Der Weltenbummler ist wieder daheim
LINZ. Thomas Piermayr kehrte im Winter nach Linz zurück, soll dem FC Juniors OÖ mit seiner Routine im Aufstiegskampf helfen
Egal ob Österreich, Schottland, Norwegen, Amerika, Weißrussland, Ungarn oder Schweden – Thomas Piermayr hat in seiner Karriere schon viel erlebt. Seit Winter ist der 28-Jährige wieder zurück in Linz, er befindet sich mit dem FC Juniors OÖ nach dem 2:0 gegen Weiz mitten im Aufstiegskampf in der Fußball-Regionalliga. Im Interview mit den OÖNachrichten blickt der heimgekommene Weltenbummler in den Rückspiegel und spricht über seine Ziele mit dem Team von Trainer Ronald Brunmayr.
OÖN: Sie waren bereits in sechs Ländern aktiv. Wo war es am spannendsten?
Ich möchte keine Station missen. Am meisten hat mir aber Amerika getaugt. 2014 war das US-Nationalteam bei der WM auch halbwegs erfolgreich, die Euphorie im Land war riesig.
Mit den Colorado Rapids haben Sie damals unter anderem gegen David Villa gespielt. Lassen Sie uns eintauchen in Ihr damaliges Fußballmärchen...
Es war unglaublich. Allein unser Trainingsgelände umfasste 19 Plätze. Oft reisten wir zu den Auswärtsspielen aufgrund der Distanzen mit dem Flugzeug schon zwei Tage vor dem Spieltag an. Es wurde auch viel rotiert. Zwei Spiele war ich in der Startelf, dann musste ich auf die Bank. Und wenig später spielte ich wieder von Beginn. Das alles zu erleben, war eine tolle Erfahrung.
Weitere Highlights?
Natürlich die Duelle mit Inverness in der schottischen Premiership gegen die Glasgow-Vereine Celtic und Rangers vor mehr als 50.000 Zusehern. Oder in Weißrussland, wo ich sogar einen eigenen Übersetzer zur Seite gestellt bekam.
Haben Sie es geplant, so viel herumzukommen?
Nein, im Fußball kann man nichts planen. Ich bereue es nicht, bin froh, dass es nach meinem Abgang beim LASK so gelaufen ist. Mir war es immer wichtig, nicht vereinslos zu sein. Deswegen kann ich sagen: Jeder Fußballer sollte froh sein, wenn er ein langfristiges Engagement bei einem Verein bekommt.
Es scheint, als wäre bei Ihnen der Wunsch nach einer langfristigen Station endlich in Erfüllung gegangen. Beim FC Juniors OÖ haben Sie bis Sommer 2020 unterschrieben. Was sind Ihre Ziele?
Wir wollen den Aufstieg in die neue zweite Liga schaffen.
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Ich frage mich, was hat aber Herr Piermayr für Zukunftspläne. Wenn ich mir seine Stationen anschaue, fürchte ich, dass er keine Zeit gehabt hat, einen Beruf zu erlernen oder eine höhere Schule zu besuchen. Ob er in den letzten Jahren das „große Geld“ verdient hat, damit er nach seiner Fußballlaufbahn eine Ausbildung nachholen kann, kann ich mir nur schwer vorstellen. Oder muss er vom Elternhaus noch gesponsert werden? Herr Piermayr ist sicherlich nicht der einzige junge Mann, der sich in jungen Jahren dem Sport alles untergeordnet hat, um vielleicht das "große Geld " zu machen.