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"Das war keine Einheit wie früher"

Von Roland Vielhaber und Harald Bartl, 30. August 2016, 00:04 Uhr
"Das war keine Einheit wie früher"
Zwei Rapid-Legenden diskutierten bei den OÖN über den Ist-Zustand des heimischen Fußballs: Heribert Weber (61, links) und Hans Krankl (63). Bild: Weihbold

LINZ. Hans Krankl und Heribert Weber über die Fußball-Nationalmannschaft, Ried und LASK.

Österreichs Fußball-Nationalteam hebt am Samstag zum WM-Qualifikationsauftakt nach Georgien ab. Hans Krankl und Heribert Weber werden zeitgleich in St. Georgen im Attergau das "Spiel des Lebens" zwischen Attergau und Gampern (siehe unten) kommentieren und analysieren. Gestern waren die beiden Rapid-Ikonen bei den OÖNachrichten zu Gast. Beim Thema Nationalmannschaft sind die Ansichten unterschiedlich.

 

OÖN: Wo steht der österreichische Fußball nach der EURO?

Hans Krankl: Das werden wir sehen, wenn wir am Montag in Georgien spielen. Die letzte Qualifikation war ausgezeichnet. Tolle Ergebnisse, tolle Spiele. Nur die EURO selbst ist dann in die Hose gegangen. Ich hätte nie an so etwas gedacht. Heribert Weber: Unser Nationalteam hat in der EM-Qualifikation unglaublich viel Euphorie geweckt. Die Erwartungshaltung war sehr groß. Aber leider waren einige Spieler außer Form, andere verletzt. Dazu kommt, dass die Mannschaft keine Einheit wie früher war. Jetzt geht es darum, alles vergessen zu machen, was in Frankreich passiert ist. Ganz wird das nicht gelingen, das ist klar. Aber wenn die WM-Quali gut anläuft, ist die Euphorie wie vorher. Nicht zu vergessen: Die Mannschaft hat Qualität. Krankl: Weil du sagst, die Mannschaft war keine Einheit wie früher. In Frankreich sind Dinge passiert, die wir nicht wissen. Aber wir haben selber gespielt. Wir waren 1982 bei der WM in Spanien. Wir haben eine schlechte Stimmung gehabt – so haben wir auch gespielt ... Dabei hatten wir ein besseres Team als vier Jahre zuvor in Argentinien. Auch 1978 gab es Konflikte, aber alle haben zusammengehalten. Darum hat es geklappt.

Sind Sie einverstanden mit den Änderungen von Teamchef Marcel Koller beim Kader?

Krankl: Es ist nichts Aufregendes passiert. Weber: Ich bin ein Fan von Florian Kainz. Nicht nur weil er ein Steirer ist wie ich, sondern weil er bei Rapid großartige Leistungen bringt.

In der Champions League ist Österreich wieder nicht dabei. Dafür stellen wir drei Mannschaften in der Europa League.

Krankl: Das ist auch der Platz, an dem unser Fußball steht. In der Champions League spielen die Champions. Dazu kommt, dass die ganz großen Teams unter sich bleiben wollen. Aber das ist die Normalität im Fußball. Die Europa League ist halt die zweite Liga, obwohl dort auch ganz tolle Vereine sind. Diese Liga steht uns zu. Hier muss man versuchen, eine gute Figur zu machen. Weber: Für mich ist es extrem enttäuschend, dass die Salzburger nicht in der Champions League spielen. Es ist ja nicht so, dass sie Gegner hatten, die um vieles besser waren. Ich denke da an Malmö oder jetzt Zagreb, die hätte man besiegen müssen. Mir hat gegen Dinamo vor allem in den letzten zehn Minuten dieser hundertprozentige Wille gefehlt, dass man kein Tor mehr bekommen will. Das war für mich sehr enttäuschend. Jetzt spielen wir halt wieder nur Europa League ...

Mit Sturm als Tabellenführer sind Sie als Steirer in diesen Tagen vermutlich sehr glücklich?

Weber: Im Vorjahr fehlte der Kampf, die Laufbereitschaft. Über den Sommer gab es viele Veränderungen im Kader. Es ist schon überraschend, dass man so schnell zusammengefunden hat.

Ist Rapid mit dem neuen Stadion noch zu stoppen?

Krankl: Zuerst habe ich gedacht, dass ein neuer Spirit durch das neue Stadion entsteht. So war es bei uns damals mit dem Hanappi-Stadion. Die Fans kommen in Massen, es entsteht eine sehr gute Atmosphäre, Druck auf den Schiedsrichter und auf die gegnerische Mannschaft. Ich habe geglaubt, dass Rapid über alles hinwegfegen kann. Daher hat mich das 0:2 gegen Trencin in der Europa League irrsinnig enttäuscht. Dann kam am Wochenende das 0:0 gegen Salzburg dazu. Der Nimbus der Unbesiegbarkeit im eigenen Stadion war jedenfalls schnell zu Ende. Rapid ist trotzdem der Meisterschafts-Favorit, auch weil Salzburg schwächer geworden ist.

Ihre Einschätzung der oberösterreichischen Klubs?

Krankl: Ich bin ein LASKler, und ich war beim LASK Trainer. Die drei Monate, die ich hier war, ist Gott sei Dank alles aufgegangen. Aber ich habe schon vorher immer gesagt: Nach Rapid hat der LASK die größte Anhängerschaft in Österreich. Aber natürlich nicht in diesen Zeiten. Dabei gibt es hier Möglichkeiten und Fans, das ist unfassbar. Für mich ist der LASK noch immer ein schlafender Riese, der schon jahrzehntelang nicht mehr geweckt worden ist. Ich hoffe, dass der Aufstieg gelingt. Weber: Ich bin überzeugt davon. Ich hätte mir den LASK schon im Vorjahr in der Bundesliga erwartet. Der LASK gehört einfach in die Bundesliga. Das ist ein Verein mit so viel Tradition. Schade ist nur, dass die letzten Jahre so enttäuschend verlaufen sind. Und für Ried wird es sicher nicht leicht im Abstiegskampf. Krankl: Die Rieder waren immer bekannt für ihre Heimstärke, für ihre Kampfstärke. Das ist abhanden gekommen. Wenn sie diese Heimstärke nicht wieder bekommen, werden sie Probleme haben. Wenn es gar nicht klappen sollte, kann ich mir vorstellen, dass Paul Gludovatz wieder den Motor startet. Ich kenne den Paul.

Zurück zum Nationalteam: Österreich schlägt am Montag im ersten WM-Qualifikationsspiel Georgien – oder?

Krankl: Ich gehe davon aus. Die Nationalmannschaft besteht ausschließlich aus Legionären, die bei guten Klubs spielen. Die Mannschaft hat also Qualität. Aber erinnern wir uns an die EURO: Bei aller Wertschätzung vor Ungarn und Island: Gegen die hätte ein Team mit unserer Qualität auch nicht verlieren dürfen.

Wehe also, das Nationalteam verliert, dann ....

Krankl: Wenn wir verlieren, gibt es immer Diskussionen.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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gartenfan (1.776 Kommentare)
am 30.08.2016 14:32

Krankl u.Weber sind völlig konträre Typen.eines haben Sie aber gemeinsam, Sie sagen was Sie wirklich denken. Beim ooe. Fussball haben Sie vollkommen recht!

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laskpedro (3.377 Kommentare)
am 30.08.2016 13:34

viel richtiges ..vor allem die einschätzung des oö fussballs .

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jago (57.723 Kommentare)
am 30.08.2016 11:57

Nicht nur wir GIS-Zahler fördern den Sporcht unfreiwillig.

Da hätte mich doch einmal so eine Erhebung interessiert, wer am Sport sonst noch mitverdient, am Tross.

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Robinho777 (6 Kommentare)
am 30.08.2016 10:52

Anscheinend hat Herr Weber nicht mitbekommen, dass Florian Kainz mittlerweile für einen anderen grün-weißen Verein aufläuft...

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