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Die Unendlichkeit im Blick

Von Roswitha Fitzinger, 09. August 2016, 00:04 Uhr
Die Unendlichkeit im Blick
Sauna und Wellness mit Panoramablick Bild: Pacheiner

Mit dem Berggipfeln auf Augenhöhe ist, wer auf der Gerlitzen in Kärnten urlaubt. Darüber hinaus ist die Unendlichkeit eine Größe, die sich einem hier erschließt.

Wenn jetzt im Sommer um 16.45 Uhr der letzte Sessellift die Bergstation verlässt und die Wanderer, Paragleiter und Modellflieger zurückgekehrt sind ins Tal, dann ist sie schlagartig zurück, die Stille auf der Gerlitzen. Vereinzelt geben sich noch einige Vögel und Grillen die Ehre. Wer genau hinhört, vernimmt auch ein leises Surren, verursacht von einer Wasserpumpe. Sie gehört zum Infinitypool des Alpinhotels Pacheiner. Wer darin plantscht, kann nicht anders, als sich mit gemächlichen Tempi vorwärts zu bewegen, so als gelte es jegliches Geräusch zu vermeiden. Wer hier schwimmt, tut das nicht nur in wohlig warmen 32 Grad, auf 17 Meter Länge und 1911 Meter über dem Meeresspiegel, sondern der schwimmt auch auf ein Panorama zu, das sich von den Karawanken bis zu den Jurischen Alpen erstreckt. Mit Gipfeln auf Augenhöhe.

Wer im dazugehörigen Alpinhotel nächtigt, hat den Rückzug nach oben angetreten, über eine zwölf Kilometer lange Mautstraße, kurvenreich und die letzten hundert Meter auf Schotter fahrend. Doch die halbstündige Autofahrt lohnt, vor allem, wenn der Tag sich dem Ende zuneigt. Sind die nächst gelegenen Berghänge noch dunkelblau eingefärbt, erscheinen die Gipfel dahinter bereits in Grau und werden danach Reihe für Reihe heller, bis sich ihre Silhouetten im Horizont verliert.

Tief verwurzelte Gastgeber

Die Pacheiners haben diesen Flecken geprägt, sind hier tief verwurzelt. Auf dem Berg überleben keine Eintagsfliegen. Was hier besteht, wurzelt tief. Sätze wie diese, im Internet zu finden, sind "typisch Pacheiner." Händisch hat der Senior vor 85 Jahren gemeinsam mit 20 Mann den Weg auf die Gerlitzen gegraben und damit selbigen geebnet für zahlreiche Liftbauten und für das Görlitzenhaus, das 1933 als Gasthof in Betrieb geht. Nach dem Krieg wird daraus der gleichnamige Alpengasthof mit einer handvoll Zimmer zum Übernachten, dem 2012 schließlich ein Alpinhotel der Vier-Stern-Kategorie angeschlossen wird.

Alpenkitsch sucht man hier vergebens, Lerchen- und Zirbenholz sowie Loden geben als Materialien den Ton an. Und dann natürlich die Berge. Rundum. 360 Grad. Ob man in der Sauna schwitzt, sich im Ruheraum erholt, im Fitnessraum abstrampelt oder des morgens die Vorhänge beiseite schiebt, das Bergpanorama ist ein stetiger Begleiter – tagsüber, denn nachts erschließt sich dem Gast eine andere Weite. Als die öffentliche Sternenwarte gleich neben der Bergstation geschlossen wurde, entschied Pacheiner Junior, auf dem Dach seines Hotels seine Gäste in die Sterne schauen zu lassen. Unter einer weißen Kuppel verborgen, befindet sich eines der größten öffentlich zugänglichen Teleskope Österreichs, ein Spiegelteleskop (Astrograph) mit einem Spiegeldurchmesser von 42,5 Zentimetern.

Sonne, Mond und Sterne

Wenn es Nacht wird auf der Gerlitzen und die Luft schwarz ist, dann ist für Hans Köchl und seine Lebensgefährtin Ingrid Krobath die Zeit gekommen. Sterne, Planeten, Galaxien sind für die beiden Kärntner keine fremden Welten. In diesem Metier sind sie daheim. Und sie versuchen auch die Hotelgäste dafür zu begeistern. Ein bisschen Wetterglück braucht es, damit der Blick in die unendlichen Weiten des Weltalls gerichtet werden kann. Und was das Auge sieht, zieht nicht nur begeisterte Sterndlgucker in den Bann. Saturn ist der erste Planet, der bestaunt wird in dieser Nacht. Klein und fern präsentiert er sich, aber auch hell leuchtend. Wer genau schaut, kann sogar die größte Lücke in seinem Ringsystem erspähen. Im Vergleich dazu nahezu riesig mutet der Mond an , auch wenn er sich nur zur Hälfte zeigt.

Wer davon nicht genug bekommen kann, der kommt am nächsten Vormittag wieder, wenn die beiden Experten zur Sonnen-Beobachtung laden. Durch spezielle Filter, die gerade einmal vier Prozent des Lichtes durchlassen, blickt das Auge auf den 140 Millionen Kilometer entfernten Stern, in dem die Erde im Durchmesser mehr als 100 Mal hineinpassen würde. Heftige Stürme erschüttern seine Oberfläche, bis zu 15 Mal täglich finden Sonneneruptionen statt, erklären die Experten. Auch wenn diese Protuberanzen zu dieser späten Vormittagsstunde nicht zu sehen sind, weil sich die Sonne ungewöhnlich "sauber durchgeputzt" präsentiert, ist doch etwas zu sehen – vereinzelt schwarze Punkte nämlich, die einen winzig, andere größer: Sonnenflecken. "Einer ist so groß wie die Erde", wird die Perspektive gleich wieder zurecht gerückt. Im Ohr wirken noch Köchls Anfangsworte nach: "Die Sonne ist alles andere als eine statische Kugel."

Weitere Informationen: www.pacheiner.at, www.gerlitzen.com; www.krobath-koechl.at

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