FC Wacker geht mit vollem Haus ins Abstiegs-"Finale" der Erste Liga
INNSBRUCK. Die Fußball-Erste-Liga geht am Freitag in ihr Saisonfinale. An der Spitze ist alles klar, mit Mattersburg steht der Aufsteiger bereits fest. Hochdramatisch ist der Abstiegskampf, denn zwei Vereine müssen den Weg in die Drittklassigkeit antreten.
Mit dem FAC (40 Punkte, -9 Tore), Wacker Innsbruck (40/-14), Horn (38/-13) und Schlusslicht Hartberg (38/-17) sind vier Clubs akut gefährdet.
Besonders im Fokus steht dabei der Tiroler Traditionsclub Innsbruck. Sollten die vergangene Saison noch in der Bundesliga tätig gewesenen Schwarz-Grünen zum zweiten Mal innerhalb von vierzehn Jahren in die Regionalliga absteigen, droht der 102 Jahre alte Verein zu implodieren. "Daran denke ich aber nicht", sagte Präsident Josef Gunsch. Um "Wacker" bestmöglich zu unterstützen wurde mit Stadt und Land eine Freikartenaktion ins Leben gerufen. Das Tivoli-Stadion ist "ausverschenkt". 15.000 Fans sollen die Arena in einen Hexenkessel verwandeln und die Mannschaft zum Klassenerhalt peitschen.
Ein Punkt reicht zum Klassenerhalt
Auch Wacker-Trainer Klaus Schmidt ist zuversichtlich: "Je näher das Spiel kommt, umso ruhiger werde ich. Ich glaube an den Klassenerhalt". Die Kulisse in der "schwarzgrünen" Heimstätte soll für die Spieler Motivation sein. "Jeder freut sich auf das Finale", berichtete Schmidt am Donnerstag. Taktisch will der steirische Trainer nichts ändern: "Man muss das Rad nicht neu erfinden. Jedenfalls ist es nicht ratsam auf einen Punkt zu spielen." Für den gesperrten Pascal Grünwald wird Julian Weiskopf im Tor stehen.
Wacker als Achter mit Horn einen direkten Konkurrenten zu Gast. Zwei Punkte trennen die beiden Vereine. Besonders im Fokus wird Horn-Trainer Christoph Westerthaler stehen. Der "Gischi" ist eine Wacker-Ikone. Von 1983 bis 1986 und 1988 bis 1994 bestritt der Stürmer 212 Bundesliga-Spiele für die Innsbrucker und erzielte dabei 81 Tore. "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass nicht zwei Herzen in meiner Brust schlagen", sagte der 50-Jährige. "Auf der einen Seite will ich, dass meine 'Heimat' oben bleibt. Auf der anderen Seite bin ich für meinen Club Horn. Ich verspreche, wir werden kämpfen und kratzen, um für Horn den Klassenerhalt zu fixieren."
Dritterfolgreichster Fußballklub
Mit zehn Meistertiteln (1971, 1972, 1973, 1975, 1977, 1989, 1990, 2000, 2001, 2002) und sieben Cup-Siegen (1970, 1973, 1975, 1978, 1979, 1989, 1993) ist Wacker Innsbruck der dritterfolgreichste österreichische Fußballclub hinter den Wiener Traditionsvereinen Rapid und Austria. Bereits 2002 musste der damals insolvente FC Tirol als österreichischer Meister absteigen. Nach einem spektakulären Konkurs kam der Zwangsabstieg in die Drittklassigkeit, nach einem Jahr aber der sofortige Wiederaufstieg.
Auch Schlusslicht Hartberg darf sich noch Hoffnung auf den Klassenerhalt machen. Gewinnen die Oststeirer beim Tabellenfünften St. Pölten, müssen sie auf Hilfe des LASK vertrauen. Sollten die Linzer das Heimspiel gegen den FAC und Horn in Tirol gewinnen, wären die Niederösterreicher und Hartberger gerettet, die Innsbrucker und der FAC müssten den Gang in die dritte Liga antreten.
An der Spitze geht es wohl nur noch theoretisch um den Meistertitel. Die nicht aufstiegsberechtigten Lieferinger haben als Tabellenzweiter (65 Punkte/+19) Leader Mattersburg (68/+29) zu Gast und müssten die Partie mit fünf Toren Unterschied gewinnen, um Platz eins noch zu erreichen.
IHR schafft daß ,Glück Auf !!!