Derby-Revanche für Lissabon 2014?
MADRID. Champions-League-Finale: Atlético hat mit Real Madrid eine Rechnung zu begleichen.
Noch vor dem Finale am 28. Mai im Meazza-Stadion zu Mailand steht eines fest: Der Champions-League-Pokal mit den Riesenohren wandert nach Madrid. Mit den Stadtrivalen Real und Atlético duellieren sich zum sechsten Mal in der Geschichte der "Königsklasse" zwei Endspielteilnehmer aus einem Land um den begehrten Titel. Zuletzt war das 2014 in Lissabon der Fall.
Damals hießen die Kontrahenten ebenfalls Real und Atlético – mit dem besseren und glücklicheren Ende für das "Weiße Ballett", das mit 4:1 nach Verlängerung die Oberhand behielt. Klingt eindeutig, war es aber nicht. Denn der Außenseiter hatte bis zur 93. Minute 1:0 geführt, ehe Sergio Ramos den Strafraum stürmte und per Kopf die Overtime erzwang.
"Ich wollte eigentlich flanken"
Ein intensives Match, das nicht vergessen ist. Atlético sinnt auf Revanche. Das Wort Rache gefällt dem an und für sich auf Krawall gebürsteten Erfolgscoach der Rot-Weiß-Blauen, Diego Simeone, in diesem Zusammenhang gar nicht: "Wir wollen diesmal etwas anderes, aber ich glaube nicht an Rache. Es gibt neue Möglichkeiten im Leben, keine Rache. Das ist eine neue Chance", betonte der 46-jährige Argentinier, der in der laufenden Saison noch ungeschlagen gegen Real ist. In den beiden Begegnungen in der Primera División holte Atlético vier Punkte – zu Hause gab’s ein 1:1, auswärts ein 1:0.
Real sollte also auf dem Weg zum elften Champions-League-Titel gewarnt sein. "Es wird wieder sehr schwierig und bestimmt ganz eng, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das Bollwerk knacken", sagte der walisische Star der "Königlichen", Gareth Bale, der das entscheidende 1:0 im Semifinale gegen das enttäuschende Ensemble von Manchester City erzwungen hatte.
Bales Ball wurde in der 20. Minute von Fernando unhaltbar abgefälscht. "Ich wollte eigentlich flanken, aber am Ende ist es egal, wie die Kugel im Netz gelandet ist", schmunzelte Gareth, der seinen Trainer Zinedine Zidane in den höchsten Tönen lobt: "Er hat uns den Glauben und die Freiheit gegeben, dass wir auf dem Platz Spaß haben. Wenn Spieler das können, zeigen sie die beste Leistung."
Ab sofort richtet sich der Fokus wieder auf die Meisterschaft. Spitzenreiter FC Barcelona (85 Punkte), Atlético (85) und Real (84) sind nur durch einen Punkt getrennt. Nach wie vor ist alles möglich und "Vollgas-Fußball" (O-Ton Jürgen Klopp) angesagt.
In der vorletzten Runde der Primera División am Sonntag (17 Uhr) kommt es zum Stadtderby zwischen dem FC und Espanyol Barcelona, Real empfängt den FC Valencia, und Atlético gastiert bei Schlusslicht und Fix-Absteiger UD Levante.
Enttäuschte Bayern
Der geplatzte Triple-Traum ließ beim FC Bayern lange Gesichter zurück. Auch Österreichs Fußballer des Jahres, David Alaba, der beim 2:1 gegen Atletico Madrid den Freistoß zum 1:0 herausgeholt und per Flanke das 2:1 vorbereitet hatte, war maßlos enttäuscht über das Semifinal-K.o. „Das ist extrem bitter. Wir hätten uns mehr verdient“, sagte der 23-jährige Wiener, dessen Team nur aufgrund der Auswärtstorregel scheiterte.
Pep Guardiola, der zu Manchester City wechselnde Cheftrainer der Münchner, geht trotzdem erhobenen Hauptes. „Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Sie hat hervorragend gespielt und alles versucht“, betonte der Katalane: „Wenn jemand sagt, dass ich gescheitert bin, muss ich das so hinnehmen.“
Jetzt richtet sich der Fokus auf die nationalen Aufgaben: Morgen können die Bayern in Ingolstadt Meister werden, am 21. Mai steigt das DFB-Pokal-Finale gegen Dortmund.
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