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Wenn Väter zu Sporthelden werden

Von Philipp Hirsch, 07. April 2014, 00:05 Uhr
Wenn Väter zu Sporthelden werden
Das größte Teilnehmerfeld, das Linz jemals gesehen hat: 18.000 Läufer beim Marathon-Wochenende in Linz. Mehr als 130.000 Zuseher jubelten ihnen zu. Bild: Weihbold

LINZ. 18.000 Läufer und 130.000 Zuschauer machten das Linzer Marathon-Wochenende zu einem Fest.

Magdalena Singer ist drei Jahre alt und normalerweise sind ihr Sportler vollkommen egal. Heute ist das anders. Heute hat sie ein Sportidol. Es heißt: "Papa" und läuft den Linz-Marathon.

Magdalena ist gemeinsam mit Mama Christina hier, um ihn anzufeuern. Etwa vier Kilometer nach dem Start haben sie sich am Streckenrand postiert. Unbeirrbar blickt das Mädchen in die Richtung, aus der Papa kommen muss. Die Spitzenläufer lässt sie eher gelangweilt vorüberziehen. Nur ein Läufer mit einem großen bunten Hut fasziniert sie kurz. Aber Papa ist am wichtigsten. Als sie ihn etwa 20 Minuten nach dem Start in der Ferne erkennt, beginnt sie, so laut sie kann, "Papa, Papa, Papa!" zu jubeln, und Mama muss drei Mal bestätigen, dass sie den Papa eh auch sieht. Als der Sportheld an seiner Tochter locker vorbeijoggt, zwinkert er ihr zu und legt einen kurzen Zwischensprint ein, um ein wenig Eindruck zu schinden. Kaum ist Papa nicht mehr zu sehen, machen sich Magdalena und Mama auf den Weg zum Hauptplatz. Denn der Familienheld soll natürlich auch beim Zieleinlauf gebührend bejubelt werden.

Dort wartet bereits die Pensionistin Ida Kneidinger mit Tausenden anderen. Die Innenstadt brodelt. Mit Trommeln, Jubeln und Klatschen peitschen sie die Läufer voran. "Ich muss hier heute so viele Freunde anfeuern. Mindestens zehn. Ich hoffe, ich verpasse keine", sagt Kneidinger. Normalerweise wäre die 61-Jährige heute selber gerne auf der Strecke. "Aber ich bin kaum zum Trainieren gekommen." Im kommenden Jahr will sie auf jeden Fall wieder mit dabei sein. Mit 62 Jahren. "Ich hab ja jetzt in der Pension viel Zeit, mich auf den Marathon vorzubereiten."

Auch professionelle Anfeuerer finden sich an der Landstraße. Franz Mayrhauser ist wie jedes Jahr mit seiner Hobby-Trommel-Gruppe "Dö-Cravallos" aus Dörnbach gekommen. Ihr Stammplatz ist die Mozartkreuzung. Wenn sie loslegen, hört man sie in der halben Innenstadt. "Unser Samba-Rhythmus ist für die Läufer ideal", sagt Mayrhauser. Stundenlang trommeln sie für die Athleten. Sie schwitzen, als ob sie selbst den Marathon gelaufen wären.

Am Nachmittag kommt Linz langsam wieder zur Ruhe. Zufriedene Sportler mit Medaillen schlendern durch die Stadt. Die kleine Magdalena haben wir im Gedränge des Zielraumes leider nicht wieder getroffen. Aber Papa wurde sicherlich lautstark gefeiert.

 

Umfrage

18.000 Läufer, mehr als 100.000 Zuschauer, 930 offizielle Helfer: Linz war gestern im Marathon-Fieber. Die OÖNachrichten hörten sich entlang der Strecke um und sprachen mit Sportlern und Helfern über die Faszination des Großereignisses.

„Ich bin mit meiner Zeit zufrieden. Dabei habe ich nicht so viel trainieren können, weil ich mir das Bein gebrochen hatte.“
Carmen Flamm, Linz

„Ich habe mich beim Laufen sehr gut gefühlt. Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht, beim Viertelmarathon dabei zu sein.“
Martin Schinnerl, Linz

„Ich war das erste Mal dabei und bin den Viertelmarathon gelaufen. Die Stimmung beim Zieleinlauf war Wahnsinn.“
Manuel Kienbacher, Leonstein

„Wir sind schon seit 6.30 Uhr da und bauen auf. Vor vielen Jahren bin ich selbst einmal mitgelaufen.“
Friedrich Affenzeller, Linz, betreute einen Labestation

„Unser Samba-Trommel-Rhythmus ist ein perfekter Takt für die Marathon-Läufer.“
Franz Mayrhauser, Dö-Cravallos

"Ich bin das zweite Mal mit der Staffel am Start. Wir kommen extra aus Wieselburg, um hier in Linz dabei zu sein.“
Christoph Leitner (17), Schüler

"Das Wetter ist für die Hobbyläufer perfekt. Den Profis wird aber der Wind ein bisschen auf die Nerven gehen.“
Werner Bauer (44), Angestellter

"Ich feuere heute viele Freunde an, die mitlaufen. Den Linz-Marathon bin ich selber schon zweimal gelaufen.“
Ida Kneidinger (61), „Genussläuferin“

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9  Kommentare
9  Kommentare
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marchei (4.370 Kommentare)
am 07.04.2014 12:09

und wieveile Skater oder handbike-Fahrer waren unterwegs?
oder zählt man die zu den Läufern?
Kann irgendwo erwähnt werden wie viele wirklich den Marathon gelaufen sind? Ich denke is kann ja nur eine Minderheit gewesen sein, denn es sind sicher mehr die Staffel, Viertel- und Halbmarathon gelaufen sowie skater, handbike gerollt bzw gefahren.

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kuhhirt (5.897 Kommentare)
am 07.04.2014 12:18

welche den Marathon beendet haben. Damit etwas weniger als im letzten Jahr.

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Salzkammergut (3.323 Kommentare)
am 07.04.2014 11:04

Hoffentlich sind alle von den "Hobbysportlern" heute aktiv ins Arbeitsleben eingebunden wie die Freunde von den Fußballvereinen (unterste Liga unten) welche am Montag nicht mehr Gehen(Arzt) können. Ob es Sinn macht hinter einer Zeit von der Serengeti hinterherzuhecheln sei in den Raum gestellt.

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( Kommentare)
am 07.04.2014 07:23

.....dass ich keine Zeile finden kann, in der ein einziges mal die Handbiker oder die knapp 300 Inline-Skater erwähnt werden, die den Halbmarathon gelaufen/gefahren sind....
Ich finde es schon fast beschämend, wenn ich bedenke, dass ORF und einige andere Medien (wie auch OÖ-Nachrichten)stundenlang live und dann noch abends als Wiederholung den Marathon übertragen, dann aber nicht eine Minute daran verschwenden, die anderen Sportler zu erwähnen, die teilgenommen haben, denn es waren durchaus nicht nur "Hobbysportler", die mit Freude und Ehrgeiz mit von der Partie waren.
Ja, Handbiken oder Inline-Skaten gilt nicht als Breitensport an sich, diese Teile des Marathons in der Berichterstattung so ganz auszulassen, ist trotzdem NICHT in Ordnung..
Großes Lob will ich dennoch aussprechen - die Organisation rund um den Skate- u. Handbike-Halbmarathon war ausgezeichnet, die Versorgung und Unterhaltung entlang der Strecke war super!

eine Skate-Teilnehmerin und Tochter eines Handbike-Teilnehmers

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am 07.04.2014 09:25

stehen leider auch in den Medien am
(nicht sichtbaren oder nicht gesendeten) Rand. traurig

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forenseppel (2.724 Kommentare)
am 07.04.2014 12:16

die nicht durch Sponsoren und der aufdringlichen Nennung im Namen des Bewerbs glänzen. zwinkern

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chilipeppers (2.374 Kommentare)
am 07.04.2014 05:03

wieviele leute sich ihre lungen FREIWILLIG mit linzer FEINSTAUB befüllen lassen wollen.

so nebenbei werden durch die atemluft der tausenden läufer, UNMENGEN an co2 freigesetzt.

resumè:
gesundheitlich, ökologisch & finanziell --》 höchst fragwürdig diese veranstaltung...

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baerli3009 (313 Kommentare)
am 07.04.2014 06:31

die tausenden Läufer hätten natürlich wenn kein Marathon gewessen wäre auch nicht geatmet....
Hauptsache ein bischen herumfrusten scheint bei manchen das sportliche Höchstziel zu sein..
Wünsche einen schönen Wochenstart und allen Läufern: Gratuliere

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 07.04.2014 10:35

diese Veranstaltung in der gesunden Luft des oberen Mühlviertels gemacht, wären viele 1000 Autos hinauf gefahren und hätten alles verpestet, ehe es los gegangen wäre. Und die Umweltbilanz sähe viel schlimmer aus.

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