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Am Anfang der Profi-Laufbahn droht eine Erniedrigung

24. September 2012, 00:04 Uhr

Leseprobe: Ex-Ried-Profi Peter Hackmair (25) gibt nach dem Karriereende Einblicke in das Fußballer-Leben.

Hackmair über ein grausames Ritual:

Als jüngster Spieler durfte ich zehn Tage mit dem ganzen Team in Veronello/Italien verbringen. Ein Traum ging für mich in Erfüllung. Eineinhalb Wochen, 24 Stunden am Tag, durfte ich mit den „Stars“ beisammen sein. Bis dahin waren sie für mich ganz weit weg, unantastbar. Und mit dementsprechend viel Respekt verhielt ich mich auch ihnen gegenüber. Manche traute ich mich nicht einmal anzusprechen, ich hatte fast Angst vor ihnen. Ich fühlte mich als kleiner Nachwuchsspieler, der sich in der Hierarchie erst einmal ganz unten einordnen sollte. Trotzdem meinten ein paar minderbemittelte, hauptsächlich ältere Spieler, die Machtverhältnisse innerhalb der Mannschaft klarstellen zu müssen. Viele Fußballer und Ex-Fußballer wissen, was jetzt kommt. Und allen anderen muss ich davon erzählen, alleine schon um zu veranschaulichen, wie primitiv und oberflächlich es manchmal bei Fußballprofis zugeht. Im „Fußballer-Jargon“ gab es ein Wort, das nahezu allen Nachwuchsspielern schlaflose Nächte bereitete. Es hieß „Pastern“. Beim „Pastern“ ging es schlicht und einfach darum, den jungen Spielern zu demonstrieren, wer in der Gruppe das Sagen hatte. Schlimmer noch: Sie wurden gedemütigt. Diese Form der modernen Folter lief im Detail folgendermaßen ab: Alle Spieler unter einem gewissen IQ und mit einem gewissen Maß an Unmenschlichkeit taten sich zusammen und warteten einen geeigneten Moment ab, um einen von ihnen auserwählten jungen Spieler zu schnappen und ihn zu „pastern“. Meistens betranken sich die „Täter“, um jegliche Hemmungen zu verlieren und auch noch ihre letzten Gehirnzellen zu betäuben. Der gefangene Spieler wurde dann in das Massagezimmer gebracht, auf die Liege gezerrt, von drei, vier Leuten festgehalten und von ein paar weiteren mit Badeschlapfen geschlagen. Meist auf den Hintern und so lange, bis er blau oder blutig war – je nach Lust und Laune. Meistens schmierten sie ihm dann noch eine scharfe Trauma-Salbe in den Anus und mit Schuhpaste (davon kommt auch der Name) die Nummer auf den Rücken. Nach Meinung der Rädelsführer galt man erst als „aufgenommen“, nachdem man die ganze Tortur über sich ergehen hatte lassen. Während dieses Trainingslagers wurde ich nicht zum Opfer – wie ich später erfuhr, weil ich noch keinen Profivertrag hatte. Wieder zu Hause angekommen, fasste ich den Entschluss, gegen dieses bescheuerte Ritual anzukämpfen. Gemeinsam mit meinem damaligen Freund und Mentaltrainer Walter Oberlechner kontaktierte ich die Verantwortlichen und bat darum, dem „Pastern“ ein Ende zu setzen. Nach anfänglichem Abtun und einem „Das gehört halt dazu“ wurde ihnen dann doch bewusst, dass dieses Ritual so gar nichts mit positiver Eingliederung von Nachwuchsspielern in die Profimannschaft zu tun hatte und weder akzeptiert noch toleriert werden konnte. Präsident Hans Willminger sprach daraufhin ein Verbot aus und fortan wurde das „Pastern“ Geschichte.

„Träume verändern“ von Peter Hackmair ist ab heute im Online-Shop der Homepage www.peterhackmair.at und bei Thalia erhältlich.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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Ameise (45.683 Kommentare)
am 24.09.2012 08:51

nicht unbedingt zu den intelligentesten Menschen...

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