4:2 - SV Ried mit doppelter Zitterpartie bei Tabellen-Schlusslicht FAC
WIEN. Mannschaft kam viel zu spät zum Stadion; zweiter Sieg unter Neo-Coach Weissenböck.
Am Ende zählen nur die drei Punkte. Für die SV Guntamatic Ried wurde das gestrige 4:2 (2:1) bei Tabellen-Schlusslicht FAC zur doppelten Zitterpartie. Vor dem Spiel, weil die Mannschaft viel zu spät zum Stadion des Gegners gekommen war. Danach, weil Ried mit einem Mann weniger bis zur 90. Minute zittern musste. Rieds Krimi in zwei Teilen:
Zitterpartie vor dem Anpfiff: Stell dir vor, es gibt ein Fußballspiel und die Fußballer sind nicht da. So war es gestern eine Stunde vor dem Anpfiff. Anstatt aufzuwärmen, saßen die Ried-Spieler noch im Teambus. Das Spiel begann mit 15 Minuten Verspätung, damit sich Gebauer & Co zumindest noch einigermaßen vorbereiten konnten. Was war passiert? Auf der Route vom Hotel in Wien, in dem die Rieder ihre Tageszimmer bezogen hatten, zum FAC-Platz, hatte sich nach einem Unfall ein langer Stau gebildet. Die Rieder verbrachten eine Extrastunde im Bus, ehe man um 18 Uhr ankam.
Zitterpartie nach dem Anpfiff: Die Innviertler taten sich dann auch zu Beginn des Spiels schwer. Der FAC kam besser ins Spiel, die Innviertler machten die Tore. Erst traf Prosenik per Kopf (22.), dann nickte Seifedin Chabbi (25.) aus drei Metern zum 2:0 ein. Beide Male sah die FAC-Abwehr inklusive Torhüter Martin Fraisl nicht gut aus. Der Jubel war auch diesmal leise, obwohl 80 Fans die Innviertler nach Wien begleiteten. Der Stimmungsboykott bleibt weiterhin aufrecht. Das Spiel blieb dennoch spannend. Der Heber von Markoutz zum 1:2 war sehenswert (29.). Auch nach der Pause war der FAC überlegen, aber Ried effizienter. Nach einem Walch-Schuss verwertete Chabbi den Abpraller zum 1:3 (61.). Dann schwächten sich die Rieder selbst. Nach einem Foul an Belem ging Marcos mit Rot vom Platz. Referee Harkam hatte das Foul als Nachtreten gewertet, nachdem Marcos keine Chance auf den Ball mehr gehabt hatte (66.). Der FAC kam per Elfmeter durch Völkl auf 2:3 (79.), schnürte die Innviertler danach am eigenen Strafraum ein. Ehe Seifedin Chabbi in der 90. Minute die Rieder per Foulelfer mit seinem dritten Tor doch noch erlöste.
Worten müssen Taten folgen
Beim FC Blau-Weiß Linz war zuletzt die Luft draußen. Trainer Thomas Sageder will die aktuelle Situation vor dem heutigen Auswärtsspiel in Liefering (18.30 Uhr) aber nicht so hinnehmen: "Wir müssen wieder dagegen halten, der Wille muss wieder erkennbar sein. Auch wenn es keinen Absteiger gibt, sind wir es den Fans schuldig, dass wir Vollgas geben."
In den vergangenen Tagen wurde bei den Linzern viel gesprochen. Nicht nur Sportchef David Wimleitner, sondern auch Vize-Präsident Jürgen Zettl richtete zuletzt einen scharfen Appell an das Team. Sageder: "Es wurde an die Ehre der Spieler appelliert. Sie müssen die Saison versöhnlich zu Ende spielen. Es geht auch um neue Verträge." Abwehrchef Rodnei und Pikkarainen kommen zurück in die Startelf.