Die Gruppenphase ist das Ziel
Welcher heimische Klub schafft den Sprung in die Gruppenphase der Fußball-Europa-League? Altach, Austria und Salzburg wollen sich heute in den Qualifikations-Hinspielen gute Ausgangspositionen schaffen.
Altach – Maccabi Tel Aviv
Der Einzug in die Europa-League-Gruppenphase wäre der nächste Meilenstein in der Klubgeschichte des SCR Altach. Allerdings haben die Vorarlberger beim Duell gegen Maccabi Tel Aviv (20.30 Uhr, ORFeins live) wohl die geringsten Aufstiegschancen aller österreichischen Klubs.
"Das ist eine sehr abgebrühte und abgezockte Mannschaft", sagt Altachs Trainer Klaus Schmidt über den Gegner. Schmidt ist dennoch optimistisch. "Wir wissen ja, dass wir gegen starke Gegner gut ausschauen können. Tel Aviv ist auf dem gleichen Niveau wie Salzburg oder unser letzter Gegner Gent." Allerdings ist auch die Bilanz des Gegners beeindruckend. Tel Aviv gewann neun der bislang zehn absolvierten Pflichtspiele in dieser Saison.
Star von Maccabi Tel Aviv ist kein Spieler, sondern der Trainer. Jordi Cruyff, der im Juni an die Seitenlinie rückte, ist der Sohn der im Vorjahr verstorbenen Fußball-Legende Johan Cruyff. Der Niederländer spielte in seiner aktiven Karriere unter anderem für den FC Barcelona, Manchester United und Alavés in Spanien. Mit Alavés scheiterte er 2001 im UEFA-Cup-Finale an Liverpool. 2012 wurde Cruyff in Tel Aviv zum Sportdirektor bestellt, wo er nun erstmals als Cheftrainer fungiert.
Aufstiegschance: 25 Prozent
NK Osijek – Austria Wien
Ohne den Ex-Rieder Petar Filipovic wird die Wiener Austria heute das Hinspiel gegen NK Osijek (20.45 Uhr, Puls 4 live) bestreiten. Der 26-Jährige ist stattdessen zu Medizinchecks in die Türkei geflogen und soll dort in den nächsten Tagen einen Vertrag beim türkischen Cupsieger Konyaspor unterschreiben. Filipovic kann die Austria dank einer Ausstiegsklausel verlassen. „Wir haben noch lange verhandelt und ihm auch einen Vier-Jahres-Vertrag angeboten.
Aber das Angebot aus der Türkei ist so gut, dass er es annehmen möchte“, bestätigte Austria-Vorstand Markus Kraetschmer. Noch nicht finalisiert ist außerdem der Transfer von Larry Kayode. „Es sind noch formale Punkte zu klären“, sagte Kraetschmer. Der 24-jährige Nigerianer soll von Manchester City gekauft und an den spanischen Primera-División-Aufsteiger Girona verliehen werden.
Aufstiegschance: 50 Prozent
V. Constanta – Salzburg
Gegen den besten Spieler der rumänischen Fußball-Geschichte muss Salzburg heute im Hinspiel gegen den FC Constanta (20.45 Uhr, Puls 4 live) den Grundstein zum Aufstieg in die Europa-League-Gruppenphase legen.
Zum Glück ist Gheorghe Hagi (52) aber nicht mehr als Spieler tätig, sondern kann als Trainer nur bedingt ins Spielgeschehen eingreifen. In Constanta ist sogar das Stadion nach dem „Karpaten-Maradona“ benannt, der seine große Karriere als Spieler 1982 in seiner Heimatstadt begonnen hatte. 1994 führte er die rumänische Nationalmannschaft ins WM-Viertelfinale. 1989 gewann er mit Steaua Bukarest den Europacup der Landesmeister, ehe er später von Real Madrid und dem FC Barcelona verpflichtet wurde.
2009 gründete er den FC Constanta in der dritten rumänischen Liga neu. Er übernahm das Präsidentenamt und beliefert die Kampfmannschaft mit Spielern aus seiner eigenen Fußballschule. 2014 hat sich Präsident Hagi dann selbst zum neuen Trainer ernannt.
Salzburgs Trainer Marco Rose hat großen Respekt vor dem Gegner. „Das ist eine starke Mannschaft. Rumänischer Meister wird man nicht im Vorbeigehen.“ Für Salzburg wäre es der siebente Einzug in die Europa-League-Gruppenphase.
Aufstiegschance: 75 Prozent