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Favoriten in der Bringschuld

22. Juni 2018, 00:04 Uhr
Favoriten in der Bringschuld
Brasiliens Star Neymar soll mannschaftsdienlicher agieren. Bild: APA/AFP/JOE KLAMAR

Brasilien: Vor heutigem Duell mit Costa Rica wird die Kritik an Neymar schärfer. Vor dem zweiten Auftritt des Weltmeisters Deutschland beschwört "Kaiser" Beckenbauer den Geist von 1974.

Brasiliens Fußball-Stars dürfen sich nach dem bescheidenen 1:1 gegen die Schweiz bei ihrem WM-Auftaktspiel nicht in Sicherheit wiegen. Heute (14 Uhr, ORF eins) fordert das ganze Land einen deutlichen Erfolg über den Viertelfinalisten von 2014, Costa Rica. Dafür wird sich in der schmucken St. Petersburger Arena auch der nicht hundertprozentig fitte Ausnahmekönner Neymar steigern müssen.

In der Heimat wurde die Kritik am teuersten Kicker der Welt schärfer – nicht wegen seiner mittlerweile abgeschüttelten Spaghetti-Frisur, sondern aufgrund seiner sehr eigensinnigen Spielweise. Der 26-Jährige muss mannschaftsdienlicher agieren.

"Neymar schadet dem Team mit seinen übertriebenen Dribblings", kommentierte die Zeitung "Zero Hora". Das Online-Portal UOL schrieb: "Neymar entzieht sich der Philosophie Tites." Also jenes Cheftrainers, der die Mannschaft über das Individuum stellt und damit sehr ordentlich fährt.

Seit einem Jahr ungeschlagen

Der 57-jährige Coach hat seit seinem Amtsantritt im Sommer 2016 erst ein Ländermatch verloren, seit dem 0:1 im "Super-Clásico" gegen Argentinien in Melbourne am 9. Juni 2017 ist die "Seleção" ungeschlagen. Der positive Lauf hält also schon länger als ein Jahr an.

Eine Garantie für weitere Triumphe ist das freilich nicht. Nur wenn Brasilien gewinnt und noch dazu glänzt, ist die Welt in Ordnung. Die Ansprüche an den fünfmaligen Weltmeister sind riesig, das spürt auch Neymar, obwohl er nach wie vor im Training für Späßchen zu haben ist. Seinen lädierten rechten Knöchel will der Superstar von Paris Saint-Germain nicht als Ausrede gelten lassen. "Ich bin okay", sagte er trotzig – und schickte einen Beweis hinterher. Aus dem Stand versenkte er einen Freistoß aus dem Stand via Innenstange im Tor. Davon wollen sie heute mehr sehen – logisch.

"Die Erwartungshaltung ist sehr groß – aber nicht nur bei den Menschen zu Hause, sondern auch bei uns", betont Neymar, den die Costa Ricaner nicht mit Samthandschuhen angreifen werden. Immerhin kämpfen sie nach dem 0:1 gegen Serbien um ihre letzte Chance. Einmal haben die Zentralamerikaner Brasilien übrigens schon geschlagen. Das war 2011 bei den "Pan American Games" – beim 3:1 trat die "Seleção" aber nicht mit ihren besten Spielern in Erscheinung. (alex)

Favoriten in der Bringschuld
Deutschlands Torhüter und Kapitän Manuel Neuer spricht Klartext. Bild: REUTERS

Beckenbauer beschwört den Geist von 1974

Jetzt hat sich auch der "Kaiser" zur Krise der deutschen Nationalmannschaft zu Wort gemeldet. "Mit dem Künstlerischen muss Schluss sein. Wenn wir so bewegungsarm wie beim 0:1 gegen Mexiko weiterspielen, gewinnen wir nichts mehr", sagte Franz Beckenbauer vor dem zweiten Auftritt des Weltmeisters morgen (20 Uhr, ORF eins) in Sotschi gegen Schweden.

Beim 72-Jährigen wurden Erinnerungen an die Titelkämpfe 1974 wach. Damals hatte die DFB-Auswahl ihr Auftaktmatch gegen die DDR ebenfalls 0:1 verloren – anschließend folgten vier Siege und der WM-Titel. Wie war diese Wende erklärbar? "Im Quartier in Malente sind die Fetzen geflogen. Bei ein paar Flaschen Wein haben wir uns die Meinung gegeigt", berichtete Beckenbauer.

Auch 44 Jahre später wird teamintern Klartext geredet. Es braucht eine deutliche Steigerung gegen die Skandinavier, die Südkorea 1:0 bezwungen haben. Eine weitere Niederlage Deutschlands wäre wohl gleichbedeutend mit dem K.o. nach der Gruppenphase. Das wäre eine Premiere in der von Erfolgen gepflasterten Geschichte.

"Wir nehmen uns kein Blatt vor den Mund", betonte Torhüter Manuel Neuer: "Wir arbeiten daran, dass es besser wird. So stark war unsere Kommunikation noch nie wie nach dem Spiel gegen Mexiko." Dass es Gruppenbildungen innerhalb der Mannschaft gebe – auf der einen Seite die Weltmeister, auf der anderen die Confed-Cup-Champions –, wies Neuer zurück: "Diese Zweiteilung existiert nicht, wir sind eine Mannschaft ohne Spaltung."

Khedira & Co. verspottet

Die Schweden sind hingegen vollgepumpt mit Selbstvertrauen. Das gilt auch für Expressen-Reporter Ludvig Holmberg, der auf dem Computer 23 Rückflug-Tickets für die deutsche Mannschaft konzipierte und nicht davor zurückschreckte, selbige zu verteilen. Sami Khedira, der Juventus-Legionär, bekam so ein Exemplar in die Hand gedrückt. Der Mittelfeldspieler reagierte auf diese Aktion aber ziemlich cool: "Er hat das Ticket angenommen, aber gesagt, dass er es erst am Tag nach dem Finale einsetzen will."

Bis dorthin ist es aber noch ein weiter Weg, den Deutschlands Bundestrainer Joachim Löw zuversichtlich in Angriff nimmt. Bei seinen Strandspaziergängen in Sotschi wirkt er ziemlich entspannt: "Ich weiß um die Qualität der Mannschaft." (alex)

schafft costa rica das wunder?
Keylor Navas, Star-Torhüter in Diensten von Real Madrid Bild: APA/AFP/FABRICE COFFRINI

Schafft Costa Rica das Wunder?

Bei Fußball-Weltmeisterschaften gab es für Costa Rica gegen Brasilien noch nichts zu holen. 1990 hatte die Mannschaft um den späteren Rapidler Hernan Medford 0:1 verloren, 2002 setzte es eine 2:5-Niederlage mit Volltreffern der Giganten Rivaldo und Ronaldo. Im dritten Anlauf soll sich das Blatt heute (14 Uhr) wenden – zumindest wenn es nach Keylor Navas geht.

Der Torhüter von Real Madrid wird einen außergewöhnlichen Nachmittag brauchen, um sein Team im WM-Spiel zu halten. „Natürlich ist Brasilien stark, aber wir haben Herz und Charakter und werden alles geben, was in uns steckt“, hält der 31-Jährige eine Überraschung für möglich.

 

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1  Kommentar
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tarantino7 (1.119 Kommentare)
am 22.06.2018 12:26

Deutschland war im letzten (nicht das Auftaktspiel, wie geschrieben) Gruppenspiel gegen die DDR allerdings schon fix für die nächste Runde qualifiziert 😉 ..

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