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Marathon-fit mit weit über 70 Jahren

Von Roland Vielhaber, 20. März 2015, 00:04 Uhr
Marathon-fit mit weit über 70 Jahren
Die älteste Staffel beim Linz-Marathon (von links): Blum, Lerch, Magloth und Haberkorn. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Die Rentner-Gang der "Young Boys" ist im Schnitt 77 und läuft als Staffel in Linz mit.

Das Gesamtalter der vier Herren: 305. Das Ziel: Nach dem Linz-Donau-Marathon am 19. April gemeinsam ein Bier zu trinken. Weil sie es wieder einmal geschafft haben, dem Alter davonzulaufen. Wilhelm Haberkorn (Jahrgang 1938), Franz Magloth (1940), Wilhelm Blum (1938) und Horst Lerch (1939) stellen die älteste Staffel beim größten Laufsportereignis Oberösterreichs. Bewundernswert. Vorbildhaft.

Nein, sie sind alles andere als eine Rentner-Gang mit Turnschuhen und Laufhose. Beim Fototermin wird gelacht. Läuft der Schmäh, weil so manches sportliche Abenteuer besprochen wird. Das nächste Ziel ist der Linz-Marathon.

"Wir gehen als Young Boys 77 ins Rennen", sagt der Ottensheimer Horst Lerch mit einem Augenzwinkern: "Die Zahl 77, weil das unser Durchschnittsalter ist." Das mit den Young Boys muss er nicht erklären. Diese Pensionisten sind ein wahrer Jungbrunnen.

Zwei Spätberufene

Dabei könnte ihre sportliche Vorgeschichte nicht unterschiedlicher sein. Der Leondinger Wilhelm Haberkorn hat sich "früher nur auf den Beruf konzentiert". Seine Laufkarriere startete er mit 66, vier Jahre später spulte er erstmals die gesamte Marathondistanz ab. Der ganz großen Herausforderung darf er sich nicht mehr stellen. Vor zwei Jahren erhielt Haberkorn einen Herzschrittmacher.

Auch Lerch begann seine Laufkarriere erst als 60-Jähriger. Drei Mal hat er seitdem die 42,195-Kilometer-Strecke beim Linz-Marathon bewältigt. 2010, damals als 71-Jähriger, erreichte er nach 4:34,10 Stunden das Ziel. Der Grund, warum er zur Bewegung inspiriert wurde? "Das Gewicht." Sprich ein Bäuchlein, das zuvor bei 85 Kilogramm zu sehen war. Jetzt bringt er zwischen 73 und 75 Kilo auf die Waage.

Dazu kommt die gesunde Einstellung, dass Dabeisein alles ist: "Ich habe sehr oft den Letzten zum Vorletzten gemacht."

Das war beim Ansfeldener Wilhelm Blum schon anders. In den 60er Jahren schlüpfte der frühere Radsportler bei der Österreich-Rundfahrt sogar ins Trikot des besten Bergfahrers. Als Läufer schwärmt er von einem Ausflug nach Sao Paulo: "23.000 Sportler waren am Start."

Blum ist übrigens Weltmeister gewesen. Mit einer Halbmarathon-Staffel errang er diesen Titel bei den Masters-Titelkämpfen. Einen ganzen Marathon ist er noch nie gelaufen: "Da musst du richtig viel trainieren."

"Übernehmen darfst du dich beim Laufen nicht", sagt auch der Stadt-Haager Franz Magloth: "Jeden dritten Tag eine Pause einlegen. Das ist wichtig." Magloth war wie Blum Leistungssportler: "Natürlich zwickt es einmal da und einmal dort." Doch gejammert wird nicht. Und vom Alter unterkriegen lässt sich auch keiner aus dem Quartett. Denn jeder von ihnen sagt: "Das Laufen hält uns fit." Und so gibt es schon jetzt einen Plan: "Wir sind auch noch mit 80 dabei."

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3  Kommentare
3  Kommentare
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linzerleser (3.623 Kommentare)
am 20.03.2015 12:06

mit diesem Alter sollte man eigentlich schon wissen dass Marathon Laufen höchst schädlich für den Körper ist oder?

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christl99 (1.155 Kommentare)
am 20.03.2015 08:35

Ich wünsche dem Quartett noch eine gute Zeit und vor allem Gesundheit.

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capsaicin (3.817 Kommentare)
am 20.03.2015 07:03

wenn man seine gesundheit bis ins hohe alter erhalten kann, während andere mit diesen jahrgängen bereits - wohl oder übel - den rollator vor sich herschieben müssen.

conclusio: weiter so !...

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