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Viel Ruhe und ganz viele Sterne

Von Andreas Kremsner, 08. Oktober 2016, 00:04 Uhr
Viel Ruhe und ganz viele Sterne
Familie Eder kann wieder lachen. Im August hat schwerer Hagelschlag die Dächer des Landhauses kurz vor der Eröffnung zerstört. Jetzt sind alle Schäden beseitigt. Bild: kran

Tief im Süden der Steiermark, dort wo Slowenien bereits herüber grüßt, liegt St. Johann im Saggautal. An der Sulmtaler Sausaler Weinstraße findet man Ruhe und Entspannung von Alltag und Hektik.

Die Nacht ist tiefschwarz. Dunkelheit gibt den Blick frei auf Millionen von Sternen, die über der südlichen Steiermark leuchten, sogar die Milchstraße ist zu sehen. Völlig ungewohnt für einen Städter. Und noch etwas anderes verwirrt: In St. Johann im Saggautal, nahe der Grenze zu Slowenien, ist es in der Nacht absolut still: kein Auto, kein Hahn, kein Grölen, kein Lachen, keine Sirene – nichts ist zu hören. "Unsere Gäste sollen für kurze Zeit aussteigen können, um in eine fast vergessene Welt der Ruhe und Entspannung einzutauchen", sagt Gastgeber Kurt Eder.

Der Herbst meint es sehr gut mit den Südsteirern. Vergessen sind jene Tage im August, an denen Hagelschläge die Ernte vernichtet und Fenster und Dächer eingeschlagen haben. "Wir haben drei Jahre an unserem Landhaus gebaut. Kurz vor der Eröffnung hat uns der Hagel alle Dächer zerstört", erinnert sich Eder. Ihm ist Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Noch immer stehen in der näheren Umgebung viele Häuser und Kapellen, deren Dächer nur notdürftig mit Planen abgedeckt sind.

Aus Südafrika zurückgekehrt

Kurt Eder (63) ist gebürtiger Steirer. Lange Zeit hat er aber in Südafrika verbracht. Eigentlich wollte er nach der Lehre als Speditionskaufmann nur für ein Jahr ins Ausland gehen, 25 sind es geworden. Als Koch, Schlosser und Mitarbeiter einer Spedition hat er gearbeitet und ist bis zum Vice-President der Spedition (22.000 Mitarbeiter weltweit) aufgestiegen. Doch die Grüne Mark ließ ihn nicht los, 2000 kamen er und Ehefrau Jennifer, eine Südafrikanerin, zurück. Die beiden Söhne zog es nach London. Vor drei Jahren hat Eder mit seinem Sohn Gary (36) begonnen, sich in St. Johann ein berufliches Standbein aufzubauen: Die beiden haben eine Hube (kleines bäuerliches Anwesen, südsteirisch auch Huam – Anm. der Red.) zum Landhaus umgebaut.

Wobei der Sohnemann den Takt vorgegeben hat. Man spürt die Perfektion und Liebe, mit der er alles gebaut hat. Gary hat seinen eigenen Stil entwickelt: Im Holz ist kein Nagel zu sehen. Jeder Pinselstrich ist akkurat. Drei Jahre lang hat er an dem Haus gearbeitet. Jahrhundertealte Holzbalken wurden mit traditionellen Maurertechniken zu einem stilvollen Landhaus geformt, exklusives Lebensgefühl inklusive.

Innen und außen geht modernste Technik mit alten Materialien eine Symbiose ein. Ein offener Wohnbereich mit Kachelofen empfängt den Gast. Ein langer Esstisch lädt zum Tafeln ein. Ein großes Schlafzimmer mit eigenem Bad und Whirlpool lässt keine Wünsche offen. In der oberen Etage befinden sich der Fernsehbereich und ein weiteres Schlafzimmer mit Bad.

185 Quadratmeter Luxus haben die Eders hier in St. Johann erschaffen. Nicht zu vergessen: Sauna und Tischtennisraum, stilvolles, handgewebtes Leinen mit feinen Drucken von Jennifer Eder. Unter allen Betten versteckt sich indirektes Licht, das sich automatisch einschaltet, sobald ein Fuß den Boden berührt. Angenehm, wenn man in der Nacht einmal raus muss.

Alles ist perfekt platziert, ohne inszeniert zu wirken. Taschenlampen und Ferngläser gehören zur Einrichtung und geben Einblicke in die Umgebung. Und überall, wo mit offenem Feuer hantiert wird, liegen Holzscheite in ausreichender Anzahl und Größe zur Verfügung. Das gilt auch für das Grillhaus mit Bar, das neben der Hube steht. Selber grillen sollte man unbedingt einmal. Erst wenn der Duft von Hähnchen, Folienkartoffeln und Gemüse die Gegend erfüllt, ist man wirklich angekommen. Dazu ein guter Weißwein von der Sausaler Weinstraße; Herz, was begehrst du mehr?

Sobald man das Landhaus betritt, fühlt man sich zuhause, tritt ein in steirische Gemütlichkeit, kombiniert mit internationalem Lebensgefühl; sofern man über das nötige "Kleingeld" verfügt – Haus Stattiger (so der offizielle Name) hat einen Hubschrauberlandeplatz. "Von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends darf er angeflogen werden", verrät der Hausherr.

Sieben Plätze auf einen Streich

Das Landhaus ist für vier Personen ausgerichtet. Die perfekte Größe zum Beispiel für eine Golferrunde. Wenn sich ein Vierer-Flight nach dem Golfspiel (im Umkreis von einer halben Autostunde sind sieben Golfplätze) in ein wunderschönes Ambiente zurückziehen will, ist er im Haus Stattiger bestens aufgehoben. Natürlich gibt es in der Hube auch einen Massageraum, die Masseurin kommt auf Wunsch vorbei (ab 30 Euro für 25 Minuten). Das verwöhnt den Körper, auch wenn man etwa zuvor eine Wanderung gemacht hat – Blumenreichweg, Weg der Sinne und Untergreithweg laden ein. Oder man hat die Gegend mit dem E-Bike erkundet oder einen Stadtbummel in Graz oder Marburg hinter sich – beide Städte sind in einer knappen Stunde erreichbar.

Bis die Masseurin kommt, kann man sich die Zeit in der Infrarot-Sauna vertreiben oder im Freien im sogenannten Hotpot. Der Holzbottich bietet zwei Personen gemütlich Platz. Er muss zwei Stunden vor dem Benützen eingeheizt werden, dann hat das Wasser angenehme 36 Grad Celsius. Während der Dampf in den Nachthimmel steigt, kann man die Sternbilder bestaunen. Oder zusehen, wie die blinkenden Lichter der Flugzeuge kreuz und quer durch den steirischen Nachthimmel gleiten, um irgendwo ferne Ziele zu erreichen. Und um nichts in der Welt möchte man in diesem Moment mit den Leuten dort oben in den Flugzeugen tauschen.

Das gesamte Areal zählt 28.000 m2 Wiesen, Wald und Ruhe. Unten im Tal grasen untertags die Kühe, in der Nacht pirschen Rehe am Haus entlang. Nicht erschrecken, wenn man sie vorbei schleichen hört. Ansonsten wird die Stille der Nacht nur durch den Frühstücksdienst durchbrochen. Der kommt in den Morgenstunden vorbei und bringt frisches Gebäck. Nur wenn jemand einen ganz leichten Schlaf hat, dann hört er möglicherweise das Auto, wenn es ganz leise den Berg herunterrollt, um das Körbchen zu füllen.

 

 

 

Landhaus Stattiger, Untergreith 106; 8453 St. Johann im Saggautal; Telefon: 0664 361 0860; E-Mail: info@getawayholidays.at; www.getawayholidays.at

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