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Im Zickzackkurs durch Dublin

Von Carsten Raabe, 18. Juni 2014, 00:04 Uhr
Statue vom irischen Schriftsteller James Joyce
Statue vom irischen Schriftsteller James Joyce in Dublin. Bild: srt

Kommenden Montag, am 16. Juni, ziehen die Anhänger von James Joyce auf den Spuren seines Romanhelden Leopold Bloom durch Dublin – ein Pflichttermin für jeden Literaturliebhaber.

Wird sich jemand dieses Datums erinnern?", schrieb James Joyce 1924 in sein Notizbuch. Gemeint ist der 16. Juni 1904, der gern als längster Tag der Literaturgeschichte bezeichnet wird. Jener Tag, an dem der irische Schriftsteller seine erste Verabredung mit Nora Barnacle, seiner späteren Ehefrau, hatte.

Jener Tag, den alljährlich Hunderte von Joyce-Liebhabern zum Anlass nehmen, um auf den Spuren von Leopold Bloom durch die Straßen von Dublin zu ziehen. Bloom, der bei der Namensgebung dieses inoffiziellen Feiertages Pate stand, ist der Protagonist in Ulysses, dem wohl bedeutendsten Werk aus der Feder von James Joyce.

In Anlehnung an die Romanvorlage machen sich alljährlich am sogenannten "Bloomsday" Joyce-Jünger aus aller Herren Länder in Kleidung aus der vorletzten Jahrhundertwende auf den Weg durch die irische Kapitale.

Der Rundgang wird in dem Meisterwerk so detailliert beschrieben, dass man, wie Joyce einmal sagte, die Stadt nach diesen Angaben wieder aufbauen könnte, sollte sie zerstört werden. In "Ulysses" stehen 18 Stunden im Leben des Anzeigenverkäufers Leopold Bloom im Blickpunkt. Die umtriebige Hauptfigur kauft Zitronenseife, wohnt einer Beerdigung bei, füttert Möwen, wird von einem Antisemiten verfolgt und muss manches andere über sich ergehen lassen, bevor er neben seiner Frau Molly ins Bett fällt.

Wahre Fans beginnen "ihren" Feiertag so, wie es das Protokoll vorschreibt: Sie eifern Leopold Bloom schon zum Frühstück nach und lassen sich gegrillte Hammelnieren munden. Andere weichen von der Romanvorlage ab und beginnen die Rundreise am Wohnhaus von Leopold Bloom. Das Backsteinhaus ist längst abgerissen worden. Lediglich eine Bronzetafel erinnert noch in der Eccles Street Number 7. Von dort führt die Tour zur St. George’s Church in der Temple Street. Allerdings dürfte der Romanliebhaber das Gotteshaus kaum wieder erkennen. Denn 1996 sind hier ein Theater und ein Nachtclub eingezogen. Es geht weiter: St. Francis Xavier’s Chapel, Ballast House, Harrison’s Restaurant, Trinity College und Grafton Street, deren Treiben noch immer so geschäftig anmutet wie in Ulysses beschrieben.

In das Tagesprogramm von Leopold Bloom gehört zudem eine Verabredung in Sanymount mit alten Freunden im Haus des verstorbenen Paddy Dignam. Und so nimmt der Tag seinen Lauf. Kreuz und quer durch Dublin hinterlässt Leopold Bloom seine Spuren.

Die Joyceans, wie sich die Joyce-Anhänger nennen, feiern das Romanereignis alljährlich eine Woche lang mit Lesungen und anderen literarischen Darbietungen, die in der Zickzack-Tour durch Dublin am 16. Juni ihren Höhepunkt finden.

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