Nach Aufstieg: LASK geht im Cup auf die Draufgabe los

Die LASK-Spieler hielten ihr Versprechen: So überschwänglich die Freude über den am Freitag fixierten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga war, verloren sie das nächste große Ziel nicht aus den Augen: das Cup-Halbfinale am Mittwoch gegen Rapid Wien.

Schon am Samstag um zehn Uhr begann mit dem ersten Training der Countdown. „Wir sind nicht im Feiermodus“, sagte Trainer Oliver Glasner. „Wir haben uns geschworen, dass wir bis zum Rapid-Spiel voll durchziehen.“

Selbst Glasner fand es allerdings „ein wenig komisch“, dass bei der Einheit elfeinhalb Stunden nach dem Erreichen des wichtigsten Saisonziels der Aufstieg nur ein Randaspekt war. Niemand musste einem Kater davonlaufen. Glasner: „Ich habe nicht einmal glasige Augen gesehen.“ Weil alle auf Rapid hinfiebern. Zu wichtig ist das Cup-Halbfinale. „Wir wollen diese Chance beim Schopf packen“, versprach Glasner. „Wir sind noch nicht bereit zum Feiern. Wir investieren alles, damit wir das ganz große Ding holen.“

Auch bei ihm selbst schlug die Freude über Nacht zum Auftrag um. Gestern beobachtete Glasner den Gegner im Wiener Derby gegen die Austria im Allianz-Stadion. Er reiste mit der Bahn an und hatte dabei endlich Zeit, die unzähligen Glückwünsche auf seinem Handy von Wegbegleitern und Freunden zu beantworten.

Meisterfeier am 20. Mai

Die große Feier spart sich der LASK für den 20. Mai auf. Am Tag nach dem letzten Heimspiel in der vorletzten Runde gegen den FAC steigt im Waldstadion die große Party, also wenig überraschend nicht auf dem Linzer Hauptplatz, wo 2007 noch gefeiert wurde.

Die Meisterschale – aktuell fehlt dem LASK ein eigener Sieg oder eine Lieferinger Niederlage – werden die Athletiker am Vorabend nach dem Schlusspfiff gegen den FAC in Empfang nehmen. Glasner: „Das Waldstadion ist eigentlich der perfekte Ort für die Feier: Es ist eine Symbiose entstanden zwischen den Fans, der Mannschaft und dem Stadion.“ Als LASK-Trainer hat er dort noch keine Niederlage erlebt.

In Pasching war Kapitän Pavao Pervan am Freitag in der Stunde des Triumphs nachdenklich geworden: „Ich habe es noch gar nicht richtig realisiert“, sagte der Torhüter. „Es ist wunderschön, so viele Leute glücklich zu machen.“ Der Torhüter hatte dem Klub beim Lizenzentzug 2012 die Treue gehalten und die lange Reise von der Regionalliga in die Bundesliga mitgemacht. „Das war der Weg, den ich gehen musste.“

Zwei Rieder zum LASK?

Beim 1:1 der SV Ried gegen Wolfsberg rumorte es auch unter den Fans. Stimmt es, dass Patrick Möschl und Gernot Trauner im Falle eines Abstiegs zum LASK wechseln würden? Fest steht, dass die Verträge beider Spieler mit Saisonende auslaufen.

Trauner stammt aus dem Linzer Raum, wechselte einst vom LASK nach Ried. Rieds Manager Franz Schiemer bestätigte im OÖN-Gespräch, dass es sehr schwierig sei, Spieler von der Ersten Liga zu überzeugen. Das ist auch eine Frage des Geldes. Niemand will freiwillig Gehaltseinbußen von 40 Prozent oder mehr hinnehmen. Umgekehrt würde das Budget des Vereins von rund sechs Millionen auf (maximal) 3,5 Millionen Euro fallen, zumal ein Großteil der TV-Gelder wegfällt, und man auch etwa beim Hauptsponsor um geschätzte zwei Drittel weniger als bisher bekommen würde.