In Oedt sind Beruf und Sport unter einem Dach
Am Tag arbeitet der Großteil der Kicker für Transport-Unternehmer Franz Grad, am Abend wird trainiert.
Mit der Erfahrung von 886 Regionalliga-Spielen sowie 984 Partien in den höchsten beiden Ligen Österreichs am Buckel führte im Titelkampf der Landesliga Ost kein Weg an Askö Oedt vorbei. Egal ob Wolfgang Bubenik, Davorin Kablar, Nenad Jovanovic oder Bozo Kovacevic – zahlreiche Ex-Profis schafften mit dem Aufstieg in die OÖ-Liga den insgesamt vierten Meistertitel des Klubs von Gönner Franz Grad in Folge.
Trotz des Durchmarschs kann sich der Verein gegen Vorurteile wie "Geld spielt halt doch Fußball" oder "Die Kicker sind ja nur dort, um abzukassieren" nicht schützen. Dem ist aber nicht so. Alt-Stars, die lediglich zum Karriereende noch einmal gut verdienen wollen, sind bei Mäzen Grad nicht gefragt. "Wir sind ein berufsausbildender Verein für ehemalige Pasching-Spieler. Ich fühle mich da auch etwas verantwortlich. Alle erfahrenen Spieler in Oedt arbeiten bei mir in der Firma – von der Lagerlogistik bis zum Disponenten", sagt der 77-Jährige.
In der Tat ist es so: Bei Oedt sind Beruf und Sport unter einem Dach. Während am Tag der normalen Arbeit nachgegangen wird, findet am Abend das Training statt. Und auch da ist der Verein kein typischer Unterhaus-Verein: Vier bis fünf Mal pro Woche wird trainiert, insgesamt mehr als 200 Trainingseinheiten absolvierte das Team von Trainer Marcel Ketelaer in der abgelaufenen Saison. "Ein Tag der Spieler dauert mit der Arbeit somit oft von acht Uhr in der Früh bis acht Uhr abends", sagt Ketelaer.
Es wird weiter aufgerüstet
Nach vier Titeln in Folge will der Klub auch in der OÖ-Liga um den Titel mitspielen. Ketelaer: "Alles andere wäre Understatement. Alle meine Kicker spielen Fußball, um zu gewinnen." In der höchsten Liga des Bundeslandes wird beim Aufsteiger weiter aufgerüstet: Die Transfers von Ali Hamdemir (A. Klagenfurt) und Daniel Rechberger (Pasching/LASK) sind fix, auch Ex-LASK-Torjäger Radovan Vujanovic (zuletzt Horn) wird kommen.
OÖN-Sportredakteur Raphael Watzinger (re.) übergab Oedt-Trainer Marcel Ketelaer (li.) den Meisterball.
Namen und Fakten
Gründungsjahr: 1963
Obmann: Richard Bidner
Sportlicher Leiter: Max Eisenköck
Nachwuchsleiter: Markus Müller, Yahya Genc
Kassier: Harald Fassmann
Schriftführer: Doris Iller
Trainer: Marcel Ketelaer
Co-Trainer: Horst Nowotny
Kader: Lorenz Höbarth, Diego Rougier, Armin und Aydin Sarcevic, Florian Babic, Wolfgang Bubenik, Marko Dautovic, Gernot Falkner, Radek Gulajev, Tobias Hahn, Manuel Jany, Nenad Jovanovic, Davorin Kablar, Klaus Kapl, Kreshnik Kelmendi, Harrison Kennedy, Bozo Kovacevic, David Leitner, Stephan Moser, Peter Orosz, Christopher Reiter, Thomas Schnittler, Amer Secibovic, Mato Simunovic, Patrick Strauss, Matej Vidovic, Ilhan Yagci.