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"Mein Verhältnis zu den Bergen ist normal"

04. Juni 2016, 00:04 Uhr

"Bergdoktor" Hans Sigl im Interview über Fans, Berater und Show-Einladungen.

Seit 2007 steht Hans Sigl als "Bergdoktor" vor der Kamera. Vergangene Woche trafen die OÖNachrichten den Schauspieler am Fuße des Wilden Kaisers zum Gespräch.

OÖNachrichten: Es ist nicht selbstverständlich, als Schauspieler so viel für die Fans zu tun.

Hans Sigl: Für mich war das immer Teil des Ganzen. Am Anfang standen Leute vor der Praxis und sagten nur "Hallo". Dann gab es Autogrammkarten, man kam ins Gespräch. Als es auf einmal so viele wurden, war das während der Drehzeit zeitmäßig nicht zu machen. Also wollten wir uns den vielen lieben Menschen, die uns besuchen kommen, konkret widmen.

Ist das immer angenehm?

Sehr sogar. Die Leute haben Geschichten zu erzählen, sind lustig. Es ist auch erstaunlich, welche Anreisen sie auf sich nehmen, da kommen welche aus Belgien, den Niederlanden oder den USA. Die Bergdoktor-Woche ist eine Form von Filmtourismus, der auch bei anderen Produktionen passiert, etwa bei "Herr der Ringe" oder "James Bond".

Wie sind die Begegnungen, wenn Sie privat in den Orten unterwegs sind?

Beim Einkaufen brauche ich jetzt ein bissl mehr Zeit, weil ich in Gespräche verwickelt werde. Dadurch erhält man auch ein gutes Feedback vom Publikum. Da gibt es Anregungen ebenso wie beinharte Kritik an Martin Gruber, er solle das mit den Frauen endlich einmal hinkriegen.

Wer greift Ihnen für die Serie in medizinischen Angelegenheiten unter die Arme?

Pablo Hagemeyer, ein studierter Mediziner, der als Psychotherapeut arbeitet und mit seiner Firma "The Dox" zahlreiche deutsche Fernsehproduktionen berät. Mit ihm habe ich die aus bisher zwölf CDs bestehende Hörbuch-Reihe "Hörfreund" mit Meditations- und Entspannungsreisen mit Musik entwickelt (www.hörfreund.com, Anm.)

Wie geht es Ihnen mit Ihrem TV-Kollegen "Dr. House"?

Ein großes Vorbild, ein toller Kollege. Aber es ist natürlich ein komplett anderer Ansatz, den drogensüchtigen, grantigen Arzt zu zeigen. Schade, dass die Serie vorbei ist. Aber ich kann Hugh Laurie in seiner neuen spannenden Krimiserie "The Night Manager" empfehlen.

Welche Beziehung hat Hans Sigl zu den Bergen?

Ich bin in der Steiermark geboren, habe in Vorarlberg und Tirol gewohnt – wo immer ich hingeschaut habe, war ein Berg, und wenn ich Lust hatte, bin ich hinaufgegangen. Bis 1998 war das meine natürliche Lebensumgebung, dann bin ich nach Bremen ans Theater gegangen, da war es dann ein bissl flach, da hat mir tatsächlich der Widerstand im Blick gefehlt. Mein Verhältnis zu den Bergen ist normal, ich wandere gerne, aber das Klettern muss ich, mit Ausnahme von Klettersteigen, nicht haben.

Sie sind gern gesehener Gast in Talk- und Spielshows.

Das hat sich so entwickelt. Nach drei Staffeln "Bergdoktor" hat es geheißen, jetzt wollen wir den Knaben aus den Bergen einmal sehen, der so viele Zuschauer hat. Zuletzt war ich bei Hirschhausens "Quiz des Menschen", da haben wir 10.000 Euro für einen guten Zweck erspielt. Damit können wir für 200 Kinder in Indien einen weiteren Stock einer Schule bauen und fünf Lehrer bezahlen. Es ist schön, wenn ich solche Geschichten damit verbinden kann.

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