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"Aufstacheln ist vor dem Derby erlaubt"

Von Raphael Watzinger und Günther Mayrhofer, 02. Dezember 2016, 00:04 Uhr
"Aufstacheln ist vor dem Derby erlaubt"
Über den Dächern von Linz: Hinum (li.) und Ramsebner (re.) im Rooftop7 des Schwarzen Bären. Bild: VOLKER WEIHBOLD

PASCHING. Linzer Fußball-Derby: Sowohl für Blau-Weiß als auch für den LASK geht es heute um viel. Zwei Hauptdarsteller spielten mit den OÖNachrichten im Interview den Doppelpass.

Das Fußball-Jahr 2016 endet für die Linzer Klubs in der Ersten Fußball-Liga heute mit einem emotionalen Höhepunkt: Um 20.30 Uhr wird in Pasching das dritte Derby der Saison angepfiffen (ORF Sport plus). Die OÖNachrichten trafen Blau-Weiß-Mittelfeldspieler Thomas Hinum und LASK-Verteidiger Christian Ramsebner im "Schwarzen Bären" zum Doppelpass.

 

Spüren Sie im Umfeld das Derby-Fieber?

Hinum: Beim ersten Derby haben mich viele angesprochen. Gerade bei mir daheim in St. Valentin gibt es viele LASK-Fans, da ist schon die eine oder andere Meldung gekommen. Ramsebner: Die Eintrittskarten sind begehrter. Bei mir kommt die Freundin, die Eltern und sonst habe ich auch noch für Freunde Karten besorgt. Ich habe mir Mühe gegeben, dass ich genug auftreibe. Hinum: Bei mir kommt eigentlich wie immer nur der Papa. Der Mama ist es schon zu kalt, die bleibt lieber zu Hause und schaut es sich im Fernsehen an. Und Nadine (Anm.: Hinums Freundin) ist nicht so sportbegeistert.

Diesmal wird im Derby der harte Kern der Blau-Weiß-Fans fehlen. Sie schauen sich das Derby in der Tabakfabrik an.

Hinum: Als Spieler finde ich das schade. Ich kann es aber verstehen, dass sie sich nach den Vorfällen im ersten Spiel in Pasching (Anm.: Zusammenstöße zwischen Fangruppen und Sicherheitskräften) nicht in den Auswärts-Käfig stellen wollen.

Sie haben beide auch in Wiener Derbys gespielt. Darf man sich vor dem Stadtduell eigentlich gemeinsam sehen lassen?

Ramsebner: Hier ist es in Ordnung. In Wien ist es schwieriger. Hinum: Wir sind auch schon älter und kennen uns lange, da ist es etwas anderes. In Wien haben sich Heinz Lindner und Michael Schimpelsberger einmal vor einem Derby getroffen, das wurde ihnen von gewissen Fans vorgeworfen. Dabei sind sie beide Oberösterreicher und beste Freunde. Ramsebner: Es hat ja nichts damit zu tun, dass man beim Spiel das Beste für seinen Verein gibt. Hinum: Das ist eigentlich schöner, Aufstacheln ist vor dem Derby erlaubt. Der "Kaiser" (Ramsebners Spitzname, Anm.) haut zum Glück eh keinen um … Ramsebner: Der "Hini" kennt mich so gut, der zieht eh den Kopf ein, wenn ich komme. Hinum: Da brauche ich nur den Schatten zu sehen, dann bin ich schon weg …

Ist der Außenseiter im Derby in der besseren Position?

Hinum: Jeder will es dem sogenannten Großen zeigen. Das ist überall gleich, ob es im Sport, in der Wirtschaft oder in der Politik ist. Das war auch der Schlüssel zum Sieg im vergangenen Derby. Das waren die paar Prozent mehr. Ramsebner: Es ist sicher für die Fans ein Unterschied, wenn du gegen Blau-Weiß oder gegen Horn stolperst. Für die Tabelle ist es kein Unterschied, gegen wen du verlierst, aber für die Fans und das Umfeld ist es klar, dass sie gerade gegen Blau-Weiß Linz einen Sieg von uns erwarten. Bei der Niederlage im vergangenen Derby haben uns die Tugenden gefehlt, aber nicht nur für ein Derby, das war auch für jedes andere Spiel zu wenig.

Was sind Ihre ersten Derby-Erinnerungen?

Hinum: Ein besonderes Oberösterreich-Derby fällt mir nicht ein. Aber ich habe mir immer Vorwärts Steyr gegen Salzburg angesehen. Da wollte ich immer für Vorwärts spielen, das habe ich als kleiner Bub immer im Kopf gehabt. Das ist eigentlich witzig, weil ich Salzburg-Fan war. Ramsebner: Sonst hast du ja überall gespielt in Oberösterreich ... Hinum: Geht ja noch. Ich bin erst 29 Jahre ... Ramsebner: Ich habe auch keine besonderen Derby-Erinnerungen. Ich habe es früher schon verfolgt, dass auf der Gugl richtig viele Leute waren und gute Mannschaften gespielt haben, der LASK mit Peter Stöger zum Beispiel. Hinum: Vom Stadion hat sich seither nichts geändert ...

Blau-Weiß Linz hat in den vergangenen sechs Runden unentschieden gespielt. Geht es sich aus, mit Unentschieden den Klassenerhalt zu schaffen?

Hinum: Das wird sich nicht ausgehen. Natürlich wollen wir gewinnen, das eine oder andere Mal hätten wir es schon verdient gehabt. Ich kann mich nicht erinnern, je sieben Mal in Serie unentschieden gespielt zu haben. Ramsebner: Ich habe es zufällig gesehen: Der LASK hat 2005 in der Ersten Liga sieben Mal in Serie X gespielt. Das geht eigentlich gar nicht. Hinum: Ein lebender Beweis sitzt neben dir.

Lieber das Derby verlieren und danach zwei Mal gewinnen, als drei Mal unentschieden?

Hinum: Ja. Das sind mehr Punkte. Sicher, ein Derby ist besonders, schlussendlich geht es aber um Punkte. Da gewinne ich lieber die nächsten Spiele, als ich gewinne das eine und verliere danach.

Das Derby

Schiedsrichter: Geleitet wird das Spiel vom Oberösterreicher Dieter Muckenhammer. Er pfiff bereits zwei Linzer Derbys: In der Saison 2011/12 endeten beide unentschieden (1:1, 2:2).

Bisherige Saisonduelle: Das erste Spiel in Pasching gewann der LASK dank zweier Tore von Luckeneder mit 2:1, LASK-Leihgabe Pellegrini traf für Blau-Weiß Linz. Auf der Gugl schossen Pecirep und Krennmayr Blau-Weiß zum 2:0-Sieg.

Premiere: Zum ersten Mal geht der LASK als Tabellenführer ins Linzer Derby. Mit einem Sieg hätten die Athletiker die Winterkrone sicher.

Sicherheit: Obwohl der harte Kern der Blau-Weiß-Fans nicht im Stadion ist und sich die Partie in der Tabakfabrik ansieht, ändert sich an der Vorbereitung zum Hochsicherheitsspiel nichts. Die Behörden baten die Klubs, die Anzahl der Sicherheitskräfte geheim zu halten.

Karten: Ein Sitzplatz kostet 20 Euro, ein Stehplatz 16 Euro. Beim Kauf an Ö-Ticket-Verkaufsstellen können jeweils zwei Euro gespart werden. Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt, aber keinen Anspruch auf einen eigenen Sitzplatz. Kinder von sieben bis 15 Jahren zahlen fünf Euro.

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