"Vorwärts 2019"
STEYR. Regionalliga: Vorwärts Steyr investierte in diesem Sommer 50.000 Euro in den Nachwuchs-Betrieb.
Nachwuchsarbeit darf etwas kosten. Während andere Teams alternden Ex-Profis ihre ausklingende Karriere mit einem schönem Geldpolster versüßen, investiert Regionalligist Vorwärts Steyr in die Jugend.
50.000 Euro flossen in diesem Sommer in den Nachwuchs – Geld, um das wohl auch der eine oder andere Ex-Star zu haben gewesen wäre. "Der Nachwuchs ist unsere Zukunft. Wir wollen nicht nur davon reden, sondern uns auch dazu bekennen", sagt Chefcoach Gerald Scheiblehner.
Mit dem Projekt "Vorwärts 2019" geht der Klub jetzt in die Offensive: Primäres Ziel ist die individuelle Betreuung der besten Nachwuchsspieler des Vereins für die nächsten drei Jahre. 2019 sollen die Youngsters in der rot-weißen Kampfmannschaft kicken – rechtzeitig zum 100-Jahr-Jubiläum des Traditionsvereins.
Professionelle Betreuung
Die Besonderheit an diesem Projekt ist die ganzheitliche Betreuung der Vorwärts-Fußballer. Sportwissenschafter und UEFA-A-Lizenz-Trainer Markus Rammer wird acht ausgewählte Spieler für die nächsten drei Jahre betreuen. Dabei erleben sie erste Erfahrungen, wie das Profigeschäft läuft: Erstellung von Datenblättern, Führen von regelmäßigen Elterngesprächen, Erstellung von Spielerprofilen, Ernährungsberatung, Leistungstests, Videoanalyse, Individual- und Gruppentraining im technisch-taktischen Bereich und bei Bedarf auch Nachhilfestunden bei schulischen Problemen gehören zu den wesentlichen Aufgaben von "Vorwärts 2019".
Mit Mentalcoach Helmut Prellinger oder Sportwissenschafter Oliver Drachta wirken auch bekannte Namen mit. Dafür greift der Klub tief in die Tasche: 25.000 Euro kostet das Projekt pro Saison – bis 2019 also insgesamt 100.000 Euro. Zudem wurden in diesem Sommer um die 25.000 Euro für die fixe Verpflichtung von Nachwuchsspielern ausgegeben.
Die Vorwärts hat die Zeichen der Zeit erkannt: Beim 2:0 gegen Deutschlandsberg stand zwar wieder eine junge Truppe aus der Umgebung am Platz, mit Mirsad Sulejmanovic kam aber nur ein Kicker aus dem eigenen Nachwuchs. Scheiblehner: "Zum 100-jährigen Vorwärts-Jubiläum wollen wir ein Team, mit dem sich die Zuseher noch mehr identifizieren können."
Das soll auch wieder mehr Fans auf den Vorwärts-Platz locken: In den ersten fünf Heimspielen kamen im Schnitt nur 675 Zuseher...