Die zwei Welten des Blau-Weiß-Trainers: „Ich lebe wie das Annerl im Traum...“
LINZ. Klaus Schmidt holt sich seine Kraft daheim im kleinen steirischen Aflenz, der Luftkurort liegt nur zehn Kilometer vom Stadion des heutigen Gegners Kapfenberg entfernt.
Das heutige Spiel des FC Blau-Weiß Linz gegen Kapfenberg (Linzer Stadion, 18.30 Uhr) ist für den Linzer Erfolgstrainer Klaus Schmidt ein ganz besonderes Duell. Schmidt wohnt nur zehn Kilometer von Kapfenberg entfernt. Daheim im 1000 Einwohner zählenden Luftkurort Aflenz holt sich der Steirer jedes Wochenende jene Kraft, die er für seine Arbeit als Trainer benötigt. Ein bisserl stur seien die Menschen dort – das sagt man zumindest im Rest der Steiermark. Auch Schmidt geht seinen Weg konsequent. „Ich lebe wie das Annerl im Traum“, ist einer seiner Lieblingssprüche. „Das steht für das Leben in einer wunderschönen ruhigen, idyllischen Gegend, in der man wohlbehütet aufwachsen und leben kann – und sich daheim nicht mit den Sorgen des Alltags herumschlagen muss.“
Wenn er daheim auf der Terrasse sitzt, dann sieht er nur Wiesen und Berge. „Ich bin in Graz aufgewachsen, wollte aber schon immer aus der Großstadt hinaus. Deshalb haben meine Frau und ich schon vor der Geburt unserer beiden Kinder entschieden, dass wir den Schritt aufs Land machen. Hier hole ich mir wirklich die Kraft, die ich dann während der Woche als Trainer einsetze.“ In Linz fühlt sich Schmidt dennoch wohl. „Profifußball wird nur in größeren Städten gespielt.“ Was ihm noch fehlt, ist die eine oder andere „richtig wilde“ Mountainbike-Strecke. „Ich bin da schon extrem. Aber vielleicht ist es auch besser, dass ich mir das momentan nicht so sehr wie früher antue.“
Bei Blau-Weiß ist man vom neuen Trainer und dessen Energie voll begeistert. In Kapfenberg hatte er vor drei Jahren einen ähnlichen Erfolgslauf gestartet. Er übernahm die Steirer knapp vor Ende der Herbstsaison als Abstiegskandidaten. „Im Frühjahr haben wir dann erst das 13. Spiel verloren.“ Schmidt wäre gerne geblieben, wollte jedoch mehr Spieler halten, als ihm der Vorstand genehmigte. Der Ärger von damals ist längst verflogen. „Ich habe seit damals schon fünf Mal gegen Kapfenberg gespielt. Da wird man von Spiel zu Spiel gelassener.“
Respekt vor Kapfenberg
Der Respekt vor Kapfenberg ist groß. „Es imponiert mir, wie mit den Tiefschlägen umgegangen wird. Im Winter ist schon wieder der beste Stürmer gegangen. Trotzdem ist die Mannschaft schlagkräftig geblieben. Dann bekommt man sechs Punkte abgezogen – und holt wenige Tage später gegen den LASK ein 2:2.“
Nach dem heutigen Spiel geht es für Klaus Schmidt dann am Samstagnachmittag wieder nach Aflenz – um Kraft für die nächste Woche zu tanken.
Ein sehr angenehmer Zeitgenosse mit einer vernünftigen Einstellung. Passt perfekt zu Blau Weiss und nebenbei erfolgreich. Weiter so und wir haben mit dem Abstieg nichts zu tun. Grüße aus da Schwiez-