Fix: Chinas Team spielt in deutscher Liga
FRANKFURT. Der DFB pfeift eine heftig diskutierte Kooperation mit dem chinesischen Fußball-Verband an.
Die Regionalliga Südwest bekommt im Frühjahr eine 20. Mannschaft dazu: Wie der DFB bekannt gab, wird das chinesische U20-Nationalteam außer Konkurrenz mitspielen. Durch die aktuell ungerade Anzahl der Mannschaften in der vierhöchsten Leistungsstufe werden die eigentlich spielfreien Mannschaften zu Tests antreten. Nicht alle Klubs erklärten sich allerdings bereit: Traditionsklub Mannheim schob Regeneration als Begründung vor, Koblenz sagte wegen der Fan-Proteste ab, die Stuttgarter Kickers hätten nur teilgenommen, wenn sich die ganze Liga geschlossen dazu entschieden hätte.
Zumindest 15.000 Euro Prämie
Den Vereinen entgeht damit eine Prämie von 15.000 Euro für das Heimspiel gegen die Chinesen, Vereine mit hohen Stadionkosten können Zuschüsse beantragen. Das muss aber noch nicht alles sein: „Mit Blick auf die Vermarktung gibt es natürlich großes Interesse, dass diese Spiele in China im Fernsehen gezeigt werden“, erklärte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann gegenüber der “Welt“: „Davon wird jeder Klub dann gleichermaßen partizipieren.“ Die zweiten Mannschaft des Bundesligisten Mainz sagte zuerst ebenso ab, wird aber nun doch die Einnahmen mitnehmen und sie an die Amateurvereine in Mainz weitergeben. Zimmermann: „Es gab nie die Idee, die Chinesen in die Liga zu integrieren. Es ging immer nur um Freundschaftsspiele auf freiwilliger Basis. Wir wollen niemanden zu seinem Glück zwingen."
Der DFB selbst soll durch die Kooperation nichts verdienen. Für das chinesische U20-Team dienen die Testspiele als Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Die Mannschaft steigt mit Beginn der Rückrunde am 19. November ein und wird sich bis Saisonende in Deutschland auf die Spiele vorbereiten.
Heftige Kritik am China-Einstieg
Der Einstieg der Chinesen provozierte heftige Kritik. Besonders betroffen ist der FK Pirmasens, der vergangene Saison als 14. von 19 Mannschaften abstieg, obwohl dadurch die Mannschaftsanzahl ungerade blieb. Den Vorwurf, dass das bewusst so gestaltet wurde, um den Einstieg der Chinesen zu ermöglichen, kam schnell auf. „Sechs Mannschaften steigen ab, und nun holt der DFB die chinesische Nationalmannschaft. Wir müssen das wohl hinnehmen, aber für mich ist das purer Kapitalismus“, sagte Pirmasens-Geschäftsführer Christoph Radtke gegenüber welt.de. Die Offenbacher Kickers nehmen die unerwartete Prämie gerne an: “Es gibt natürlich auch bei uns Fans, die es nicht positiv sehen. Ihnen wollen wir aufzeigen, dass wir das Geld für sinnvolle Sachen verwenden, ein Teil könnte in die Jugendarbeit fließen“, erklärte Geschäftsführer Christopher Fiori dem kicker. Die positive Einstellung könnte einen weiteren Grund haben: Offenbach ist als Basislager für Chinas Olympiateam im Gespräch.
langsam glaube ich doch dass die Welt VERKEHRT lauft .