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Mehr als nur Meer

Von Bianka Eichinger, 27. April 2015, 00:04 Uhr
Mehr als nur Meer
Vom Fuße des Djeb Zahouan aus können Mountainbiker die Landschaft erkunden. Bild: Tunesisches Fremdenverkehrsamt

Glitzernde Wellen, tolle Strände – das typische touristische Bild von Tunesien. Dank innovativer Köpfe erfindet sich das Land derzeit neu: von der Weinstraße bis zum Sport- und Agrotourismus.

Blumenwiesen, Olivenhaine und Weinreben prägen das Landesinnere im Norden Tunesiens. Der Duft von reifen Orangen liegt in der Luft. "Tunesien hat viel mehr zu bieten als nur Meer, Sandstrände und All-inklusive-Hotels", sagt Béatrice Chicanaux, die nahezu jeden Fleck hier kennt. Das Land sei gerade dabei, sich neu zu erfinden und zur kostengünstigen Traumdestination für Sport-, Kultur- und Naturfans zu werden.

Eine Entdeckungstour zahlt sich auf jeden Fall aus. Nur zirka 30 Minuten von der Touristenhochburg Hammamet entfernt, in der Ortschaft Grombalia, befindet sich das Weingut Neferis. Dort empfängt Hausherrin Samia Benalsis die Gäste vor ihrer Villa im französischen Stil. Sie ist die erste Winzerin Tunesiens, eine moderne Unternehmerin, die in den vergangenen 15 Jahren einen erfolgreichen Betrieb aufgebaut hat. "Tunesien ist für den Weinbau optimal. Wir haben die Geschichte, genügend Grund und Boden, zahlreiche Abnehmer und jetzt auch das notwendige Know-how", so Benalis.

Rot, weiß und rosé

Zu verkosten gibt es Rot-, Weiß- und vor allem auch Roséweine. Schnell wird klar, dass die Winzerin nicht übertrieben hat. Der Seline Blance schmeckt fruchtig, hat wenig Säure und passt perfekt zum kräftigen Käse. Auch die restlichen Sorten überzeugen vor allem durch den kräftigen Geschmack. Der Alkoholgehalt ist deutlich höher als in Österreich üblich. "Als nächstes wollen wir eine alte Halle zu einer Art Heurigen umbauen, damit wir unsere Besucher bewirten können. Außerdem ist geplant, eine Weinstraße, ähnlich wie in Österreich, ins Leben zu rufen."

Sie ist nur ein Beispiel für die kreativen Köpfe des Landes, die mit innovativen Projekten zeigen wollen, dass Tunesien eben mehr zu bieten hat, als nur Meer und Strand. Weiter geht’s Richtung Norden über Soliman durch eine der ältesten Kulturlandschaften Tunesiens, dem Cap Bon, nach El Haouaria. Hier genießen vor allem Einheimische köstliche Fischspezialitäten und baden an den schönen, wilden Stränden.

Beim Spaziergang entlang der Klippen spritzt die Gischt ins Gesicht. Hier kann man die Natur noch ungestört genießen. Bei der Rückfahrt nach Hammamet entlang der Südküste sind links das Meer und rechts Gemüsefelder zu sehen. Hier gedeiht viel, von Datteln über Erdnüsse und Fenchel bis hin zu Peperoni und Feigen.

Ein Bankier als Biobauer

Ein weiterer innovativer Kopf Tunesiens ist Zeribi Skander. Der ehemalige Bankier betreibt seit 2008 "Le 1er gite de charme écologique de Tunisie" auf einem Bauernhof in Zaghouan. "Früher war hier eine Olivenmühle. Anfangs wollte ich Bauer werden, aber dann kam mir die Idee, ein Agrotourismus-Projekt zu starten, um das Hinterland zu beleben. Touristen, die sich für Natur und Kultur interessieren, sind mir am liebsten", erklärt Skander. Seine Familie arbeitet fleißig mit. "Meine Frau ist die Managerin, meine Söhne helfen in den Ferien und meine Mutter ist die Chefin in der Küche. Ich bin das Mädchen für alles." Rasch fühlt man sich hier als Teil seiner Familie.

Ein Spaziergang über das Anwesen führt vorbei an Pfauen, Schweinen, Pferden und Hühnern bis hin zum Bio-Restaurant, wo beim Mittagessen Bio-Ricotta, Couscous, selbst gemachtes Harissa, Olivenöl und Fladenbrot aufgetischt werden. Das Fleisch kommt frisch vom Grill. "Wir haben eine eigene Bäckerei und Käserei. Gemüse, Obst und die Kräuter kommen aus unserem wilden Garten." Dass alles frisch ist, schmeckt man. Die 13 Gästezimmer sind einfach, aber mit Liebe eingerichtet. Das "Hier ist die Welt noch in Ordnung-Feeling" stellt sich rasch ein.

Für alle jene, die Aktion brauchen, ist der Bio-Bauernhof "Dar Zaghouan" Ausgangspunkt für eine Wanderung oder Mountainbike-Tour am Fuße des Djeb Zaghouan. Skander besorgt Fahrräder und Wander-Guides. Der Weg ist steinig, mitten in den Bergen befindet sich ein verlassenes Dorf. Der Aufstieg lohnt sich, der Ausblick auf das Tal ist atemberaubend. Der Ort Zahgouan ist ebenfalls einen Besuch wert. Das kleine Dörfchen ist das "Wasser"-Zentrum des Gebietes und vor allem die netten Einwohner machen es zu einem besonderen Ort zum Verweilen.

Weitere Informationen unter www.tunesien-info.at

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1  Kommentar
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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 27.04.2015 08:43

kenne das Land, nun in einer vom Militär bewachten Hotelanlage vielleicht.

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