Bundesliga-Check Austria: Gefährlicher Außenseiter
WIEN. Mit einem guten Start ist für Austria Wien alles möglich – sogar der Meistertitel.
FK AUSTRIA WIEN
Beim Außenseiter im Titelkampf leistete Trainer Fink im Herbst tolle Arbeit. Er baute ein neues Team mit neuer viel Ballbesitz als Spielanlage und war auf Anhieb erfolgreich. Mit Venuto bekam er mehr als nur Ersatz für Zulechner, der nach Bern wechselte. Vom Spitzentrio scheint die Austria zum Frühjahrsauftakt die wenigsten Baustellen zu haben – Träumen ist erlaubt, wenn Kayode weiter trifft und Verletzungen ausbleiben.
Tor ****
Mit einem fitten Robert Almer wäre die Austria perfekt aufgestellt. Der Teamtorhüter strahlte im Herbst trotz zu Beginn fehlender Spielpraxis stets Ruhe aus und wurde im Verlauf der Saison immer stärker. Almer wird aber in den ersten Wochen noch ausfallen. Ersatz Osman Hadzikic ist talentiert, hat aber noch nicht die Klasse von Almer.
Abwehr ****
Das Personal verändert sich nicht, trotzdem gewann die Austria an Qualität. Jens Stryger Larsen, der im Herbst verletzt ausfiel, ist wieder nahezu fit. Im Herbst wurde er von Fabian Koch oder David de Paula ersetzt, Stryger Larsen ist besser als beide. Auf der linken Seite spielte Christoph Martschinko stark und ließ Vorgänger Markus Suttner fast vergessen. Der schwächste Teil der Abwehrkette ist das Zentrum: Richard Windbichler ist immer wieder angeschlagen und sucht noch nach der Form aus der Saison davor bei der Admira. Lukas Rotpuller spielt so stark wie nie zuvor, trotzdem sticht er die Konkurrenz bei den Titelkandidaten nicht aus. Vance Sikov, unter Trainer Thorsten Finks Vorgänger Gerald Baumgartner aussortiert, springt immer wieder verlässlich ein, er ist aber sehr langsam.
Mittelfeld *****
Das Mittelfeld ist das Prunkstück der Austria. Raphael Holzhauser und Alexander Grünwald verstehen sich vor der Abwehr nicht als reine Zerstörer, sondern sind die Taktgeber im Mittelfeld. Bei Holzhauser ist noch viel Luft nach oben. Er hatte zwar im Herbst die meisten Ballkontakte der Liga, seine Leistungen waren aber schwankend. Tarkan Serbest und Ognjen Vukojevic können jederzeit bei Ausfällen jederzeit einspringen. Lucas Venuto, der von Grödig zur Austria wechselte, ist die perfekte Verstärkung und passt genau in seine neue Mannschaft. Er ersetzt den nach Bern gewechselten Philipp Zulechner. Alexander Gorgon ist der zweite starke Flügelspieler. Roi Kehat in der offensiven Zentrale ist mehr Einfädler als Spielmacher und passt deswegen perfekt auf die Position vor Grünwald und Holzhauser. Der Israeli brauchte einigen Anlauf, wurde aber im Herbst immer stärker. Vom Offensivtrio sollte sich keiner verletzten: Marco Meilinger, die Alternative für die Flügel, konnte im Herbst nicht überzeugen, Larry Kayode ist im Angriff wertvoller.
Angriff *****
Larry Kayode begann die Saison auf dem linken Flügel, ehe Trainer Fink seine Durchschlagskraft für den Angriff entdeckte. Der schnelle und robuste Stürmer wird im Frühjahr noch mehr Unterstützung über die Flügel bekommen. Kevin Friesenbichler zeigte bei seinen Einsätzen als Joker, dass er mit seinem Torinstinkt helfen kann.
Trainer *****
Als Thorsten Fink die Austria im Sommer übernahm, stand er vor einem Trümmerhaufen. In kurzer Zeit bastelte er eine funktionierende Mannschaft, die im Titelrennen mitläuft. Die Austria dominiert die Gegner mit viel Ballbesitz und wartet geduldig auf Chancen. Das war im Herbst manchmal nicht besonders attraktiv, aber effektiv, weil die Qualität vorhanden ist, Spiele mit einer guten Aktion zu entscheiden.
Transfers:
Zu: Venuto (Grödig), Frank (FAC), Casali (FAC)
Ab: Zulechner (Young Boys Bern)
Wunschelf: Almer; Stryger Larsen, Windbichler, Rotpuller, Martschinko; A. Grünwald, Holzhauser; Venuto, Kehat, Gorgon; Kayode
OÖN-Prognose: Mit einem guten Start ist alles möglich – sogar der Meistertitel.
Die Vorbereitungsspiele von Austria Wien
***** meisterlich
**** europa-fit
*** Bundesliga-Durchschnitt
** Problemzone
* Bundesliga-untauglich