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Idyllisches Inselchen

Von Valerie Hader, 08. Juni 2016, 00:04 Uhr
Idyllisches Inselchen
Lefkas, das ist Griechenland wie aus dem Bilderbuch: traditionelle Tavernen, klares Wasser, weiße Strände und gastfreundliche Menschen. Bild: Florian Albert für TUI

Geheimtipp ist ein großes Wort, trifft es bei der griechischen Insel Lefkas aber recht gut, denn riesige Hotelanlagen und Massentourismus findet man hier nicht. Malerische Dörfer, traditionelle Tavernen und tolle Strände hingegen schon.

Wollte man Lefkas mit nur einem Wort beschreiben, wäre wohl "ursprünglich" der Begriff, der einem als erstes in den Sinn kommt. Die Insel, die mit einer Brücke mit dem Festland verbunden ist, hat rund 24.000 Einwohner, liegt südlich von Korfu und ist die viertgrößte im Ionischen Meer – wobei groß in Wahrheit relativ ist, dauert es mit dem Auto nur 90 Minuten, um das Eiland zu umrunden. Und von Norden nach Süden gelangt man in etwa einer halben Stunde.

Doch Eile wäre ohnehin nicht angeraten, würde man doch so viel Schönes versäumen – die Inselhauptstadt Lefkada mit ihrer quirligen Flaniermeile voller Lokale, Bäckereien und Boutiquen etwa. Oder die entzückenden Hafenstädtchen (wie Vasiliki) mit ihren traditionellen Tavernen am Wasser. Oder die verwinkelten Bergdörfer, wo die alten Griechen – wie auf den Postkarten – am Marktplatz unter riesigen Platanen bei Kaffee und Ouzo das Tagesgeschehen besprechen. Dazu findet man vor allem im Westen unverbaute Strände und wildromantische Steilküsten, der Egremni-Strand etwa gehört zu den schönsten Europas.

Eigentlich heißt Lefkas wegen der hellen Klippen an der Südküste ja "die Weiße" – die dominierende Farbe ist aber eindeutig grün. Das Meer schimmert türkisfarben, dahinter ragen bewaldete Hügel empor und dazwischen leuchten Zitronen- und Orangenbäume, prachtvolle Bougainvillea-Büsche und bunte Blumen auf den Balkonen und in den Vorgärten. "Auch wenn die meisten Leute sparen müssen – dass rund ums Haus alles blüht und gedeiht, ist ihr ganzer Stolz", erzählt Reiseleiterin Joanna.

Noch ist die Insel bei uns relativ unbekannt, Reiseveranstalter Gulet hat sie erst seit diesem Sommer im Programm. Ein echter Geheimtipp also?

Onassis liebte die Inseln

Nun vielleicht nicht ganz, ist doch auch schon der millionenschwere Reeder Aristoteles Onassis (1906 – 1975) dem Zauber der Gegend erlegen. 1963 kaufte er die kleine Nachbarinsel Skorpios und brachte mit seinen prominenten Gästen Glanz und Glamour in die Idylle.

Kaum jemand weiß das besser als "Nick, the Greek", der früher auf Onassis Yacht "Christina" gearbeitet und später die erste Taverne im Hafenort Nidri eröffnet hat. Wenn er sich an die alten Zeiten erinnert, kommt er regelrecht ins Schwärmen: "Oh, alle waren sie hier bei uns – Elizabeth Taylor, Jacky Onassis, Greta Garbo, Marylin Monroe, die Kennedy-Brüder", erzählt der 74-Jährige gerne seinen Gästen. Den Beweis dazu liefern zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos, die die Wände seines Fisch-Restaurants zieren.

Und was haben die Stars bei ihm am liebsten gegessen? "Ach, die haben mir da immer vertraut", erzählt er. "Nick", haben sie gesagt. "Mach uns was Gutes! Du weißt, was uns schmeckt. Und das hat dann immer gepasst."

Nicht versäumen ...

Nidri selbst ist zwar jener Ort auf Lefkas, der am ehesten als touristisch bezeichnet werden kann, allerdings ist er auch der Ausgangsort der Fähre nach Meganissi, einer weiteren kleinen Nachbarinsel von Lefkas, für die man unbedingt einen Besuch einplanen sollte. Auf der Überfahrt kann man nicht nur Onassis Privatinsel aus der Nähe betrachten, auch Meganissi selbst ist zauberhaft. Sie ist "a little treasure", also ein kleiner Schatz, wie Nicolas, der seit einem Jahr dort das Hotel Esperides leitet, die Insel treffend beschreibt. Auf Meganissi leben nur rund 800 Einwohner, es gibt drei Dörfer – und viele tolle kleine Strände wie den "Linonari Beach." Vier Mal am Tag verkehrt die Fähre zwischen Lefkas und Meganissi. Recht viel besser kann man 1,90 Euro (für die Überfuhr) vermutlich nicht investieren ...

Infos, Ausflugs- und Reisetipps

Ein sehr nettes Ausflugsziel in der Nähe ist auch Parga, eine kleine Küstenstadt, mit einem venezianischen Kastell hoch über der autofreien Hafenbucht – die knapp 85 Kilometer von Lefkada fährt man entlang der Küste, eine sehr schöne Route. Nicht versäumen: Eine Bootsfahrt zu einem der versteckten Strände und ein Besuch des Olivenöl-Museums.

Anreise: Nach Lefkada gelangt man über den Flughafen von Preveza, der wöchentlich von AUA und NIKI angeflogen wird.

Reiseveranstalter: Gulet hat Lefkas in diesem Sommer ins Programm aufgenommen, das Hotelangebot reicht vom Lichnos Beach Hotel & Suites in Parga für anspruchsvolle Gäste über die familiäre Pension Marina auf Lefkas bis zum Vier-Sterne-Esperides-Resort auf der kleinen Nebeninsel Meganissi. Informationen und Buchungen im Reisebüro und auf www.gulet.at

24.000 Einwohner hat die Insel Lefkas, die südlich von Korfu liegt.

2,5 Liter Olivenöl braucht eine 4-köpfige Familie pro Woche. Damit wird gekocht und gebacken (u. a. der berühmte Ölkuchen) – es wird auch zur Schönheitspflege verwendet.

Drei Millionen Drachmen bezahlte Aristoteles Onassis 1963 für Lefkas’ Nachbarinsel Skorpios. Der Betrag entspricht heute etwa 11.000 Euro.

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