Verschiebebahnhof für die Bullenherde
SALZBURG. Österreichs Fußball-Teamstürmer Marcel Sabitzer wurde gestern als fünfter Spieler des Salzburger Meisterkaders zum deutschen Zweitligisten geschickt – nicht ganz freiwillig.
Den Widerwillen konnte man aus der Reaktion von Marcel Sabitzer nicht herauslesen: "Danke @RedBullSalzburg! Freue mich auf die kommende Saison bei @DieRotenBullen!" richtete er über Twitter aus. Der 21-Jährige musste sich fügen: Gestern wurde der Teamstürmer von Österreichs Meister Salzburg zum deutschen Zweitligisten Leipzig verschoben.
"Wenn ich ehrlich bin, ist Leipzig für die Weiterentwicklung nicht in meinem Kopf drinnen", hatte der Angreifer noch zum Saisonende gesagt. Vergangenen Sommer hatte ihn Leipzig aus dem Vertrag bei Rapid Wien herausgekauft und an Salzburg verliehen. Das Umgehungsgeschäft war notwendig gewesen, weil Sabitzers Ausstiegsklausel im Vertrag nur für einen ausländischen Klub galt.
Nach dem Ablauf der Leihe muss er zu jenem Klub "zurück", für den er noch nie gespielt hat. Und der Start könnte kaum ungünstiger sein: Mit seiner Abneigung, nach Leipzig zu wechseln, brachte er Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick gegen sich auf. Der Deutsche ist jetzt sein Trainer.
Deswegen ruderte Sabitzer gestern im Interview mit Sky Sport News zurück: Damals habe Leipzig noch keinen Trainer gehabt. Dadurch, dass Rangnick selbst übernahm, sehe er jetzt die Chance zur Weiterentwicklung ...
Damari als Ersatz nach Salzburg
18 Mann wurden bisher innerhalb des Bullen-Stalls verschoben. Waren es zu Beginn Ergänzungsspieler aus Salzburg, die nach Leipzig gingen, sind es nun Leistungsträger. Sabitzer ist nach Péter Gulácsi, Stefan Ilsanker, Massimo Bruno und Nils Quaschner der fünfte Salzburg-Meister, der Leipzig beim Aufstieg in die erste Bundesliga helfen soll.
Nun bekommt Salzburg die Ergänzungen: Yordy Reyna, der im Frühjahr nicht entsprach, muss sich in Salzburg wieder für höhere Leipzig-Aufgaben empfehlen.
Durch Sabitzers Wechsel soll auch Omer Damari, den Leipzig von Austria Wien holte, in Österreich einen zweiten Anlauf nehmen. Spätestens jetzt ist klar: Die Nummer eins in der Bullen-Hierarchie ist Leipzig. (mag/alex)
„Der Kader ist stimmig“
Salzburgs Champions-League-Ambitionen
Die Letzten wollen die Ersten sein. Und wenn möglich noch international für Furore sorgen. Erst am Samstag, als „Schlusslicht“ unter allen Fußball-Bundesligisten, hat „Double-Gewinner“ Red Bull Salzburg unter Neo-Trainer Peter Zeidler die Vorbereitung auf die neue Saison in Angriff genommen. Ohne pessimistische Nebengeräusche.
„Der Kader ist stimmig und sowohl quantitativ als auch qualitativ gut besetzt“, erläuterte Zeidler. Der Deutsche teilt den Vorwurf vieler Mozartstädter Fans, wonach Salzburg nur noch ein geduldetes Dasein im Schatten von „Mega-Aufrüster“ RB Leipzig fristet, nicht.
Auch in Sachen Champions League, die Salzburg in der „Red-Bull-Ära“ selbst mit deutlich namhafterem Personal noch nie erreicht hat, sieht Zeidler nicht schwarz.
Immerhin stehen diversen Abgängen (vorzugsweise nach Leipzig) auch etliche Neuerwerbungen gegenüber: Cican Stankovic (Grödig), Yordy Reyna (Leipzig), Stefan Lainer (SV Josko Ried), Reinhard Yabo (Karlsruhe), Paulo Miranda (FC São Paulo), Masaya Okugawa (Kyoto) und Airton (Clube Juventude) haben den Weg an die Salzach gefunden. Gestern war Leipzig-Flop Omer Damari zu abschließenden Gesprächen in Salzburg. Weitere „Einkäufe“ könnten folgen. So sollen die „Bullen“ nach „Besiktas-Flügel“ Gökhan Töre (Türkei/Marktwert 12 Mio. Euro) greifen.
Transfers im Bullen-Stall
1. Roman Wallner (Ö)
Jänner 2012: Salzburg ’ Leipzig
2. Georg Teigl (Ö)
Jänner 2014: Salzburg ’ Leipzig
3. Christos Papadimitriou (Gre)
Jänner 2014: Leipzig ’ Liefering
4. Stefan Hierländer (Ö)
Juli 2014: Salzburg ’ Leipzig
5. Thomas Dähne (D)
Juli 2014: Salzburg ’ Leipzig
6. Christos Papadimitriou (Gre)
Juli 2014: Liefering ’ Leipzig
7. Marcel Sabitzer (Ö)
August 2014: Leipzig ’ Salzburg
8. Massimo Bruno (Bel)
August 2014: Leipzig ’ Salzburg
9. Smail Prevljak (Bih)
August 2014: Leipzig ’ Liefering
10. Fabian Bredlow (Ö)
August 2014: Leipzig ’ Salzburg
11. Yordy Reyna (Per)
Jänner 2015: Salzburg ’ Leipzig
12. Rodnei (Bra)
Februar 2015: Salzburg ’ Leipzig
13. Péter Gulácsi (Hun)
Juni 2015: Salzburg ’ Leipzig
14. Nils Quaschner (D)
Juni 2015: Salzburg ’ Leipzig
15. Stefan Ilsanker (Ö)
Juni 2015: Salzburg ’ Leipzig
16. Massimo Bruno (Bel)
Juni 2015: Salzburg ’ Leipzig
17. Marcel Sabitzer (Ö)
Juni 2015: Salzburg ’ Leipzig
18. Yordy Reyna (Per)
Juni 2015: Leipzig ’ Salzburg
Red Bull wird trotzdem eine gute Mannschaft haben.
In Österreich und auch im ehemaligen Ostdeutschland, wo sie immerhin interessante Aufbauarbeit leisten (die hätten auch locker einen Bundesliga-Klub der unteren Hälfte kaufen können)
Die Herzen der Fans werden sie aber nie erreichen.
PS: das tut auch zB. Wolfsburg nicht
Unabhängig von Salzburg muss man sagen, Österreichs Ligen "bluten aus" und werden mehr und mehr zu Ausbildungsligen. Was für den Teamchef und das Nationalteam gut ist, schlägt sich natürlich auf das Niveau der nationalen Meisterschaft negativ nieder. Das erklärt auch teilweise den Erfolg der "Kleinen" in der hiesigen Meisterschaft. Der Unterschied zwischen Gross und Klein schwindet,. Es fehlt an Qualität, denn die spielt jetzt immer mehr im Ausland.
beisser
so is es ...
die deutschen haben es verstanden die " guten " und günstigen Spieler aus Österreich zu holen ,ob in die erste oder zweite BundesLiga ...und der Rest geht nach England ...
ich finde an der Variabilität von RB nicht negatives , denn
die jungen gehen nach Leipzig , und de oiden nach New York
Es spricht ja nicht zuletzt auch für die gute Nachwuchsarbeit in Österreich, wenn unsere Fußballer im Ausland jetzt so gefragt sind. Und sie haben inzwischen durchaus schon ihren Preis. Das wird von den ewigen Suderern gerne übersehen. Meist wird bei den Legionären fälschlicherweise immer nur an Alaba, Junuzovic und Co gedacht und auf Nuhiu, Piermayr, Ertl, Margreitter usw vergessen. Ganz zu schweigen von den vielen jungen Talenten, die direkt aus den Akademien und Auswahlmannschaften von den ausländischen Scouts beobachtet und verpflichtet werden. Alles Qualität,, die in der heimischen Meisterschaft dann eben fehlt.
Für das Nationalteam und die österr. Vereine ist das doch gut!
Es ist besser, wenn in der eigenen Liga Platz für junge Spieler ist, die dann ins Ausland wechseln können, als wären wir wie die englische Liga eine Legionärsliga, in der Talente ewig auf eine Chance in der ersten Mannschaft warten müssen. Außerdem sparen die Vereine so einiges an Geld, weil keine alten Spieler kurz vor der Pension noch einmal abcashen wollen.
von aeck
Es ist besser, wenn in der eigenen Liga Platz für junge Spieler ist, die dann ins Ausland wechseln können,
einverstanden ...
aber dafür sollten MEHR Einheimischen aufgenommen werden , und nicht der halbe Balkan !!!
Wettbewerbsverzerrung im großen Stil!
Willkommen in der Welt von Red Bull
Nicht nur Red Bull die Schuld geben. Selbst die 3. Liga in Deutschland ist finanzkräftiger, als der Großteil der österreichischen Bundesliga. Das wird gerne übersehen. Und wenn Red Bull nicht soviel in Salzburg investiert hätte, würde es in unserer UEFA 5-Jahreswertung mager aussehen. So profitieren so manche Klubs indirekt von RB. Aber wenn der eigene Horizont eine Handbreit vor der Nase endet, ist halt schimpfen einfacher.
P.S. Das heißt nicht das ich die RB Strategie für gut halte.
Sende ein s und Beistrich nach.
Wettbewerbsverzerrung im großen Stil!
Willkommen in der Welt von VW (Wolfsburg, Ingolstadt, ...)
wer verträge abschließt, entscheidet damit auch meist für viel fremdbestimmung !
conclusio: es wird ihm eine lehre sein...
Sabitzer ist selbst Schuld.
Als er von Rapid nach Salzburg wechselte, hat er bei dem Betrug von Red Bull Salzburg mitgemacht.
In seinem Vertrag war eine Klausel, dass er nicht zu einem anderen österreichischen Klub wechseln durfte. Also "kaufte" ihn Red Bull Leipzig und verlieh ihn innerhalb des Konzerns an Salzburg.
Wie gesagt: Betrug.
Und die Bundesliga hat wieder mal nichts gegen die Machenschaften von Red Bull übernommen.
Dass er jetzt zu Leipzig muss, ist nur die gerechte Strafe.
Und möge dieser "Verein" niemals in die erste Bundesliga aufsteigen!
Was soll die Bundesliga denn auch unternehmen, wenn etwas rechtlich legal ist? Alle Regeln vergessen, weil Sie Red Bull nicht mögen?