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Liverpools Unglücksrabe Karius: "Es tut mir leid für alle"

Von nachrichten.at/apa, 27. Mai 2018, 13:33 Uhr
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Bildergalerie Real Madrid gewann die Champions League
Bild: Afp

KIEW. Loris Karius hatte sich bei den Toren von Karim Benzema und Gareth Bale zwei Blackouts geleistet, die den Spaniern den Sieg bescherten.

Die Minuten nach seiner großen sportlichen Tragödie hat Loris Karius praktisch allein verbracht - auf dem Rasen eines mit über 60.000 Zuschauern gefüllten Kiewer Stadions. Nach dem 1:3 im Champions-League-Finale gegen Real Madrid schlich der Liverpool-Goalie unter Tränen und mit entschuldigenden Gesten zur Fan-Kurve der "Reds" und versuchte vergeblich, seinen Kopf unter dem Trikot zu verstecken.

Von seinen Clubkollegen war dabei weit und breit nichts zu sehen. Lediglich einige Real-Akteure trösteten den Unglücksraben, während die Liverpool-Fans "You'll never walk alone" anstimmten. Karius hatte sich bei den Toren von Karim Benzema und Gareth Bale zwei Blackouts geleistet, die den Spaniern den Sieg bescherten und bei Jürgen Klopp Fassungslosigkeit auslösten. "Eine Schande, dass so etwas in so einem Spiel passiert. Das wünscht man seinem schlimmsten Feind nicht", sagte der Coach der Verlierer.

Video: 

"Es tut mir leid für ihn"

Klopp bezeichnete Karius als "guten Jungen. Es tut mir leid für ihn. Klar waren es seine Fehler, darüber müssen wir nicht sprechen. Er weiß es, ich weiß es, alle wissen es. Es war nicht seine Nacht", meinte der Deutsche und sagte seinem Landsmann Unterstützung zu. "Wir und er müssen jetzt damit richtig umgehen."

Karius selbst gab sich zerknirscht. "Jetzt gerade fühle ich gar nichts. Es tut mir für alle leid - für die Mannschaft und den ganzen Club. Ich habe meine Mitspieler im Stich gelassen. Diese Tore haben uns den Titel gekostet", stammelte der 24-Jährige. "Es ist das Leben eines Torhüters. Man muss wieder aufstehen."

Spott und Hohn

Über den Unglücksraben ergoss sich via Social Media Spott und Hohn, zudem meinte ZDF-Experte Oliver Kahn: "Das kann die Karriere eines Torwarts zerstören." Der Ex-DFB-Goalie konnte jedoch seine Laufbahn trotz seines folgenschweren Patzers im WM-Finale 2002 gegen Brasilien fortsetzen, und darauf hofft jetzt auch Klopp für Karius. "Aber manche Leute sind doof genug, dir das ein Leben lang aufs Brot zu schmieren", befürchtete der Coach.

Für früheren Dortmund-Meistermacher setzte es am Samstag die sechste Final-Niederlage in Folge, womit Liverpool den sechsten Triumph im wichtigsten Europacup-Bewerb - gleichzeitig den ersten seit 2005 - verpasste. "Wir fühlen uns richtig schlecht. Es war nicht der beste Tag in unserem Leben, aber es ist ein Teil des Spiels. Ich mag diesen Teil nicht", erklärte Klopp.

Foul als "Wrestling" 

Den ersten Schock hatte der Deutsche schon vor den Aussetzern von Karius zu verkraften gehabt. Sein Topstar Mohamed Salah wurde von Sergio Ramos gefoult und fiel dabei so unglücklich auf die Schulter, dass er nach einer halben Stunde beim Stand von 0:0 ausgewechselt werden musste. Als "Wrestling" bezeichnete Klopp die Aktion des Spaniers. "Er zieht ihn auf die Schulter. Das ist schon brutal."

Mit dem Ausfall von Salah kippte die Partie. "Der Schock bei den Jungs war offensichtlich. Wir hätten gewinnen können", sagte Klopp. Der Coach sprach unmittelbar nach dem Match von einer ernsthaften Verletzung des Ägypters und spekulierte über einen Schulter- oder Schlüsselbeinbruch.

Allerdings brachte eine erste Untersuchung offenbar Entwarnung, wie der ägyptische Verband mitteilte. Die medizinische Abteilung Liverpools habe den Arzt der ägyptischen Nationalmannschaft nach dem Röntgen der Schulter in Kiew darüber informiert, dass sich Salah eine Bänderverletzung zugezogen habe. Angesichts dieser Diagnose zeigte sich Teamarzt Mohamed Abu Al-Ala optimistisch, dass der Stürmer in Russland zur Verfügung stehen werde.

Der ägyptische Minister für Jugend und Sport, Khalid Abdul-Asis, äußerte sich in der Tageszeitung "Al-Masry Al-Yawm" ebenfalls zuversichtlich. Mit Liverpool sei abgesprochen, dass Salah zunächst zur Behandlung in England bleibe und später ins Trainingslager der Nationalmannschaft in Italien stoßen werde. Er rechne mit einer Behandlungsdauer von zwei Wochen, sagte der Minister. Das erste WM-Spiel Ägyptens steht am 15. Juni in Jekaterinburg gegen Uruguay an.

Verlässt Ronaldo Real?

Auf der Gegenseite war Zinedine Zidane war ein wenig genervt. Da hatte der frühere Weltfußballer gerade Real Madrid zum dritten Champions-League-Sieg in Serie dirigiert, doch drehte sich alles um die Wechselgedanken von Ronaldo und Bale. "Er muss bleiben, er wird bleiben", sagte Zidane mit Blick auf Ronaldo und schob hinterher: "Das ist meine Meinung. Man wird sehen, was passiert." Seit neun Jahren spielt der portugiesische Europameister bereits für die Königlichen, hat mit ihnen vier seiner fünf Champions-League-Titel gewonnen - doch in der Stunde des Triumphes gab es plötzlich ganz neue Töne.

"Es war sehr schön, bei Real Madrid zu spielen", hatte Ronaldo im Interview des Senders beIN Sports gesagt. "Die Zukunft des Spielers ist in diesem Moment nicht wichtig. Ich werde erst zu den Fans sprechen, weil sie mich immer unterstützt haben." Worte, die für Verwunderung sorgten, auch bei Präsident Florentino Perez: "Cristiano hat einen Vertrag, ich möchte nicht über irgendeinen Spieler spekulieren." Und Kapitän Sergio Ramos fügte hinzu: "Cristiano muss seine Aussagen aufklären."

Womöglich hat den Superstar auch die Steueraffäre in Spanien verärgert. Die spanische Staatsanwaltschaft wirft Ronaldo vor, über Briefkastenfirmen 14,7 Millionen Euro Steuern am spanischen Fiskus vorbeigeschleust zu haben. Laut jüngsten Medienberichten will sich Ronaldo nun schuldig bekennen und die Sache mit einer Zahlung von 14 Millionen Euro aus der Welt räumen.

Bale: "Ich muss jede Woche spielen"

So könnte eine erfolgreiche Mannschaft auseinanderbrechen, denn auch 100-Millionen-Mann Gareth Bale ist das Reservistendasein leid: "Ich muss jede Woche spielen. Ich werde mit meinem Berater sprechen und über meine Zukunft nachdenken", sagte der Waliser, der im Finale nach gut einer Stunde eingewechselt wurde und mit zwei Toren das Spiel entschied.

 

Die Details zum Spiel:

 
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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 27.05.2018 20:23

Die zwei "Patzer" waren eines, aber entschieden hat das Spiel Ramos als er Salah eingefädelt und bewußt die schwere Schulterverletzung provoziert hat sowie vor dem ersten Patzer den Check gegen Karius gefahren hat. Der Typ hätte mit Rot vom Platz gehört!

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jack_candy (7.728 Kommentare)
am 27.05.2018 20:42

Abgesehen von dem Anschlag auf Salah hat Ramos auch zu Beginn der 2. Halbzeit, noch vor dem 1:0, dem LFC-Torhüter Karius seinen Ellbogen an den Kopf gerammt. Das war eine Tätlichkeit.
Spätestens da hätte er vom Platz fliegen müssen.

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