Bundesliga-Check Salzburg: Was verändert Garcia?
SALZBURG. Red Bull Salzburg ist bei weitem nicht mehr der klare Titelfavorit. Trainer Oscar Garcia muss sofort funktionieren.
FC RED BULL SALZBURG
Was verändert Trainer Oscar Garcia? Während Salzburg in den vergangenen Jahren durch die Mitte kombinierte, liebt der Spanier das Flügelspiel. Dafür ist der Kader aber nicht ausgerichtet. Dazu bekam er auch seinen Wunschspieler Munas Dabbur nicht, weswegen im Angriff alles an Jonatan Soriano hängt. Mit Kevin Hinteregger verlor er die zweite Säule, der im Herbst überragende Naby Keita fällt nach seiner Malariaerkrankung noch aus.
Tor ****
Cican Stankovic ließ seine Chance zu Saisonbeginn durch die Finger gleiten, weswegen Alexander Walke übernahm. Der Deutsche lässt sich auch von Fehlern, die sich beim Deutschen immer wieder einschleichen, nicht aus der Ruhe bringen.
Abwehr ****
Der Abgang von Martin Hinteregger ist ein großer Qualitätsverlust, in der Bundesliga machten allerdings Duje Caleta-Car und Paolo Miranda (nach einigen Anlaufschwierigkeiten) ihre Aufgabe gut. Problematisch könnte ein Ausfall werden. Asger Sörensen, Dayot Upamecano und Bernardo fehlt die Erfahrung. Mehr Verlass ist auf die Außenverteidiger: Christian Schwegler und Andreas Ulmer sind Leistungsträger, als gute Alternativen stehen Benno Schmitz und Stefan Lainer parat.
Mittelfeld ****
Allein von den Namen her ist Salzburgs Mittelfeld sensationell aufgestellt: Naby Keita, Reinhold Yabo, Christoph Leitgeb, Yasin Pehlivan, Valon Berisha, Hany Mukhtar Konrad Laimer - vor allem auf den zentralen Positionen ist die Dichte konkurrenzlose. Doch Keita fehlt nach überstandener Malaria-Erkrankung in den ersten Woche, Yabo und Leitgeb sind verletzt. Deswegen muss Trainer Oscar Garcia improvisieren. Der Spanier legt sein Spiel gerne über die Flügel an, aber da ist die Qualität nicht ganz so hoch. Berisha, im Herbst auf der linken Seite gesetzt, zieht stets in die Mitte. Echte Flügelspieler sind der verletzungsanfällige Valentino Lazaro und Takumi Minamino. Als Alternativen stehen lediglich David Atanga, der im Herbst sein Talent nicht zeigte und die gelernten Abwehrspieler Benno Schmitz und Stefan Lainer zur Verfügung.
Angriff *****
Es ist egal, wer an der Seite von Jonatan Soriano stürmt - wer den Spanier in seiner Elf hat, verfügt über den besten Angriff der Liga. Omer Damari und Yordy Reyna waren in der Vorbereitung verletzt, weswegen Hwang Hee-chan, Smail Prevljak und Takumi Minamino in den ersten Runden vorne auftauchen könnten.
Trainer ***
Oscar Garcia muss erst zeigen, was er kann. Dass Salzburg ihn nach dem vergeblichen Versuch im Sommer noch einmal kontaktierte und für den Klub gewinnen konnte, zeigt, wie sehr Salzburg an den Spanier glaubt. Er muss sich aber erst im Klub und in der Liga zurechtfinden.
Transfers:
Zu: Bernardo (Bra, Red Bull Brazil)
Ab: Martin Hinteregger (Mönchengladbach), Havard Nielsen (Nor, Freiburg)
Wunschelf: Walke; Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer; Minamino, Pehlivan, Keita, Berisha; Soriano, Damari
OÖN-Prognose: Salzburg ist bei weitem nicht mehr der klare Titelfavorit. Garcia muss sofort funktionieren.
Die Vorbereitungsspiele des FC Red Bull Salzburg
***** meisterlich
**** europa-fit
*** Bundesliga-Durchschnitt
** Problemzone
* Bundesliga-untauglich