Schwimmen mit Riesenhaien
ROTES MEER. Begegnungen mit Walhaien sind auch für erfahrene Taucher extrem selten. Im Golf von Tadjoura am Roten Meer, wenige Seemeilen von somalischen Piraten-Gewässern entfernt, konnten 12 Linzer eine Woche lang mit den sanften Riesen schwimmen.
Bisher hatten selbst Clubmitglieder mit 1000 Tauchgängen und mehr nur ein bis zwei Mal vor den Malediven diese riesigen Fische gesehen, die sich von Plankton ernähren und bis zu 15 Meter lang werden können. Der französische Kapitän des Tauchschiffs brachte die Linzer schon am ersten Tag nach der Landung in ein Revier, wo es vor sieben bis zehn Meter langen „walesharks“ nur so wimmelte.
„Sie sind aus allen Richtungen gekommen, sogar von unten mit aufgerissenem Maul, so dass man als Taucher ausweichen musste, obwohl sie weitgehend ungefährlich sind“, sagt Fotograf Peter Gruber (65). Beim Walhai muss man sich nur vor der mächtigen Schwanzflosse in Acht nehmen. Gruber haderte, so wie die drei filmenden Clubkollegen Christian Lehner aus Freistadt, Peter Hochholzer und Rudi Reingruber sehr mit dem Plankton im Wasser: „Das Plankton und die Korallenblüte ziehen die Walhaie an, weil sie Nahrung finden, aber das Wasser wird dadurch trüb und man sieht kaum zehn Meter weit.“
140 Korallenarten in zauberhaften Unterwasserlandschaften gibt es an den kaum betauchten Riffen in der Region, aber alle wollten nur wieder und wieder die Walhaie sehen. „Wir sind zwei Mal täglich nur mit dem Schnorchel von zwei Holzbooten mit Außenborder einfach dort ins Wasser gesprungen, wo man die riesigen Rückenflossen gerade sehen konnte“, sagt Trimmel. Anderen Haien begegnete die Gruppe die ganze Woche nicht, ihnen behagt das ruhige Wasser in der Region nicht.
Touristen begegnet man in Dschibuti – ein Bier kostet in Innenstadtlokalen übrigens zehn Euro – kaum, dafür trafen die „Seepferdchen“ einen prominenten Linzer: Erich Pröll drehte für weitere Universum-Folgen Material entlang einer tektonischen Linie, an der die Kontinentalplatten auseinanderdriften. Sie ist im Golf unter Wasser gut sichtbar und mehr als einen Meter breit, die Erdteile bewegen sich mit ein bis zwei Zentimetern pro Jahr nach geologischen Begriffen geradezu „schnell“.
An Land erlebten die Oberösterreicher extreme Armut: „Die Leute schlafen am Strand vor den Hafentoren, um in der Früh als Erste irgendeine Arbeit zu bekommen“, sagt Trimmel. Abgesehen vom historischen Stadtkern aus der französischen Kolonialzeit gibt es zahlreiche Slums mit Wellblechhütten. Obst und Gemüse auf dem Markt kommen aus Äthiopien, weil der karge vulkanische Boden in und um Dschibuti keinen Anbau zulässt.
Ein Tages-Trip führte die Linzer zum drittgrößten Salzsee der Erde, dem Lac Assal: Er liegt 153 Meter unter dem Meeresspiegel im Landesinneren und ist salziger als das Tote Meer. Ausgetrocknete Flächen leuchten weiß wie Schnee in der Sonne, selbst im Winter stöhnten die Besucher bei einer Hitze von rund 30 Grad. Salz wird in großen Schollen herausgebrochen und von Kamel-Karawanen wie vor Jahrhunderten abtransportiert. Vulkanische Quellen in der Nähe sprudeln mit 90 Grad. Die Rückreise wurde für die Gruppe zur Odyssee: Nach einem Defekt ihrer Maschine hatten sie 12 Stunden Verspätung, versäumten in Paris den Anschluss und ergatterten mit Mühe für 760 Euro pro Person Tickets von Paris nach Linz. Um das Geld müssen sie mit der Versicherung ihrer Airline streiten.