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Leitartikel: Hier passiert etwas, das nicht zu uns passt

Von Gerald Mandlbauer, 20. November 2014, 00:04 Uhr

Es ist, zugegeben, nur ein Fußballspiel gewesen.

Gut, die Brasilianer haben 2:1 gewonnen, eine Serie an nicht verlorenen Spielen ist zu Ende gegangen, verdient hätten "wir" uns jedoch einen Punkt gehabt, wenn nicht das Foul vor dem ersten Tor gewesen wäre und überhaupt und sowieso.

Irgendwie drängt es daher den Schreiber, diesem banalen Sachverhalt eines verlorenen Matches eine höhere Erkenntnis zu verleihen, eine Art Weihe. Hier geht etwas auf dem Platz vor sich, hier passiert etwas mit der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft, das nicht zu ihr passt und schon gar nicht zu diesem Land, als dessen Abbild eine Nationalmannschaft ja oft herhalten muss.

Wer von den 48.000, die im Stadion gesessen sind, wird es bestreiten, dass Fußball mehr als ein Sport ist? Er ist ein Realitätsmodell, die elf auf dem Platz taugen zur Identifikation, so kommen Rollenmuster zustande. Arm spielt gegen Reich (1860 gegen Bayern), die Provinz gegen die Zentralgewalt (Barcelona gegen Real), die Rolle für Österreich war in dieser Klassifikation immer so vorgegeben: Ein wenig genial (zumindest für Momente), zu verspielt, dabei schlampig, wenig effizient und jenen zumeist unterlegen, die beim Fußballspiel Plan und Methode verfolgen.

Die anderen mögen gewinnen, wir sind die Lässigen. Und jetzt kommt da ein Schweizer daher, hört auf keinen Schneckerl, keinen Hansiburli und Schani, verpasst dem österreichischen Team eine Handschrift, bleibt dabei, lässt es mehr laufen, diszipliniert es, und – oh Wunder – hat damit Erfolg.

Vielleicht konnte nur ein Trainer aus dem Land der Präzisionsuhrmacher den nationalen Schlendrian in diese bessere Ordnung pressen, weil er eben die Hin- und Rücksichtl nie akzeptiert hat, nicht die Freunderl und die glorreiche Fußball-Vergangenheit samt Cordoba. Vielleicht sollten wir also die Marcel-Koller-Methodik nochmals zu überhöhen und auf die Politik zu übertragen suchen, damit endgültig mehr draus wird.

Auch in dieser Welt gibt es die Schanis, die Burlis und Schneckerls, die Politik in Österreich ist sehr klein, sie spielt in Wien, dort treffen sich immer dieselben, benutzen idente Kanäle, bestärken einander, intrigieren gegeneinander, und am Ende wird es immer der Kompromiss. Damit lässt es sich gut leben, österreichisch eben. Wer allerdings darüber hinaus will, soll nicht aus diesen Kreisen kommen. Sie legen ihm Fesseln an. 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 20.11.2014 15:41

Wenn ÖVP und SPÖ wieder keine nennenswerte Steuerreform z'sammbringen bin ich für den Ersatz von Kanzler und Vizekanzler durch 2 Schweizer Leasing-Politiker !!!

Die Wahrscheinlichkeit ist leider eher hoch, nachdem wir selber offensichtlich für Reformen zu blöd sind. Zur Schulreform kommen die dzt besten Umsetzungskonzepte aus der IV, ein Armutszeugnis für alle Politikerinnen, Gewerkschafterinnen, Verwaltung etc. Merke: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" (in Anlehnung an Hr.Gorbatschow, bestimmt für Neugebauer und Co.)Dasselbe gilt aber auch für die OÖ Landespolitik, die nicht willens ist, eine Verwaltungsreform, die diesen Namen auch verdient (Abschaffung der BHs und des Proporz in der Landesregierung)auf Schiene zu bringen. usw.

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sumpfdotterblume (3.158 Kommentare)
am 20.11.2014 09:03

...jener Mann, der Marcel Koller erst ermöglichte: Leo Wintner.

Jene, die Wintner auf den Schild gehoben haben, haben die Schneckerls und Hansiburlis ausgebremst. Wintner hat den Weg konsequent weitergeführt und Koller geholt.

Koller steht am Ende dieser Kette, doch da gibt's eben noch diese Reihe anderer, die die Basis für diesen Erfolg gebildet haben. Auch ihnen - oder gerade ihnen - gehört der Dank, die Anerkennung und das Lob.

PS.: Die Aufstellung mit den Schneckerl- und Hansiburli-Zitaten einst und jetzt in der Printausgabe ist köstlich! Da hätte ich mir mehr gewünscht!

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Hochofen (3.337 Kommentare)
am 20.11.2014 21:19

Koller vorgeschlagen und geholt hat Ruttensdorfer. Ihm gebührt der meiste Dank.

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