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Zum Essen bei Fremden

Von Sabine Metzger, 17. Mai 2016, 00:04 Uhr
Zum Essen bei Fremden
Bild: www.srt-bild.de

Dank Sharing-Webseiten kommen Touristen und Globetrotter heute auch in der Fremde an eine Essens-Einladung in Paris oder Rom – Völkerverständigung, die durch den Magen geht.

Carol, eine zierliche Amerikanerin mit asiatischen Wurzeln, öffnet lächelnd die Tür ihres Apartments in Brooklyn. Es duftet nach frischem Koriander und Gemüse. Endlich sind sie da, ihre Gäste, für die sie schon seit einiger Zeit in der Küche den Kochlöffel schwingt: Jeff aus Vancouver, Kim aus Los Angeles, Susan und Peter aus London, Markus aus Hamburg. Sie alle wollen heute Carols Kochkünste genießen und einen Abend im Heim einer echten New Yorkerin verbringen.

Social Dining

Social Dining heißt der Trend, bei dem sich völlig fremde Menschen bei Hobbyköchen zum gemeinsamen Essen treffen. Möglich machen dies Internetportale wie Travelingspoon.com oder Eatwith.com. Wer sich kostenlos registriert, der kann in Bild und Wort seine Menüs anbieten oder auch nach einem Abendessen in der Nähe suchen und sich als Gast anmelden. Der Gastgeber bestimmt den Preis und wer kommen darf.

Die Idee, Touristen mit Einheimischen übers Essen zu verbinden, kam den israelischen Eatwith-Gründern Guy Michlin und Shemer Schwartz bei einem Kreta-Urlaub. Dort aßen sie bei einer griechischen Familie und erfuhren Dinge über die Insel und die Situation in Griechenland, die ihnen kein Reiseführer und keine Zeitung hätten liefern können. Reisende an den Tisch von Einheimischen zu einem landestypischen Abendessen zu bitten, das wurde ab 2012 ihre Mission. Heute bietet das Unternehmen mit Hauptsitz in San Francisco 500 Gastgeber, Hosts, in 30 Ländern an. In Spanien sind aktuell 280 Hosts verzeichnet, allein 107 in Barcelona.

Jeder Koch stellt sich und sein Menü kurz vor: Ascanio lädt zum Tapas-Dinner auf die Dachterrasse nach Barcelona (54 Euro), Giovanna und Cristina zum Festschmaus nach Rom (55 Euro), Claudine auf den Montmartre in Paris (46 Euro) und Carol eben nach Brooklyn (40 Euro). Globetrotter Christian ist einer von sechs Hosts in Berlin und verwöhnt seine maximal acht Gäste mit asiatischer, französischer, italienischer und natürlich deutscher Küche – für 43 Euro.

Auch Kirsten und Uffe aus Kopenhagen sind ein Paar, das leidenschaftlich gerne kocht und mindestens einmal im Monat zum "Modern Danish Cooking" einlädt. Sie möchten dabei vor allem eins: Menschen aus anderen Ländern kennenlernen. Und das funktioniert bei einem guten Essen und einem Glas Wein einfach am besten. Sie verstehen sich als Botschafter ihres Landes und erklären gerne ihren Besuchern, wie das Leben in Dänemark ist und was es bedeutet, Dänin und Däne zu sein. Und umgekehrt natürlich auch.

Oft sind es selbst Globetrotter, die gerne die Gastfreundschaft, die ihnen auf ihren eigenen Reisen begegnet ist, an andere Urlauber weitergeben möchten. Mitessgelegenheiten made in Germany gibt es auf der Online-Plattform Joinmymeal.com, von Manuel Ufheil aus dem Sharing-Gedanken der Mitfahrzentralen heraus vor allem für Singles und Studenten entwickelt. Vor allem junge Leute nutzen bisher die kostenlose Mitgliedschaft. Beim Berliner Start-up Letsmealup.com verabreden sich Touristen und Einheimische in Restaurants in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und München. Wer allein reist, muss also nicht mehr länger allein essen – und keine Angst haben vorm Katzentisch.

Social-Dining-Portale: www.eatwithme.com: weltweites Angebot an Gastgebern www.eatfeastly.com: Menüs bei US-amerikanischen Gastgebern www.joinmymeal.com: gemeinsam essen für wenig Geld, bisher nur in Deutschland www.letsmealup.com: Restaurant-Diners in Berlin, München, Hamburg und Düsseldorf www.meetthedanes.com: auf Dänemark beschränkt www.travelingspoon.com: Essen bei Einheimischen in 16 asiatischen Ländern, außerdem in Mexiko und in der Türkei; www.voulezvousdiner.com: essen am Esstisch von Einheimischen weltweit

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