Danke Fabiano! Bewegender Abschied des LASK-Lieblings

Von Von Harald Bartl   19.Mai 2017

Im Profifußball ist es längst üblich, dass Spieler ohne große Emotionen kommen und gehen. Bei Fabiano und dem LASK war das anders. Der immer lächelnde Brasilianer war von Beginn weg ein Publikumsliebling. Nicht nur wegen seiner Tore, sondern auch aufgrund seiner Herzlichkeit war er in den vergangenen Jahren bei den Schwarz-Weißen nicht mehr wegzudenken. Die OÖNachrichten trafen ihn vor seinem gestrigen letzten Spiel in der Paschinger TGW-Arena zum Abschieds-Interview.

Fabiano, es ist kaum vorstellbar, Sie nicht mehr immer lächelnd im LASK-Dress zu sehen. Wollen Sie es sich nicht doch noch einmal anders überlegen?

Fabiano: Hören Sie auf, die Entscheidung war so schon schwierig genug. Ich war jetzt acht Jahre in Österreich, fünf davon in Linz. Es war so wunderschön. Aber es ist vorbei. Es ist der richtige Zeitpunkt, um zu gehen.

Es ist ja kein Geheimnis, dass Sie vor allem wegen Ihrer Familie zurück nach Brasilien gehen.

Das stimmt. So schön es hier ist, es war trotzdem vor allem für meine Frau und meine Tochter nicht einfach. Sie sind sehr alleine hier, unsere gesamte Familie ist in Brasilien. Dort gibt es einfach viel mehr Möglichkeiten.

Was werden Sie beim LASK nie vergessen?

Alles! Ich hätte mir nie vorstellen können, fünf Jahre für einen Verein zu spielen. Aber der LASK ist eben anders. Es ist meine zweite Familie geworden. Fans, Spieler, Trainer, Klub-Mitarbeiter – ich werde sie alle niemals vergessen.

Und was wird Ihnen an Österreich fehlen?

Die Organisation, die Sicherheit, das Gesundheitssystem und die finanzielle Stabilität. Ich habe hier so viel für mein weiteres Leben gelernt.

Haben Sie schon Pläne für Ihre Zeit in Brasilien?

Ich habe noch keine Ahnung. Ich möchte jetzt einmal eine kurze Pause machen – und danach weitersehen. Ich freue mich jetzt erst einmal auf daheim. Ich werde in Sao Jose dos Campos, etwa 80 Kilometer von Sao Paulo entfernt, wohnen. Meine ganze Familie lebt dort.

Ist Ihre Karriere als Fußballer mit dem Meistertitel des LASK beendet?

Im Moment schon. Da müsste schon ein Angebot kommen, das man einfach nicht ablehnen kann. Es würde mich schon freuen, wenn ich irgendwie im Fußball bleiben könnte. Vielleicht als Spielervermittler (Fabianos jahrelanger Berater, der gebürtige Steirer Horst Zangl, wohnt ganz in der Nähe von Fabianos Wohnort in Brasilien, Anm.).

Stimmt es, dass Sie Ihren Verbleib in Österreich aus einem ganz erfreulichen Grund zumindest noch etwas verlängern?

Ja, unser zweites Kind kommt Mitte Juni zur Welt. Wir wollten, dass es in Österreich zur Welt kommt. Es wird zwar nicht den österreichischen Reisepass besitzen, soll aber zumindest im Herzen halb österreichisch sein. Bei unserer ersten Tochter Beatriz ist das ja bereits der Fall. Sie ist mein Schatz. Beatriz strahlt so viel Liebe aus, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann.