Austria nach 0:3 gegen Bilbao in Europa League ausgeschieden
WIEN. FK Austria Wien hat in der Fußball-Europa-League keine Chance mehr auf den Aufstieg in die Runde der letzten 32.
Die Favoritner mussten sich am Donnerstagabend in der vorletzten Runde der Gruppe L vor 11.000 Zuschauern im Horr-Stadion Athletic Bilbao mit 0:3 (0:1) geschlagen geben, die Treffer für die Basken erzielten Llorente (19., 83.) und San Jose (62.). Für die Austria war es die erste Heimniederlage nach 23 Pflichtspielen (16 Siege, 7 Unentschieden) und die erste Europacup-Schlappe im Horr-Stadion seit Juli 2000.
Überschattet wurde die Partie von schweren Ausschreitungen. Unmittelbar nach dem zweiten Gegentreffer entlud sich bei den Wiener Fans der Ärger über vermeintliche Fehlentscheidungen des norwegischen Schiedsrichters Moen, Bengalen wurden gezündet und einige Zuschauer rannten aufs Feld. Moen schickte daraufhin beide Teams in die Kabine und pfiff erst nach 20 Minuten wieder an - davor hatte er gedroht, die Partie beim nächsten Zwischenfall abzubrechen. Die Austria kann sich nun auf eine deftige UEFA-Strafe gefasst machen. Athletic Bilbao steht nach Werder Bremen als zweiter Aufsteiger in der Gruppe L fest.
Ergebnisse, Torschützen und Tabellen
FK Austria Wien - Athletic Bilbao 0:3 (0:1), Wien, Tore: Llorente (19., 83.), San Jose (62.)
Werder Bremen - Nacional Funchal 4:1 (2:0), Bremen, Tore: Rosenberg (31., 34.), Martins (84.), Marin (92.) bzw. Micael (61.)
Prödl spielte bei Werder Bremen durch
Tabelle:
1. Werder Bremen 5 4 1 0 14:6 11 +
2. Athletic Bilbao 5 3 1 1 10:5 10 +
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3. Nacional Funchal 5 0 2 3 6:11 2
4. FK Austria Wien 5 0 2 3 3:11 2
Bereits gespielt: Bilbao - Austria 3:0, Funchal - Werder 2:3,
Austria - Funchal 1:1, Werder - Bilbao 3:1, Austria - Werder 2:2,
Bilbao - Funchal 2:1, Bremen - Austria 2:0, Funchal - Bilabo 1:1
Reaktionen
Joachim Standfest (Austria-Spieler): „Für solche Fan-Aktionen kann man kein Verständnis haben. Das gehört nicht auf den Fußballplatz. Wenn man weiß, was mit unseren Fans in Bilbao passiert ist, dann ist das eine kleine Entschuldigung. Zudem war es im fünften Spiel die vierte schwere Fehlentscheidung gegen uns.“
Markus Kraetschmer (Austria-Manager): „Wie man die UEFA kennt, wird das sicher eine hohe Geldstrafe geben. Aber es sollte keine überzogene Strafe geben. Wichtig war, dass das Spiel zu Ende gebracht worden ist, um einer Stadionsperre zu entgehen. Man muss aber schon auch hinterfragen, dass der Schiedsrichter bzw. die Schiedsrichterassistenten mit Fehlentscheidungen und provozierendem Auftreten zur hitzigen Atmosphäre beigetragen haben. Das sollte die UEFA berücksichtigen.
Bei den Fans hat sich einfach die Enttäuschung aufgestaut. Wir werden alles unternehmen, damit wir Geisterspiele verhindern können. Wir haben die Situation recht gut in den Griff bekommen, die gegnerischen Spieler und Schiedsrichter waren in keiner Phase gefährdet. Zu entschuldigen sind die Vorfälle dennoch nicht, wir sind für die Sicherheit verantwortlich.“