Mit 45-minütiger Verspätung wachte die SV Ried endlich auf
RIED. Auch der ungerechtfertigte Ausschluss von Peter Zulj konnte die Innviertler nicht stoppen.
Endlich! Mit 45-minütiger Verspätung gab Fußball-Bundesligist SV Guntamatic Ried beim 1:1 (0:1) gegen die Wiener Austria ein deutliches Lebenszeichen im Abstiegskampf. Nachdem man die erste Spielhälfte völlig mutlos agiert hatte, wurde es nach der Pause richtig dramatisch. Vor allem nach der völlig ungerechtfertigten Roten Karte gegen Rieds Peter Zulj (77.). Da hatte nur Schiedsrichter Andreas Kollegger selbst einen angeblichen Ellbogenstoß des Innviertlers gegen Marko Kvasina gesehen.
"Ich bin brennheiß, kann den Ausschluss nicht fassen. Das war ein ganz normales Duell, ich habe nichts Böses gemacht. Diese Entscheidung ist unverständlich und traurig", sagte Zulj, der zuvor in 59 Bundesliga-Matches nie des Feldes verwiesen worden war.
Zum Glück hielten seine Mitspieler aber auch mit einem Mann weniger den Punkt fest – und zeigten (hoffentlich) ihr wahres Gesicht. Davor hatte die Elf von Trainer Christian Benbennek auch ihr zweites Tor in dieser Saison durch eine Standardsituation geschossen. Nach einem Eckball von rechts köpfte der bereits zur Pause für den völlig enttäuschenden Ronny Marcos gekommene Mathias Honsak zum 1:1 ein (71.). "Es ist ein gewonnener Punkt, um den wir gekämpft haben. Wir haben alles reingehaut", sagte er.
Von einem Ausgleichstor hatte man vor der Pause noch nicht zu träumen gewagt. Da zeigten die Innviertler erneut eine völlig mut- und herzlose Darbietung. Dass die Austria nach dem 2:1 in Trondheim gleich fünf Spieler ausgetauscht hatte, war für die Gäste kein Problem. Ganz im Gegenteil.
Mit Ismael Tajouri nützte einer der Neuen ein Geschenk der Rieder Defensive zum 0:1. (26.). 20 Meter vor dem Tor konnte er völlig frei abziehen, nachdem er nicht attackiert wurde. Zumindest bis zur Pause war Ex-Spieler Stefan Lexa, der gestern auf Kurzbesuch im Innviertel weilte, die einzige Erinnerung an vergangene glorreiche Rieder Zeiten.
Ried-Trainer wird operiert
Nach dem Seitenwechsel war aber doch alles anders. Einerseits, weil diesmal die Austria zu passiv agierte. Andererseits, weil sich die Innviertler endlich mit Händen und Füßen gegen die Niederlage stemmten. Der Ausgleich war der gerechte Lohn. In der Nachspielzeit hätte Clemens Walch sogar noch das 2:1 machen müssen. Von der Mittellinie lief er ialleine auf Austria-Keeper Robert Almer zu – setzte den Ball aber neben das Tor.
Schmerzhaft werden die nächsten Tage jetzt nur für Ried-Trainer Benbennek. Er unterzieht sich in der Länderspielpause einer Meniskus-OP. Erst während des Eingriffs wird Knie-Spezialist Peter Lechenauer heute feststellen, ob auch das Kreuzband lädiert ist.
Es passt zur aktuellen Situation bei der SV Ried: Man weiß nie, woran man jetzt genau ist.
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