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Weitwandern wie an einer Perlenkette

Von Peter Affenzeller, 22. April 2017, 00:04 Uhr
Weitwandern wie an einer Perlenkette
Wander-Experte Gisbert Rabeder hat den Salzkammergut Trail geplant und begangen, hier genießt er mit seinem Hund den Tiefblick auf den Mondsee. Bild: SKMG

Der neue Salzkammergut Trail mit 20 Etappen und 350 Kilometern führt in einer großen Runde zu den wichtigsten landschaftlichen Schönheiten, trotz der 14.366 Höhenmeter steht "Genusswandern" im Vordergrund.

Das Salzkammergut hat seinen eigenen Weitwanderweg: Die Route liegt in der Landschaft wie ein Collier, an dem sich 35 Seen wie Perlen aneinanderreihen.

"Das Wandern mit Bergen und Seen ist eben das Besondere da bei uns, dass man im Sommer auch mal reinspringen kann, wenn ich an einem See grad Pause mach… das kann man in anderen Regionen nicht so", sagt Bergsteiger-Legende Gisbert Rabeder, 78, der die Route mit Tourismus-Manager Michael Spechtenhauser und Pamela Binder vom Salzkammergut-Verband zusammen ausgetüftelt hat: "Zwei Jahre sind ungefähr vergangen von der ersten Idee bis zur fertigen Route", so Spechtenhauser: "Wanderwege haben wir hunderte mit endlos vielen Kilometern und Höhenmetern, aber so eine Weitwander-Route, die man auch in Etappen gehen kann und zu der man immer wieder zurück will, bis sie eines Tages fertig ist, das hat gefehlt."

Wanderer und Bergsteiger in Oberösterreich kennen Gisbert Rabeder, wenigstens dem Namen nach: Der ehemalige Förster hat mit seinem Bruder Gernot unzählige Wege und Kletterrouten im Toten Gebirge begangen und in den ersten Kletterführern beschrieben, später kamen auch Skitouren dazu. "Ich bin alle 20 Etappen abgegangen von Gmunden weg hinüber zum Attersee, dann hinunter ins Ausseerland und wieder zurück", sagt Rabeder: "Das meiste hab’ i eh kennt, bis auf ein paar Kleinigkeiten." Abgesehen von der Routenplanung liefert der topfitte 78-Jährige auch die meisten Fotos und Texte für die Homepage (www.salzkammergut.at/trail) Für das Salzkammergut ist das Thema Wandern "so alt wie die Sommerfrische", und so mussten für den Trail nicht einmal neue Wege gebaut werden: "Mit Alpenverein und Naturfreunden zusammen haben wir es so hinbekommen, dass nur Aufkleber auf bestehenden Wegweisern den Trail kennzeichnen", sagt Spechtenhauser.

Weitwandern wie an einer Perlenkette
Balance-Übung im Almtal Bild: SKMG

Dabei war die Markierung der letzten Teilstücke durchaus harte Arbeit: Späte Schneefälle haben die Arbeiten immer wieder verzögert, aber zur Eröffnung im Juni soll alles fertig sein.

Eine Besonderheit auf dem Trail sollen die "Varianten" sein: So gibt es für viele Teilstücke nicht nur die blaue (einfache) Route, sondern auch eine rote oder schwarze analog zur bekannten Kennzeichnung der Skipisten im Winter.

"Man kann von ganz vielen Orten und Etappenzielen immer wieder neu in den Trail einsteigen, die lokalen Tourismus-Verbände kümmern sich um Quartiere, und auf Wunsch gibt’s auch Gepäck-Transfer, wenn man ein bisserl mehr Komfort möchte", sagt Binder. Bei Schlechtwetter könne man leicht ein, zwei Tage Besichtigungsprogramm einschieben. Wenn’s besonders schön sei, könne man noch lokale Wanderungen "dranhängen".

Will jemand alle Etappen in allen Varianten gehen, müsste er volle 40 Tage dafür einplanen. Rücktransporte zum Auto erledigen die regionalen "Wandertaxis".

"Es muss sich aber niemand fürchten, auf dem normalen Trail sind keine schwierigen Stellen zu bewältigen", versichert Rabeder: Der ganze Weitwanderweg sei "familientauglich" und auch mit Kindern bei etwas Wandererfahrung leicht zu schaffen. Lediglich bei den "schwarzen" Varianten würden die Gehzeiten der Tagesetappen länger und könne es auch einige Stellen mit Stahlseil-Sicherung geben. Dafür werde man mit landschaftlichen Besonderheiten belohnt, wie zum Beispiel bei der Runde um den gesamten Gosaukamm herum. Vor dem Donnerkogel schwenkt der Trail hier auf die Salzburger Seite des Bergmassivs und schlängelt sich über die Stuhlalm bis zur Hofpürglhütte, dann weiter über den Steiglpass unterhalb der Bischofsmütze hinüber Richtung Dachstein.

Weitwandern wie an einer Perlenkette
Bild: Salzkammergut

Immer ein See im Blick

"Der Weg kommt an 35 von unseren Seen vorbei, man hat fast immer einen davon im Blick beim Gehen. Auch von den kulturellen Besonderheiten in der Region nehmen wir sehr viel mit, weil’s einfach am Weg liegt: von der Gmundner Keramik über den Zaunerstollen in Bad Ischl bis zum Hutkaufen in Bad Aussee", sagt Binder. Das "Hutkaufen" sei eine alte Tradition, dafür seien immer schon Gruppen junger Männer aus Bad Goisern zu Fuß gemeinsam nach Bad Aussee gezogen, um dort bei den Trachten-Ausstattern den passenden Hut zu besorgen und dann tagelang ausgelassen zu feiern. Viele Ebenseer gehen auch heute noch zu Fuß zum Ausseer Kirtag.

"Das Besondere unterwegs ist neben der Landschaft auch der Salzkammergut-Charme auf den Hütten: vom Fuschlsee übers Löckermoos bis zum Laudachsee sind das urige, traditionelle Hütten und keine riesigen Hitech-SB-Restaurants", verspricht Pamela Binder. Hier bringe der Wirt in Lederhosen noch selbst die Brettljause zum Tisch und stehe für die nächste Etappe auch mit Wegbeschreibung und guten Tipps bereit.

Für die erfolgreichen Wanderer gibt’s eigene Leiberl, die eine kleine Übersetzungshilfe für Wegbeschreibungen der Einheimischen mitliefern: "aufi, obi, umi, eini" steht drauf – das "eini" natürlich mit einem Spritzer vom Seewasser, wenn sich Wanderer nach einer anstrengenden Tagesetappe eine Erfrischung gönnen. Rucksack und Badehose sind die beste Kombination, um auf dem Salzkammergut Trail wieder gut ins Ziel nach Gmunden zu kommen.

 

Top 10 zum Schauen & Staunen

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Schafbergalm
Osterhorn/Postalm
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Löckermoos mit Blick auf Hallstatt
Von Gössl zum Offensee
Koppentraun von Obertraun
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