Rieds St.-Pölten-Schreck bleibt heute zu Hause
SANKT PÖLTEN. ÖFB-Cup: Torgarant Walch bekommt eine schöpferische Pause – Schlägt zwei Geburtstagskindern die große Stunde? Auf nachrichten.at können Sie das Spiel heute (19 Uhr) im Livestream verfolgen.
Die Losfee ist seit der vergangenen Saison nicht gerade die beste Freundin der SV Guntamatic Ried. Wie 2015 – damals 5:3-Sieger im Elfmeterschießen gegen Wolfsberg – müssen sich die "Wikinger" bereits in der 2. Runde des ÖFB-Cups mit einem Fußball-Bundesliga-Rivalen auseinandersetzen. Der Weg führt die Innviertler, die den Bewerb 1998 und 2011 gewonnen haben, heute (19 Uhr) nach St. Pölten. Also in jene NV-Arena, die das Team von Cheftrainer Christian Benbennek vor elf Tagen im Meisterschaftsbetrieb als 3:2-Gewinner verlassen hat.
Daxbachers Systemänderung
Auf ein Neues, oder? "Natürlich peilen wir den Aufstieg an", sagt SVR-Manager Stefan Reiter. Doch das was war, spielt keine Rolle mehr – weil die Niederösterreicher ihr System umgekrempelt haben. Benbennek: "Gegen uns haben sie mit einem 4-1-4-1 begonnen und in der letzten Viertelstunde auf ein 4-4-2 umgestellt. Dabei sind sie geblieben."
Mit Erfolg. Das jüngste 1:1 in Wolfsberg hat Karl Daxbachers St. Pöltnern einen Schuss Selbstvertrauen injiziert: "Die Karten werden neu gemischt", sagt der ehemalige LASK-Coach, dem ein "Angstgegner" erspart bleibt.
Die Rede ist von Clemens Walch, der beim 3:2 mit einem "Doppelpack" (3., 10.) früh vermeintlich klare Verhältnisse hergestellt und auch am Samstag gegen Altach (2:1) mit Tor und Assist überzeugt hat. Der Tiroler bekommt eine schöpferische Pause, er kehrt so wie Mathias Honsak (Fersenprellung) voraussichtlich am Samstag im Liga-Match bei Mattersburg zurück.
Damit können sich in St. Pölten andere aufdrängen. Vielleicht Thomas Fröschl (28) oder Thomas Bergmann (27), die heute Geburtstag feiern. Am besten mit dem Einzug ins Achtelfinale.
In Sachen Aufstellung hält sich Benbennek freilich bedeckt, St. Pölten muss ja keinen Informationsvorsprung haben. Nur so viel: Kapitän Thomas Gebauer wird auch im Cup zwischen den Pfosten stehen. Vielleicht mit Überstunden bis hin zu einem möglichen Elfmeterschießen, das die Rieder nicht explizit geübt haben. "Das bringt nichts, Spiel und Training sind zwei verschiedene Paar Schuhe", betont Benbennek.
Finanziell noch kein Gewinn
Wie auch immer: Sportlich soll es hoch hinaus gehen. "Der Pokal ist der kürzeste Weg ins internationale Geschäft", weiß Ronny Marcos, der Siegtorschütze gegen Altach. Sechs Erfolge, gleichbedeutend mit dem Titel, wären dafür notwendig. Der erste ist mit dem 4:1 in Kufstein bereits eingefahren, das große Geld aber noch nicht geflossen. In Runde zwei kassieren die Rieder als Gastverein 6500 Euro plus eine Fahrtkostenentschädigung in der Höhe von 1,3 Euro (brutto) für jeden zurückgelegten Kilometer.