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Der letzte Vorhang ist gefallen

Von Alexander Zambarloukos   31.März 2015

Nachlese: Der nachrichten.at-Liveticker

Zum dritten Mal Überstunden in dieser Eishockey-Best-of-7-Semifinalserie, zum zweiten Mal die Black Wings am kürzeren Ast und damit seit gestern, 20.43 Uhr, im Urlaub. Nach exakt 67 Minuten und 26 Sekunden staubte Rafael Rotter ab, traf zum 2:1-Endstand für die Vienna Capitals und damit zum Gesamtscore von 4:1. Deckel drauf, aus die Maus.

Sudden death. In diesem Moment hättest du eine Stecknadel fallen hören können. Blankes Entsetzen, während Jim Bonis Wiener den Einzug ins Endspiel (ab Dienstag gegen Salzburg) feierten. "Schade, es wäre mehr drinnen gewesen. Wir hätten es in der regulären Spielzeit machen können", sagte Manager Christian Perthaler.

Die pure Leidenschaft

Das 66. Saisonmatch (40 Siege, 26 Niederlagen) sollte das letzte gewesen sein. Aber es war ein denkwürdiges. Mit Emotionen, Härte, Schmerzen, Leidenschaft. Ein Kampf um jeden Zentimeter im "Rink" – ein Kräftemessen auf Augenhöhe, in das die Linzer alles warfen, was sie noch hatten. Von wegen Arbeitsverweigerung. Von wegen Halbgas.

Es war elektrisierend, Nerven zerreißend und ein Krimi, der auch den 4865 Fans in der restlos ausverkauften Keine-Sorgen-Eis-Arena alles abverlangte. Vor allem ein gesundes Herz. Keine Spur von Liebesentzug, sondern 100-prozentige Unterstützung von der ersten bis zur letzten Sekunde. Und auch danach: "Linzer, Linzer", skandierten die Massen.

Diese Dramaturgie ging auf keine Kuhhaut, das Stahlstadt-Team, das Kapitän Philipp Lukas (Gehirnerschütterung) vorgeben musste, noch einmal voll aus sich heraus. Endlich nicht mit 0:3-Rückstand, sondern mit dem heiß ersehnten Stark-Start.

Erstmals nach acht Spielen bezeihungsweise seit 10. März (2:1 gegen Bozen) zappelte der "Opener" im gegnerischen Kasten. Jason Ulmer hatte im Powerplay ein ideales Piché-Zuspiel zum 1:0 verwertet (6.). Die Hoffnung lebte an einem Abend, an dem die Wings die Wiener Härte mit entsprechenden Krafteinlagen erwiderten.

Ein gefundenes Fressen für die "Strafbänke", die vor allem im ersten Abschnitt regen Besuch bekamen. Stockschläge en masse, diverse Handgemenge (Murphy vs. Fraser, Piché vs. MacArthur) und auch eine ganz schmutzige Aktion von Jamie Fraser (ungeahndeter Stockstich) prägten das Bild.

"Dafür muss er gesperrt werden, das war brutal", kommentierte Perthaler das Szenario, um sich 1,6 Sekunden vor der ersten Pause kopfschüttelnd abzuwenden. Wien war durch Kris Foucault der 1:1-Ausgleich gelungen (20.).

Danach Chancen hüben und drüben, starke Goalie-Leistungen (von Mike Ouzas bzw. Matt Zaba) und leider kein Happy End.

Letzter Tanz für Daum?

Jetzt beginnt ein langer Sommer. Für Coach Daum, der eine bis Mai zu ziehende Ausstiegsklausel in seinem bis 2016 laufenden Vertrag hat, dürfte es die Abschiedsvorstellung in Linz gewesen sein. Nach vier Saisonen, die ihm neben dem Titel 2012 drei weitere Halbfinalteilnahmen beschert haben.

Mike Ouellette, Curtis Murphy, Brad Moran, Matthias Iberer und Kevin Macierzynski stehen vor dem Abgang, Brian Lebler und Sebastien Piché sind heiße Transferaktien. Der erste Neuzugang heißt Olivier Latendresse (Graz 99ers), weitere werden noch folgen.

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