Ein halbes Jahr später ist aber keine Spur mehr von Zusammenarbeit zu merken. "Eigentlich hätte es eine Win-win-Situation für beide Vereine sein sollen. Wir waren ziemlich naiv, dass wir dem zugestimmt haben", sagt mit Manfred Wolfsegger der Obmann von Stahl Linz.
Während Westbahn der Fußball-Ehe eine Heimat bot, stellte Stahl den Großteil des Kaders bereit. Geendet hat alles aber in einer Schlammschlacht auf Funktionärsebene zwischen den beiden Klubs. Wolfsegger: "Westbahn hatte von Anfang an die Strategie, die Macht in der Spielgemeinschaft zu erlangen und unseren Verein auszulöschen. Erst vor einer Woche sagte mir ein Westbahn-Funktionär, dass wir im Frühjahr nichts mehr zu sagen haben." Westbahn-Sportchef Franz Wolmuth dementiert: "Wir gehen vor Gericht, weil Stahl nicht mehr zahlungswürdig ist." Der Konter von Wolfsegger: "Vertraglich wurde auch nichts vereinbart."
Für die Stahl-Fraktion gibt es jetzt keinen Ausweg mehr: "Wir müssen die Situation bis Sommer noch irgendwie meistern und wollen dann wieder eigenständig sein."
An ein Spieler-Problem glaubt Wolfsegger dann nicht: "Wir werden nicht oben mitspielen können, aber es werden sicher genug Spieler den Weg mit uns gehen."
Ab der kommenden Saison soll die Anlage in Zöhrdorf die neue Stahl-Heimat werden – vorerst sitzt man aber noch mit dem verfeindeten Partner-Klub in einem Boot. Beim gestrigen abgesagten Frühjahrsauftakt der Spielgemeinschaft bei St. Martin/Traun hätten die "Aussortierten" um Stahl-Obmann Wolfsegger einen stillen Protest geplant gehabt ...