Beim morgigen Gegner Schweiz hat sich ein Trio viele Freunde gemacht

Von Harald Bartl   16.November 2015

Drei Österreicher, drei idente Schicksale. Für Marc Janko, Jakob Jantscher und Trainer Adi Hütter hat das morgige Fußball-Länderspiel des ÖFB-Nationalteams gegen die Schweiz (Ernst-Happel-Stadion, 20.45 Uhr) einen besonderen Hintergrund. Das Trio hat sich im Land des morgigen Gegners nach sportlichen Enttäuschungen so richtig erfangen.

Marc Janko: Es ist kein Wunder, dass der ÖFB-Stürmer von "meinem besten Jahr im Klub und der Nationalmannschaft übergreifend" spricht. Der Abschied nach einer guten Saison beim FC Sydney kam für ihn am Ende der vergangenen Saison mehr als überraschend. Jankos Antwort: zehn Tore beim FC Basel, dem Tabellenführer der Schweizer Super League. Damit führt er auch die Schützenliste an. Dazu kamen sieben Treffer im Nationalteam. Ein weiterer könnte morgen dazukommen – Janko wird trotz seiner aktuellen Rückenprobleme spielen.

Jakob Jantscher: Eine Wohnung mit Seeblick in einer wunderschönen Stadt, sehr zurückhaltende Menschen und ein guter fünfter Platz in der Tabelle – so lässt sich das Leben des gebürtigen Steirers in Luzern zusammenfassen. Davor hatte es bei Nijmegen in den Niederlanden sportlich nicht besonders gut geklappt. Jantscher sieht die beiden Nationalmannschaften auf Augenhöhe: "Aber das Kollektiv ist bei uns schon ganz besonders. Wir kennen uns alle sehr lange. Da ist ein besonderes Gefüge da. In der Schweizer Liga merkt man schon, dass sehr viele Vereine über ein hohes Budget verfügen, mit dem in Österreich außer Red Bull Salzburg niemand mitkommt."

Adi Hütter: Der Ex-Trainer von Red Bull Salzburg ist bei seinem neuen Klub Young Boys Bern bestens angekommen. Derzeit liegt er auf dem dritten Tabellenplatz. Zuletzt weilte er auch in Oberösterreich, um die Möglichkeiten für ein Trainingslager im Sommer im Sporthotel Dilly in Windischgarsten abzustecken. Für das morgige Spiel erwartet er eine offene Partie: "Das wird ein Spiel auf Augenhöhe." Wenn Hütter über die Schweiz spricht, dann schwärmt er.

"Natürlich kann man professioneller arbeiten. Wir haben in meinem Verein zum Beispiel 55 Mitarbeiter. Es gibt in der Schweiz einfach mehr Spitzenklubs als in Österreich – auch die Infrastruktur ist besser." Die Ziele bleiben für beide Länder gleich: "In Österreich blickt niemand auf die Schweizer Liga – und umgekehrt ist es genauso. Alle Spieler fokussieren sich auf Deutschland."