"Die Tabelle lügt nicht – es ist ein Duell auf Augenhöhe"
MATTERSBURG. Erster gegen Zweiter – mehr Spitzenspiel geht nicht. Im direkten Duell um die Tabellenführung in der Ersten Fußball-Liga stehen heute Mattersburg und der LASK einander gegenüber (20.30 Uhr, ORF Sport plus live).
Im OÖN-Interview spricht Ex-LASK-Kapitän und Mattersburg-Trainer Ivica Vastic über die Ausgangsposition.
OÖNachrichten: Was erwarten Sie vom heutigen Duell um die Tabellenführung?
Ivica Vastic: Ich erwarte ein großes Spiel. Die Tabelle lügt nicht – es ist ein Duell auf Augenhöhe. Beide Mannschaften werden sehr diszipliniert auftreten, es wird auf die Tagesform ankommen. Wir dürfen uns auf keinen Fall zu sehr auf den Gegner einschießen, schließlich zählt in erster Linie, was wir auf den Platz bringen. Beide Mannschaften wollen Fußball spielen, insofern kann es eine attraktive Partie werden. Unser Vorteil könnte die Stimmung im Stadion sein.
Überrascht es Sie, dass der LASK um den Titel mitspielt?
Nein, gar nicht. Der LASK spielt sehr konstant, ist kombinationssicher und hat eine gute Mischung aus Routiniers und jungen Spielern. Dazu haben sie mit Christopher Drazan, Peter Michorl und Nikola Dovedan noch nachgerüstet.
Vergangene Saison mussten Sie mit Mattersburg lange um den Klassenerhalt zittern. Was hat sich geändert?
Der negative Druck, den wir gehabt haben, ist jetzt weg. Wir haben gut gearbeitet, die Spieler ziehen mit. Die Jungs haben sich das verdient. Wir haben auch in der vergangenen Saison Ruhe bewahrt und sind gestärkt aus der Situation herausgekommen. Unsere Stärke ist das Kollektiv, wir agieren als Mannschaft.
Was haben Sie in der vergangenen Saison gelernt?
Man nimmt immer etwas mit. Ich habe in Mattersburg eine perfekte Situation. Als Trainer bekommt man keine Zeit, das wissen wir Trainer im Voraus, wenn wir antreten. Aber in Mattersburg habe ich sie, um die Mannschaft zu entwickeln.
Wird es ein Zweikampf zwischen Mattersburg und dem LASK um den Aufstieg?
Es ist noch zu früh, das zu sagen. Die Meisterschaft ist noch jung, ich habe auch Innsbruck noch nicht abgeschrieben. Mit der Drei-Punkte-Regel kann es ganz schnell gehen. Vor zwei Jahren war Austria Lustenau in der Winterpause auch weit voraus und ist trotzdem nicht aufgestiegen (Anm.: Austria Lustenau hatte neun Punkte Vorsprung auf Grödig und lag am Ende 14 Zähler hinter den Salzburgern). Wir nehmen es so, wie es ist.
Ihr Sohn Toni kam zuletzt bei der SV Josko Ried selten zum Einsatz. Wie sehen Sie seine Entwicklung?
Es ist nicht einfach für ihn. Ried kämpft um das Überleben, da ist es schwer, junge Spieler zu entwickeln. Das kenne ich aus eigener Erfahrung als Trainer. Aber er ist noch jung und hat Potenzial. Seine Zeit wird noch kommen.
Ein starker Gegner die Wr. Neustädter, aber bezwingbar.
Viel Glück!