LASK-Legende Dolfi Blutsch freute sich erstmals über ein blau-weißes Tor im Stadtduell
LINZ. „In der Früh habe ich noch zu meiner Mama gesagt: Eigentlich wäre es aufgelegt, wenn ich treffe.“ Die Vorahnung von Markus Blutsch vor dem Derby in der Ersten Fußball-Liga sollte sich bewahrheiten. Ausgerechnet die LASK-Leihgabe brachte Blau-Weiß Linz beim 1:1 in Führung. Nur wenige Minuten fehlten, und er wäre als Siegtorschütze in das vorerst letzte Kapitel der Derby-Geschichte eingegangen.
„Für mich war es natürlich ein besonderes Spiel“, erzählte Blutsch. „Meine ganze Familie war im Stadion, auch mein Opa. Dass ich dann wirklich ein Tor gemacht habe, war ein geiles Gefühl.“ Diesem ließ er beim Torjubel auch freien Lauf, obwohl er vertraglich an den LASK gebunden ist. Und Opa Dolfi Blutsch, Spieler in der LASK-Meistermannschaft 1965 und später Trainer der Athletiker, freute sich mit. „Der Opa ist immer auf meiner Seite.“ Er war seit längerem wieder einmal live dabei. „Vielleicht hat mir das auch Kraft gegeben.“
Mit dem Treffer hinterließ Markus Blutsch bei LASK-Sportdirektor und -Trainer Oliver Glasner bleibenden Eindruck. Ob der 21-Jährige nach dem Auslaufen seiner Leihe wieder zum zukünftigen Bundesligisten zurückkehrt, ist offen. „Man wird sehen, was im Sommer passiert.“
Dass es nicht zum Blau-Weiß-Sieg reichte, lag an Marko Raguz. Sein Tor zum Ausgleich feierte er noch ausgelassener als Blutsch: Er stürmte zum Gästesektor und kletterte auf den Zaun – was ihm von Schiedsrichter Oliver Drachta eine Gelbe Karte einbrachte. „Die Gelbe nehme ich gerne mit. So ein Tor schießt man schließlich nicht jede Woche.“ Der 18-Jährige, nach seinen Anfängen in Eferding 2012 in die Fußballakademie Linz gewechselt, war voll vom Derbyfieber angesteckt. „Jetzt können wir die Stadtmeisterschaft genießen.“ Von den vorherigen drei Saisonduellen hatte der LASK zwei gewonnen, im ersten Spiel auf der Gugl siegte Blau-Weiß Linz. „Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn wir das letzte Derby verloren hätten“, sagte LASK-Kapitän Pavao Pervan. Er dachte dabei nicht so sehr an die Tabelle, sondern an die Fans.
„Alle nach Wien“
Mit diesen gemeinsam kann der LASK am Freitag im Waldstadion gegen Pasching dann auch rechnerisch die Rückkehr in die Bundesliga fixieren. Und am folgenden Mittwoch soll der nächste Aufstieg gelingen: im Cup-Halbfinale gegen Rapid Wien im Allianz-Stadion. Tormanntrainer Helge Payer beobachtete die Athletiker im Derby. Nach dem Schlusspfiff bat der LASK mit einem Transparent die Fans um Unterstützung: „Alle nach Wien“.
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