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Im Höhenrausch

Von Gerhild Niedoba, 18. Februar 2017, 00:04 Uhr
Im Höhenrausch
Beim Kiten sind spektakuläre Luftsprünge möglich Bild: HangOn

Skifahren war gestern. Wer den Adrenalin-Kick sucht und den Dreh heraus hat, hebt beim Snowkiten ab.

Er liegt wie ein kleines Häufchen Elend vor uns im Schnee. Erst als hier am Snowkitespot in Obertauern im Salzburgerland ein kleiner Windhauch den dünnen Stoff durchbläst, hebt er sich mit seinen rot-weiß-schwarzen Streifen eindeutig von der Winterlandschaft ab. "Pumpen, pumpen!", ruft Kite-Lehrer Florian Schmaldienst und wirft gleichzeitig das große Stück Stoff in die Luft. Mit einem Ruck wird der Kite durch den Wind aufgeblasen, die Leinen straffen sich. Das Trapez in unseren Händen erinnert uns Anfänger, dass der Schirm einer Art Lenkdrachen gleich in die richtige Richtung gewiesen werden möchte. Und das mit gestreckten Armen, wurde ich von Schmaldienst instruiert.

Windflaute

Snowkiten ist eine Trendsportart, die grundsätzlich in etwa zwei Stunden erlernt werden kann. Je nach dem skifahrerischen Können, sagt Schmaldienst, kann man sich danach bereits als Skifahrer oder Snowboarder über die Ebene ziehen lassen. Die Kür sind dann spektakuläre Sprünge und rasante Fahrten durchs Gelände. Doch damit warten wir lieber noch. Ein Crashkurs, um den Schirm beherrschen zu lernen, reicht vorerst aus. Stimmt nämlich die Windintensität, entwickelt das Fluggerät eine ordentliche Kraft, die dem Oberkörper so einiges abverlangt. Der zweistündige Schnupperkurs, der hier 85 Euro kostet, findet dann aufgrund einer Windflaute ein abruptes Ende.

 

Tages- und Nachtaktivitäten

Der kleine, lediglich 250 Einwohner zählende Ort in den Radstädter Tauern hat aber noch mehr abwechslungsreiches Wintersportvergnügen zu bieten. Rasch erlernbar ist etwa das Snowbiken, wofür eigentlich kaum sportliche Vorkenntnisse vonnöten sind. Freunde körperlicher Ertüchtigung schnallen sich Schneeschuhe an und gehen querfeldein oder auch durch einen kurzen Waldweg abseits der Piste. Unsere Nachtwanderung wurde zunächst durch Fackeln und zum Schluss durch das Pisten-Flutlicht erhellt. An einigen Abenden der Woche ist eine Piste für den Nachtskilauf freigegeben.

Wer es lieber klassisch mag, aktiviert Körper und Geist etwa beim Langlaufen, dem Rodeln auf einer eignen Bahn – oder aber einfach beim klassischen Skifahren. 100 Pistenkilometer versprechen ein abwechslungsreiches, wenn auch kurzes Vergnügen. Denn eine richtig lange Abfahrt gibt es in dem höchstgelegenen Skigebiet der Region nicht: Die Pisten beginnen auf 2300 Metern Höhe, Schluss ist auf 1752 Metern. Dafür haben die Hänge der "Schneeschüssel" eine angenehme Breite. Da haben locker die 26 Skihütten der Region Platz.

Und wer nicht gerne mehrmals hintereinander über die gleiche Piste wedeln möchte, sei die so genannte Tauernrunde ans Herz gelegt. Der geübte Wintersportler fährt diesen Rundkurs in einem halben Tag.

Schneesicherheit bis Mai

Durch seine Höhenlage kann Obertauern mit einer natürlichen Schneesicherheit aufwarten, Touristiker sprechen gar vom "schneereichsten Wintersportort Österreichs". Die Skisaison dauert deshalb in dem Ort mit insgesamt 9000 Gästebetten bis Mitte Mai und ist für die Einheimischen das (Über-)Lebenselixier. Wer nicht im heimischen Gastronomiebetrieb arbeitet, wandert in die Bundeshauptstadt aus, sagt Tourismusdirektor Mario Siedler.

Über das ganze Jahr gerechnet werden durchschnittlich 1,4 Millionen Übernachtungen verbucht – der Großteil davon in den Wintermonaten. Die Sommergäste bilden im Gegensatz dazu mit 80.000 Übernachtungen nach wie vor eine verschwindend kleine Gruppe.

Beatles und ihre Doubles

Zu den berühmtesten Gästen des Bergdorfes zählen wohl die Beatles. Die vier musikalischen Pilzköpfe wurden im März 1965 für Dreharbeiten zum Film "Help!" eingeflogen. Auch wenn keiner der vier Ski fahren konnte, machten sie – dank sportlicher Doubles – gute Figur.

Florian Schmaldienst
Florian Schmaldienst Bild: nieg

3 Fragen an ... Florian Schmaldienst (links im Bild), Kite-Lehrer

Schmaldienst ist Chef von Hangonkiteboarding

1. Was ist das Besondere am Kiten?

Dass man vom Wind gezogen wird und komplett unabhängig ist. Man kann es überall machen, wo Schnee liegt oder, im Sommer, eine Wasserfläche zur Verfügung steht. Es ist auch mit einem Skateboard oder Rollschuhen möglich.

2. Wie lange braucht es, bis man mit Skiern auf der Piste fahren kann?

Grundsätzlich muss man rund zwei Stunden einplanen, wobei in der ersten die Schirmkontrolle gelehrt wird. Wenn dann alles passt und das skifahrerische Können ausreicht, wird man zu diesem Zeitpunkt schon schön hin und her fetzen können.

3. Ab welchem Alter kann man damit anfangen?

Kiten auf Schnee kann man schon im Alter von sechs Jahren anfangen. Auf dem Wasser sollte man zumindest zwölf, 13 Jahre alt sein. Nach oben hin gibt es eigentlich kein Limit, solange man halbwegs fit ist und schnaufen kann.

 

Obertauern-Info

- Snowkitekurse können direkt bei Hangonkiteboarding-Snowkiteschule gebucht werden: school@hangon-kiteboarding.com; Tel.: +4369914612666
- Obertauern Information: info@obertauern.com, www.obertauern.com; Tel.: +43(0)6456/7252-9
- Zufahrt von Norden: Autobahn München - Salzburg - A10 Tauernautobahn - Katschbergbundesstraße - Radstadt - Obertauern
- Zufahrt von Süden: Villach - A10 Tauernautobahn - Autobahnabfahrt Mautstelle St. Michael - Mauterndorf - Obertauern
Zufahrt von Osten: Wien - A2 - S6 - Semmering - A9 Pyhrnautobahn - Radstadt

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