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So lief die Verpflichtung des neuen Ried-Trainers

Von Harald Bartl   02.März 2017

Die Rieder Trainersuche ist endlich beendet. Mit Ex-Lustenau-Trainer Lassaad Chabbi wurde am gestrigen Nachmittag der Nachfolger von Christian Benbennek präsentiert, der davor noch das Vormittagstraining geleitet hatte. Chabbi unterschrieb einen Vertrag bis Mai 2019. "Er war mein absoluter Wunschkandidat. Ich bin überzeugt, dass wir mit ihm eine Trendumkehr schaffen können. Ich möchte mich auch bei Christian Benbennek für den unermüdlichen Einsatz bedanken", sagte Manager Franz Schiemer gestern. Die Stunden davor waren turbulent – und für den seit gestern entlassenen Christian Benbennek noch einmal sehr bitter bitter gewesen.

10 Uhr: Erst leitete der Deutsche noch das Vormittagstraining. Danach wurde der Trainer vorgeschickt, um die Spieler in der Kabine zu informieren, dass das Mittwoch-Nachmittagstraining abgesagt werden muss. Den Grund kannten die Spieler bereits inoffziell, nachdem die OÖN auf nachrichten.at den Trainerwechsel bereits exklusiv angekündigt hatten.

14 Uhr: In Lustenau hatte bereits jene Pressekonferenz begonnen, in der Präsident Hubert Nagel die anwesenden Journalisten vom bevorstehenden Abgang Chabbis informierte, als ein Anruf die Gesprächsrunde unterbrach. Am anderen Ende der Leitung war Rieds Finanzvorstand Roland Daxl, um die Details zu verhandeln. Nagel am Telefon: "Ich habe Lassaad gesagt, unter welchen Bedingungen er gehen kann. Ich möchte jetzt vor den Leuten nicht über Summen sprechen. Geben Sie mir Bescheid, ob er Ried-Trainer ist, oder wieder im Auto nach Lustenau sitzt." 15 Minuten und einen weiteren Anruf später waren dann die Lustenauer Bedingungen für den Deal, den Spielervermittler Max Hagmayr eingefädelt hatte, auch von Rieder Seite akzeptiert.

Ried muss an Lustenau eine fünfstellige Ablösesumme überweisen. Nagel: "Wir waren nicht unverschämt. Wir wissen , dass es sich hier um Ried und nicht um Red Bull Salzburg handelt."

16.30 Uhr: Erst nach der offiziellen Trainerbekanntgabe der SV Ried gab es ein Treffen mit dem (Ex-)Trainerteam, in dem Benbennek sowie Co-Trainer Mario Posch die Ablöse mitgeteilt wurde.

 

Als die SV Ried in die Pressekonferenz von Austria-Lustenau-Präsident Hubert Nagel platzte – das Video:

 

Gespür für Menschen

Bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren in Lustenau hatte niemand Lassaad Chabbi zugetraut, dass er aus dem damaligen Abstiegskandidaten eine Mannschaft mit Titelambitionen machen könnte. Müsste man seine Fußball-Philosophie mit drei Worten beschreiben, dann wären diese „schnell, jung, offensiv“.
Zudem hat Chabbi ein gutes Gespür für Menschen. Er weiß, wie man auch mit schwierigen Spielern umgeht.

Das beste Beispiel ist Lustenaus Ex-Torjärger Raphael Dwamena, der gerade um 400.000 Euro in die Schweiz zum FC Zürich gewechselt ist. Im Sommer hatte ihn Lustenau noch gegen eine geringe Ablöse vom Red-Bull-Salzburg-Ableger FC Liefering verpflichten können.

Er versteht es, auch schwierigen Spielern im richtigen Moment die nötigen Freiheiten zu geben. Er kann aber auch rasch streng werden, wenn dies ausgenützt wird. Unbeliebte Entscheidungen sind ihm auch nicht fremd. So setzte er gerade erst Lustenaus Langzeit-Kapitän Christoph Stückler auf die Tribüne, weil dieser nicht mehr in sein sportliches Konzept passte. „Ich war schon oft bei Vereinen, die gegen den Abstieg gekämpft haben. Und es ist immer gut gegangen“, sagte Chabbi gestern. Hoffentlich gilt dies auch diesmal für die SV Ried.

Mehr über Lassad Chabbi lesen Sie hier (haba)

 

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Steckbrief

Geboren: 23. August 1961 in Tunesien; er besitzt die österreichische Staatsbürgerschaft

Familie: verheiratet, die beiden Söhne Seifedin (geb. 1993) und Nino (geb. 1995) sind Fußballer, Seifedin steht beim SK Sturm Graz unter Vertrag.

Bisherige Stationen als Trainer:

2005 bis 2006 Olympique Tunis (Co-Trainer)
2005 bis 2006 U21-Team Tunesien
2006 bis 2007 Rätia Bludenz
2007 bis 2014 AKA Vorarlberg
2014 al-Jaish Katar (als Co-Trainer)
2015 bis 2017 Austria Lustenau (Erste Liga)

 

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19. April 2024