Paris SG steht und fällt mit Di Maria
PARIS. Der Argentinier ersetzt heute gegen Real Madrid den verletzten Neymar.
Wie stark ist Paris Saint Germain ohne Superstar Neymar, der nach seiner Operation in Belo Horizonte, wo ihm eine Schraube im fünften Mittelfußknochen eingesetzt wurde, bis Mai ausfällt? Der 26-jährige Brasilianer steht damit logischerweise bei der versuchten Aufholjagd heute (20.45 Uhr, ZDF live) im Champions-League-Achtelfinale nicht zur Verfügung. Der französische "Krösus" muss im Prinzenpark gegen Real Madrid einen 1:3-Rückstand wettmachen. Kann das klappen?
"Es ist alles offen, natürlich sind wir in der Lage, weiterzukommen", strotzt Nasser Al-Khelaifi, schwerreicher Scheich an der Spitze von PSG, vor Zuversicht. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2011 hat der Big Boss mehr als 930 Millionen Euro in den Verein gesteckt, er will internationale Glanzlichter sehen, also die "Königsklasse" gewinnen.
Ein "Pulverfass"
Trainer Unai Emery ist trotz der Dominanz in der Liga (14 Punkte Vorsprung auf Verfolger AS Monaco) angezählt, seine Schlafwagen-Taktik im Hinspiel im Bernabeu-Stadion rief viel Kritik hervor. Die Zeitung "Le Parisien" bezeichnete das Imperium PSG als "Pulverfass, das jederzeit explodieren kann".
Es heißt, der Kader bestehe aus mehreren Grüppchen. Aus Franzosen, aus Deutschen, die eigentlich gut miteinander zurechtkommen, aber zwischen zwei südamerikanischen Fraktionen stehen: der brasilianischen und der argentinisch-uruguayischen. Zu Letzterer gehört Angel di Maria, dem die verantwortungsvolle Aufgabe zuteil wird, Neymar zu ersetzen. Also jenen Egozentriker, der in vier Statistiken der Champions-League-Saison 2017/18 auf Position eins steht. Neymar hat sechs Tore erzielt, drei vorbereitet, 21 Chancen kreiert und 51 gelungene Dribblings hingelegt.
Aber Di Maria ist auch stark. Beim jüngsten 2:0 in Troyes erzielte der 30-Jährige das Tor zum 1:0, zuvor hatte er im Cup beim 3:0 gegen Marseille sogar doppelt getroffen. "Es läuft ganz gut", lächelt Angel, der Argentinier, der von 2010 bis 2014 das Trikot von Real Madrid getragen hatte. Dann wurde er abserviert und um 75 Millionen Euro zu Manchester United transferiert. "Natürlich bin ich heiß auf dieses Match. Aber das sind wir alle", betonte Di Maria.
Das "Weiße Ballett" ist aber ein anderes Kaliber als Troyes oder Marseille. Gelingt dem spanischen Titelverteidiger ein Auswärtstor, bräuchte Paris drei Goals, um sich in die Verlängerung zu retten. Beim zweiten Match des heutigen Tages ist eine Overtime unrealistisch. Liverpool empfängt Porto mit einem 5:0-Vorsprung.
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