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"So wild wird es schon nicht werden"

Von Reinhold Gruber, 19. Juli 2014, 00:04 Uhr
"So wild wird es schon nicht werden"
Das Team mit jenem Gefährt, das es gut bis nach Ulaanbaatar, die Hauptstadt der Mongolei, bringen soll: Patrick Praher, Marco Praher und Dominik Aumayr (von links nach rechts) Bild: VOLKER WEIHBOLD

Wer die Herausforderung suchen will, den soll man nicht aufhalten. Sie hätten sich auch nicht aufhalten lassen, jene drei Mühlviertler, die heute zu einer abenteuerlichen Autofahrt aufbrechen.

Es anders zu machen als die Elterngeneration, ist ein Vorrecht der Jungen. Also machen Patrick und Marco Praher – beide 24 Jahre alt und nicht miteinander verwandt – sowie Dominik Aumayr (25), die in Pregarten bzw. in Tragwein zu Hause sind, heuer einen etwas anderen Urlaub. Sie setzen sich in ein Auto, das so wenig schneidig aussieht wie es die große Bequemlichkeit verheißt. Dafür soll der 80 PS starke Fiat Stilo 1200, der in wochenlanger Arbeit reisefit gemacht wurde, einen Zweck erfüllen: Das Trio von Europa in die Mongolei bringen. Rund 16.000 Kilometer und vier bis sechs Wochen Fahrzeit liegen vor den drei jungen Männern.

Seid ihr wahnsinnig?

Diese Frage haben sie öfters hören müssen, seit klar ist, was sie da vorhaben. Aber Wahnsinn ist ein schlechter Antrieb. Herausforderung ist viel passender. Sich aus der Komfortzone heraus zu bewegen, sich einer Mission zu stellen, von der man nicht weiß, wie sie ausgeht – das hat die Schulfreunde bewogen, sich zu einem Team zu formen. Manchmal braucht man eben das Abenteuer.

In diesem Fall hört es auf den Namen Mongol Rally. Vor zehn Jahren erstmals ausgetragen, werden Teams aus Europa mit Auto oder Motorrad nach Ulaanbaatar in der Mongolei geschickt. Die Route steht ihnen frei, für die Gefährte gibt es klare Vorgaben. Die Autos dürfen zum Beispiel maximal einen Hubraum von 1,2 Liter haben. Das macht auch schon deutlich, dass es hier nicht um Zeit geht. Ankommen ist das Ziel. Und das für den guten Zweck. Heuer wird eine Organisation unterstützt, die sich für die Erhaltung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet einsetzt.

Dieser Gedanke hat Dominik Aumayr gefallen. Auch. Aber die Begeisterung für den Motorsport, die in seiner Familie ausgeprägt ist, hat ihn erst wirklich auf die Idee gebracht, selbst mitzufahren. Mit Freunden. Solchen wie Patrick und Marco, die schnell überzeugt waren. Die Studienzeit liegt fast hinter ihnen, der Arbeitsalltag dafür vor ihnen. Wann also würden sie wieder Zeit haben, sich auf eine Reise zu machen, von der sie nicht genau sagen können, wie lange sie dauern wird? Somit war schnell klar: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Nach Wochen und Monaten, in denen nicht nur so mancher Gedanke gereift und das Auto entsprechend hergerichtet und bepackt wurde, geht es nun los. Es gibt kein Zurück mehr, wenn heute in London die Oberösterreicher mit 400 Gleichgesinnten zur Reise der besonderen Art aufbrechen werden.

Damit ist es auch vorbei mit all den Gedanken, die sich bei allen drei Freunden darum gedreht haben, wie es werden wird, ob alles mit an Bord ist, was notwendigerweise mit an Bord sein sollte oder was alles passieren wird. "So wild wird es schon nicht werden." Diese Einschätzung rührt aus dem Studium von Google Maps. Die drei Computerfreaks kennen sich in der virtuellen Welt gut aus. Jetzt tauchen sie in die reale Welt ein, werden spüren, wie richtig Google Maps liegt.

"Ich freue mich schon darauf", hatte Dominik Aumayr bereits vor Wochen mit großer Überzeugung gesagt. Diese Überzeugung ist nicht kleiner geworden. Er hat die Aufgabe des "Lotsen" und dokumentiert in Bildern und Videos die Fahrt. Marco Praher ist der Mechaniker und Patrick Praher der Organisator. So hat jeder seine Funktion, damit das Unternehmen gelingt.

"Die Hoffnung ist, dass wir ankommen", sagt Marco. Die Herausforderung besteht darin, diese anzunehmen, die nun auf sie wartet. "Wir sind dadurch aus dem herausgerissen, was wir kennen", ergänzt Patrick. Und irgendwie hat es den Anschein, dass es bei dieser Fahrt nicht nur um ein ganz großes Abenteuer geht. Es schwingt da auch die Freiheit mit, einfach zu tun, worauf man Lust hat.

Sie werden vieles erleben. Und sie werden vieles erzählen können – aus einer Gegend, die nicht gerade erste Adresse für Touristen ist.

Für den 28. August ist übrigens der Flug zurück in die Heimat gebucht. "Der Flieger geht sicher. Ob mit oder ohne uns, das wird man sehen." Dominik Aumayr grinst, als er das sagt. Aber so wild soll es ja nicht werden...

Im Internet kann man die Reise der drei Oberösterreicher verfolgen: www.thebaatarnators.at

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