Zwei Minuten Verspätung: De Gea darf nicht zu Real
MADRID. Ausgerechnet zwei der größten Fußball-Klubs passierte zum Ende der Transferzeit ein Wechselfehler: Manchester United und Real Madrid handelten einen Torwarttausch aus – die Vertragsunterlagen wurden aber nicht rechtzeitig vor Mitternacht in das Transfersystem TMS eingegeben.
Der spanische Teamtorhüter David de Gea sollte in seine Heimat wechseln, Manchester United hätte im Gegenzug Keylor Navas und eine Aufzahlung von 15 Millionen Euro erhalten. Die Eintragung erfolgte allerdings um 0.02 Uhr – also zwei Minuten zu spät. Das Dilemma: Manchester United hatte bereits Ende Juni den argentinischen Teamtorhüter Sergio Romero verpflichtet, de Gea stand deswegen in dieser Saison noch nicht im Kader. Real wollte den Spanier als Nachfolger von Iker Casillas, der nach 25 Jahren beim Klub zum FC Porto abgeschoben wurde.
Nächster Anlauf im Winter?
Zuerst wollte Real Madrid beweisen, dass alles bis 23.59 Uhr erledigt war, inzwischen hat man sich damit abgefunden, dass de Gea frühestens im Winter geholt werden kann. Aus der minutiösen Darstellung des Ablaufs, die Real gestern veröffentlichte, lässt sich herauslesen, dass Real Navas für das Scheitern verantwortlich macht: Er verhandelte zu lange, bis es zur Einigung mit Manchester United kam.
In England wäre es kein Problem gewesen, weil das Transferfenster erst gestern Abend schloss, in Spanien war die Tür aber zu. In der vergangenen Winterpause gab es einen ähnlichen Fall: Bryan Ruiz sollte von Fulham zu Levante wechseln, ein Einspruch bei der FIFA nützte nichts. Wegen drei Minuten Verspätung scheiterte im Jänner 2011 der Wechsel von Robert Vittek von Ankaragücü zu Salzburg, wegen eines kaputten Fax-Geräts und 13-minütiger Verspätung durfte Eric-Maxim Choupo-Moting in der gleichen Transferperiode nicht von Hamburg zu Köln.