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Alles hört auf ihr Kommando

Von Brigitte Imhoff, 17. Juli 2013, 00:04 Uhr
Alles hört auf ihr Kommando
Kapitänin Karin Stahre Janson befehligt die Serenade of the Seas. Bild: RCCL, srt

Es war Sommer und sie war 19... So beginnen viele Liebesgeschichten. Auch jene von Karin Stahre Janson. Das Objekt ihrer Begierde – ein Schiff.

Es war ein alter Kahn, ein Öltanker, auf dem die Schwedin in den Ferien als Matrosin angeheuert hatte. Nach sechs Wochen Deck schrubben, Rost abkratzen und Maschinen ölen stand für Karin fest: „Ich will zur See fahren und Karriere machen.“

Eine Frau, ein Wille, ein Weg: Heute ist Karin Stahre Janson Kapitänin des 2500 Passagiere-Kreuzfahrtschiffs „Serenade of the Seas“ der amerikanischen Reederei Royal Caribbean Cruise Lines und damit eine der wenigen Frauen, die auf der Brücke das Kommando haben.

Im Vergleich zu ihrer langjährigen Tätigkeit auf Frachtschiffen weiß die Schwedin die Vorteile eines Kreuzfahrtschiffs zu schätzen: „Auf einem Frachter sind vielleicht 15 bis 20 Crew-Members beschäftigt, auf einem Passagierschiff 800 und mehr. Sie kommen aus unzähligen Nationen, aus unterschiedlichen Kulturkreisen, sie sprechen viele Sprachen“, so Karin Stahre Janson. „Dazu kommt der Kontakt zu den Passagieren. Ich finde den geselligen Teil meines Jobs sehr inspirierend.“

Die Reaktionen von Seeleuten und Passagieren auf Captain Karin sind positiv bis überschwänglich. Tenor unter den Kollegen: Höchste Zeit, dass einmal eine Frau das Kommando übernommen hat. Doch die Zeit dafür musste erst reifen. Bisher war es weniger ein emanzipatorisches als ein muskuläres Problem, das Frauen vom höchsten Amt auf einem Schiff abhielt: Früher war die Schifffahrt mit ungleich mehr körperlicher Schwerstarbeit verbunden und war naturgemäß stark männerdominiert. Heute ist die Seefahrt vor allem Kopfarbeit – und damit auch für kluge Frauen geeignet.

Die Stärken einer Frau

Die Passagiere sind durch die Bank davon angetan, ihr Wohlergehen an Bord in den zarten Händen einer starken Frau zu wissen. Der Zuspruch bei den Begrüßungsabenden ist jedenfalls immer riesig. Die Stärken einer Frau – Multi-tasking, schneller Überblick der Gesamtlage und das Mehr an Mitgefühl – sind auch auf der Brücke eines riesigen Passagierschiffs überaus wertvoll.

Stieß sie als Frau in der rauen Seefahrer-Männerwelt jemals auf Widerstand oder Kritik? „Zu 99 Prozent meiner beruflichen Laufbahn wurde ich behandelt wie die Jungs“, meint sie. „Ich erinnere mich an einen mürrischen alten Seemann, der mir sagte, dieser Job sei nichts für Mädchen. Ich solle heimgehen, heiraten und Kinder bekommen. Das ging zum einen Ohr rein, zum anderen raus.“

Captain Karins Vorreiterrolle hat den Weg für andere Frauen zum Amt auf der Brücke geebnet. Mittlerweile hat ihr Arbeitgeber Royal Caribbean Cruise Lines eine weitere Kapitänin auf einem Passagierschiff. Auch auf der „Queen Victoria“ der Cunard Line (zu der auch die „Queen Mary“ gehört) hat eine Frau, eine Dänin, das Kommando.

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