Mit 80 auf den Großglockner
Sechs bis sieben Mal ist der Linzer Leo Huber bereits um die Erde geradelt. Zum 80. Geburtstag hat er sich einen großen Wunsch erfüllt: Den Großglockner hinauf.
Mich haben Wadenkrämpfe geplagt, sonst wäre die Zeit – 1Std. 45 Min – noch besser gewesen." Die Familie hat ihn kräftig mit Massagen, Magnesium und Dehnübungen unterstützt. So konnte er den Glockner vergangenes Wochenende bewältigen – bereits zum 13. Mal. Und das wenige Tage vor seinem 80. Geburtstag. Das schaffen nicht viele. "Du musst immer trainieren und über dich hinausgehen, sonst geht das nicht", verrät Huber sein Geheimnis. Er macht das mittlerweile seit fast einem halben Jahrhundert.
Mit Mitte 30 hat ihn der Sportvirus erwischt, damals war es Skifahren; es folgten Turnen, Radfahren, Bergsteigen und Tourengehen. Auf der halben Welt hat der Linzer in der Zwischenzeit Berge erklommen, zum Teil mit dem Fahrrad, teils zu Fuß mit Pickel und Steigeisen. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht, so die Pläne des Fast-80-Jährigen.
"Alles zusammen gerechnet bin ich bis jetzt sicher sechs bis sieben Mal rund um den Globus geradelt", sagt der pensionierte ÖBBler. Allein heuer waren es bis jetzt 5000 Kilometer. Dazu kommen unzählige Höhenmeter zu Fuß. Auf Sardinien ist er heuer zwei Wochen intensiv Rad gefahren. "Leider haben zwei Leute aus der Gruppe gefehlt. Sie sind tödlich verunglückt."
Von Lawine verschüttet
Leo Huber hat auch im Unglück immer Glück gehabt. 2014 ist er und vier seiner Bergkameraden im Salzburgerischen von Lawinen verschüttet worden. Er war mit zwei Kollegen vorne gegangen: "Da hat es plötzlich einen Mordsknall gegeben. So schnell haben wir gar nicht schauen können, sind wir in der Lawine gewesen." Glücklicherweise konnten sich alle drei aus der Lawine befreien. Die beiden, die 20 Minuten hinter ihnen gegangen sind, wurden von einer zweiten Lawine erfasst und starben.
Krankheiten und Unfälle haben natürlich auch Leo Huber nicht verschont. "Bei solchen Sachen sag ich immer, da muss ich jetzt durch. Und danach geht‘s wieder bergauf."
Noch heute ist der rüstige Pensionist zwei Mal pro Woche beim Turnen, wenn er nicht gerade irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs ist. Seine Ehefrau Elfriede "ist äußerst großzügig" seinen Hobbies gegenüber und weil er deshalb ab und zu ein paar Wochen in irgendeinem "Trainingslager" verschwindet. Jetzt im Sommer ist er viel mit dem Fahrrad unterwegs. Im Herbst steigt er "lieber wieder zu Fuß" auf die Berge hinauf. Die Klettersteige lässt er mittlerweile zwar aus, aber die Liebe zu den Bergen ist ungebrochen.
Übrigens hat er sich nicht vorgenommen, zum 90. Geburtstag noch einmal den Großglockner hinauf zu radeln. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Und wer weiß: wenn ihn wieder die ganze Familie begleitet ...
Zur Person
Name: Leo Huber feiert am 27. September den 80. Geburtstag; er ist verheiratet; hat drei Kinder: Christian,
Manuela und Michael
Beruf: pensionierter Eisenbahner; Ehefrau Elfriede ist dem Radfahrer gegenüber „äußerst großzügig“ und lässt ihm „seine Freiheit“