Was für ein Abschied! Podolski ging als "Riese"

Signal-Iduna-Park zu Dortmund, wir schreiben die 69. Minute, eine wunderbare Geschichte wird Realität. Lukas Podolski (31) zieht aus rund 18 Metern ab und nagelt die Kugel mit seinem imposanten linken Fuß traumhaft ins rechte Kreuzeck. Es war der 1:0-Siegtreffer für Deutschland im Duell mit England, das 49. Tor von „Prinz Poldi“ in seinem 130. und letzten Länderspiel für den amtierenden Weltmeister.

Der Publikumsliebling zog nach 13 Jahren in der DFB-Auswahl einen fulminanten Schlussstrich, er wird im Sommer Galatasaray Istanbul verlassen und dann 20 Millionen Euro in Japan verdienen. Doch kein Geld dieser Welt kann diese Emotionen ersetzen. Podolski, der die Kapitänsbinde tragen durfte, ging als „Riese“ – mit bewegenden Dankesworten an seine Fans, die ihn lieben. Und mit einem vollen Erfolg, der aber schmeichelhaft war.

England hatte vor der Pause klar den Ton angegeben und durch Adam Lallana nur die Stange getroffen (41.). Das Niveau hielt sich in Grenzen, Deutschland experimentierte viel, dabei gelang in Summe herzlich wenig. Aber wen juckte das auf der großen Bühne, die einzig und allein Podolski gehörte. Als er in der 84. Minute den Rasen verließ, flossen auf den Tribünen Tränen. Sprechchöre und Transparente waren Programm, Standing Ovations sowieso.

"Ihr werdet immer einen Platz in meinem Herzen haben"

Das hat sich der Instinkt-Fußballer redlich verdient. Seinen Anhängern hatte "Poldi" schon vor dem Anpfiff eine herzliche Botschaft geschickt: "Was für eine supergeile Zeit mit Euch. Aus tiefster Dankbarkeit würde ich im Dortmunder Stadion am liebsten jedem Fan einzeln die Hand schütteln. Hut ab, was Ihr, ob in Deutschland oder im Ausland, für DFB-Länderspiele - um hautnah dabei zu sein, um uns zu pushen - auf Euch genommen habt. Ihr werdet immer einen Platz in meinem Herzen haben. Danke Fans, danke Deutschland für geile 13 Jahre Nationalelf. Euer Poldi.", schrieb er.

Die Emotionen erfassten auch DFB-Bundestrainer Joachim Löw, der Podolski beim Abgang umarmte: "Lukas wird uns fehlen, ich bin traurig. Er hat Empathie und Respekt für die Menschen, ihm fliegen überall die Herzen zu." Nicht nur in Köln, auch in Dortmund.