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Lichtermeer und Farbenpracht

11. Oktober 2014, 00:04 Uhr

Allerheiligen und Allerseelen: Das sind die Tage, an denen sich die Christen ganz bewusst mit den Toten auseinandersetzen. Überall auf der Welt wird ihrer anders gedacht.

Für viele Christen sind die ersten beiden Novembertage dazu da, um auf den Friedhof zu gehen, Kerzen zu entzünden und sich ganz bewusst mit den Verstorbenen auseinanderzusetzen. Schon lange gibt es für Verstorbene einen eigenen Gedenktag. Und überall auf der Welt wird ihrer anders gedacht.

Die Geschichte

Bereits im antiken Christentum hat es jährliche Gedenktage für Verstorbene gegeben. In der Ostkirche wurden bereits Anfang des vierten Jahrhunderts Allerheiligenfeste gefeiert, allerdings am ersten Sonntag nach Pfingsten. Und sie galten als Herrentag aller Heiligen. Papst Gregor der Dritte war es schließlich, der für Rom den ersten November festlegte. Denn er weihte an diesem Tag eine Kapelle der Basilika St. Peter allen Heiligen.

Ende des Jahrhunderts begann man auch in Frankreich diesen Tag zu feiern. Bis Papst Gregor IV. im Jahr 835 für die gesamte Kirche diesen Tag festlegte. Seit Ende des zehnten Jahrhunderts wird am zweiten November zudem mit Allerseelen ein Gedenktag für die Verstorbenen gehalten.

Halloween, ein Fest, das in diesem Zusammenhang auch oft genannt wird. Stammt aus dem englischen All Hallow’s Eve – bedeutet übersetzt der Abend aller Heiligen. Aus gutem Grund. Wurde doch im katholischen Irland bereits in der Nacht auf den ersten November der Heiligen gedacht. An ihren Volksbräuchen, die vor dem Hochfest Allerheiligen zelebriert wurden, hielten die Iren fest. Und so verbreitete sich das Fest. Mittlerweile mehr ein Kostümfest als ein Abend, an dem jemandem gedacht wird.

 

Sehenswerte Friedhöfe in Europa

Es mag in diesem Zusammenhang pietätlos wirken, von sehenswert zu sprechen. Aber Friedhöfe können einen Besuch wert sein.

Der Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg etwa. Mit 390 Hektar ist er der größte Friedhof der Welt und weist zwischen alten Bäumen und verträumten Teichen zu den Grabstätten prominenter Hamburger: Hans Albers, Heinz Erhardt, Inge Meysel. Wer dem Trubel von Paris entgehen möchte, landet auf dem Ciemetiére du Père Lachaise. Auf einem Hügel oberhalb der Stadt gelegen, gleicht die mystische Totenstadt einem idyllischen Park. Ebenso wie der jüdische Friedhof in Prag. Weil er damals im Getto die einzig grüne Fläche war, kam man hierher, um dem Alltag zu entfliehen. Die Grabsteine sind besonders geschmückt.

Sehenswerte Friedhöfe in Europa
Bild: OON

Von Newweling bis Striezel

Zu Allerheiligen und Allerseelen wird in der katholischen Kirche der Verstorbenen gedacht.

Als Allerheiligengebäck kennt man im süddeutschen Sprachraum den Allerheiligenstriezel, den die Tauf- oder Firmpaten an ihre Patenkinder verschenken. Der Brauch hat seine Wurzeln in antiken Trauerkulten, als man sich die geflochtenen Haare abschnitt, um seine Trauer auszudrücken. Das Gebäck aus Germteig gibt es vom Burgenland über das oberösterreichische Inn- und Hausruckviertel bis zum südostbayerischen Chiem- und Rupertigau.

Am Allerseelentag wird im katholischen Glauben der armen Seelen im Fegefeuer gedacht.

Vielerorts wird die damit verbundene Gräbersegnung bereits am Nachmittag von Allerheiligen, dem arbeitsfreien staatlichen Feiertag, vorgenommen. Damit verbunden ist der Brauch, die Gräber vor allem mit Lichtern besonders zu schmücken. Auf den Mainzer Friedhöfen wird die traditionelle Kerze, der Newweling, entzündet. Das Wort leitet sich von nebelig ab und soll Licht in den Nebel bringen.

Von newweling bis striezel
Lichtermeer an Allerheiligen Bild: VOLKER WEIHBOLD

Totenfest in Mexico

Jedes Jahr wird in Mexico Anfang November der „Tag der Toten“– Día de los Muertos begangen. Nach wochenlangen Vorbereitungen trifft sich die Familie, um an den Gräbern der Vorfahren ein farbenfrohes Fest zu feiern. Nach altem mexikanischen Glauben kehren nämlich die Seelen der Verstorbenen in der Zeit zwischen 31. Oktober und 2. November zu Besuch auf die Erde zurück.

Die Straßen werden mit Blumen geschmückt, skurrile Todessymbole, Skelette und Schädel in den unterschiedlichsten Ausführungen, stehen in den Schaufenstern, überall sieht man Abbildungen der berühmten Calavera Catrina. Konditoreien produzieren kurz vor Allerheiligen die Calaveras de Dulce, Totenschädel aus Zucker oder Schokolade, die die Namen der Toten auf der Stirnseite tragen. Das Pan de Muerto, das Totenbrot, ist ein weiteres beliebtes Naschwerk in diesen Tagen.

Die Ofrendas, traditionelle Totenaltäre oder Gabentische in den Wohnungen, zum Teil auch auf öffentlichen Plätzen, sind das Zentrum der Feierlichkeiten. Sie sind mit reichlich Speisen und Getränken, Blumen und persönlichen Erinnerungsgegenständen gedeckt.

Die Toten sollen sich nach ihrer langen Reise aus dem Totenreich stärken und einige der Gaben wieder mitnehmen. Fotos der Verstorbenen, Kerzen und Weihrauch sollen an gemeinsame Zeiten erinnern.

Totenfest in Mexico
Toten-Statuen Bild: EFE

Fotos: Weihbold (2), epa, OÖN

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6  Kommentare
6  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 01.11.2014 12:09

von pepone (16598) · 31.10.2014 14:22 Uhr
und eins solltet ihr machen ...

am 1. November Abends einen Spaziergang am Friedhof ,da ist es soooo schön wenn alle lichtlein leuchten ...EINMALIG ! zwinkern

und heute Abend nach Einbruch der Dunkelheit werde ich einen Spaziergang am St. Barbara-Friedhof Linz machen ...schade dass ich kein Smartphone habe um ein Video zu drehen und auf YouTube zu stellen ...vielleicht macht es jemand von euch ... zwinkern
( aber eigentlich bin ich KEIN Befürworter von Friedhöfe denn es ist schade um den wertvollen platz !)

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max1 (11.582 Kommentare)
am 01.11.2014 17:20

In der gleichen Ausgabe dieses Blatt steht dass 434.000Menschen in Armut leben. Für die Toten wird das Geld zum Fenster hinausgeworfen, das aus meiner Sicht deshalb da sich genau die die die Gräber extrem schmücken sich zu Lebzeiten nicht um die Menschen gekümmert haben. Alle spielen mit damit die Wirtschaft floriert, wie das Ablaßkaufen in früheren Zeiten.
Das Gewissen falls eines vorhanden lässt sich damit nicht beruhigen.
Gräber auflassen und den Lebenden helfen würde auf jeden Fall christlicher sein.

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RevolutionR4 (2.044 Kommentare)
am 01.11.2014 19:53

Mag sein das es so ist.
Erkläre es einer jungen Familie die ihr 3-jähriges Kind begraben hat als ich heute in Salzburg am Friedhof war. traurig

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pepone (60.622 Kommentare)
am 02.11.2014 08:12

du hast Recht es gibt schon extrem PROTZIG gestaltene Gräber !

ich habe gestern abend einen stundigen spaziergang im Friedhof gemacht und KEIN extrem geschmücktes grab gesehen ...aber wohl viele mit Blumen und kerzerln die schön leuchteten ... grinsen

ich habe festgestellt dass der den Barbara Friedhof extrem gross ist und habe viel unbesetzten platz gesehen ...
und an der mauer neben der ÖBB noch genügend platz frei ist wahrscheinlich sehr teuer weil immer was los ist wenn züge vorbeifahren ...do regt sich a kana auf waun da zug vorbeifoat und es laut is weils es nix mea hören ... zwinkern zwinkern

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RevolutionR4 (2.044 Kommentare)
am 01.11.2014 19:49

Als ich Hotzenplot (heute Osoblaha) besuchte fand ich nur durch einen Bagger zusammen geschobene Gräber der Deutschsprachigen Bevölkerung vor. Hotzenplotz war ausschließlich von Österreichisch Schlesiern bewohnt.
Ale Gräber meiner Ahnen sind unwiederbringlich verloren. Ich habe nicht einmal Fotos von dort.
Wie die siehst bestimmt der ideelle Wert einen Ort
und ich bin wirklich traurig und mir ist weinerlich zumute traurig

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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 14.10.2014 10:28

fand ich den Totenkult in Madagaskar
Da holt man die Mumien aus den Gräbern und läßt sie Mitfeiern zum Beispiel bei Hochzeiten, war dabei grinsen

Oder auf Guinea, wo der verstorbene geräucherten Großvater mit im Männerzelt sitzt.
Für mich hat man ihn herausgetragen um ihn besser zu fotografieren grinsen

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