In der Nacht leuchtet der Mercedes-Stern besonders hell
SAKHIR. Der Formel-1-Grand-Prix von Bahrain unter Flutlicht: Niki Lauda sieht seine "Silberpfeile" am Sonntag in der Favoritenrolle.
Bahrain ist ganz speziell in der Geschichte der Formel 1. Das hat zum einen mit der Absage des Grand Prix 2011 wegen politischer Unruhen zu tun, zum anderen mit dem besonderen Flair, das der hypermodernen Flutlichtanlage geschuldet ist. Beim so genannten "Wüstenrennen" machen 1485 Scheinwerfer im Rennen (Sonntag, 17 Uhr, ORFeins, RTL und Sky live) auf der 5,4 Kilometer langen Strecke die Nacht zum Tag. "Es wird interessant", orakelt der Aufsichtsratsvorsitzende der "Silberpfeile", Niki Lauda, der seine Piloten wie im Vorjahr in der Favoritenrolle sieht. Schon allein deshalb, weil die Temperaturen zu später Stunde von 33 auf 23 Grad oder noch weniger purzeln sollen.
"Wenn das passiert, wird es ähnlich wie in Shanghai", ergänzt Österreichs dreifacher Weltmeister und verweist auf jenen Grand-Prix von China, in dem Mercedes nicht zu schlagen war. Nachsatz: "Dann hat Ferrari kein Wunderauto." Sondern das Nachsehen. Voraussichtlich gegen Titelverteidiger Lewis Hamilton, der stärker als "Chef-Raunzer" Nico Rosberg einzustufen ist und zudem das gute Gefühl des Vorjahressieges in Bahrain in sich trägt. Auf eine rauschende Feiernacht kann sich der Engländer aber so oder so nicht gefasst machen. Wie auch in Abu Dhabi fällt in Sakhir die obligatorische Sektdusche bei der Siegerehrung aus.
Das hat einen religiösen Hintergrund. Die islamische Welt stößt sich an exzessivem Alkoholgenuss, Rosenwasser hat an diesem Sonntag Hochkonjunktur.
Klar, dass auch die "Scuderia-Asse" Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel ein Schlückchen abbekommen wollen. Im ersten freien (und heißen) Training gab das Ferrari-Duo den Ton an, am späten Nachmittag drehte sich das Blatt in der zweiten Session: Rosberg vor Hamilton ... (alex)