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Bau-Innungsmeister wohnt in einer der letzten Biedermeier-Mühlen im Land

Von Karin Haas, 29. Oktober 2011, 00:04 Uhr
Bau-Innungsmeister wohnt in einer der letzten Biedermeier-Mühlen im Land
Der frühere Gastraum ist das private Esszimmer. Bild: Weihbold

LENZING. Wie wohnt eigentlich ein Bau-Innungsmeister; also einer, der ständig mit Gebäuden zu tun hat? Norbert Hartl, der Sprecher der 1000 gewerblichen Bauunternehmen Oberösterreichs, hat die Wenger-Mühle als Domizil.

Feinschmecker kennen die Wenger-Mühle in Lenzing, Ortsteil Oberachmann, von ihrer früheren Zeit als Haubenrestaurant. Die ist seit Ende 2009 vorbei, und Norbert Hartl, der Landesinnungsmeister Bau und geschäftsführender Gesellschafter der Baufirma Schmid in Frankenburg, hat sie als sein Domizil adaptiert.

Die Liegenschaft gehört seiner Firma. Die hat 1990 die historische, halbverfallene Mühle noch unter Baumeister Norbert Schmid von der Gemeinde Lenzing um einen symbolischen Schilling erworben und saniert. Die Auflage: Es musste mindestens zehn Jahre dort Gastronomie betrieben werden. Die startete 1991 und die Auflage wurde mehr als erfüllt.

Das Restaurant betrieben zuletzt und bis Ende 2009 das Team des „Schlosswirt zu Anif“, Franz Schafelner (auch aus Stadt Haag bekannt), Günther Telser und Thomas Greisberger. Geschlossen wurde „aus wirtschaftlichen Gründen“. Die Homepage ist noch aktiv, was hin und wieder Verwirrung bringt.

„Manchmal bleiben noch Leute stehen und wollen bei uns essen“, sagt Brigitte Hartl, die Gattin des Innungsmeisters. Kein Wunder, lädt doch noch der frühere, großzügige Restaurant-Parkplatz zum Parken ein.

Früher Haubenrestaurant

„Ich sag dann halt, dass ich nur Hirschgulasch habe“, sagt Brigitte Hartl, eine passionierte Jägerin wie ihr Mann, und lacht. Sie stammt aus Bad Leonfelden und ist von Beruf Innenraumgestalterin. Auch Sohn Felix (6) bewohnt die Mühle. Eva-Maria (19), die Tochter ihres Gatten, ist Wirtschaftsstudentin in Wien.

Die Wurzeln der Wenger-Mühle reichen bis ins Jahr 1437. Von 1812 bis 1818 gab das Ehepaar Franz und Theres Wenger der Mühle ihr heutiges Biedermeiergesicht und den Namen. 1981 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt. Die Wengermühle ist eine von nur noch sieben Mühlen aus der Biedermeierzeit im Lande. Den Umbau zum Restaurant bewerkstelligte 1990/91 unter behutsamer Erhaltung der Bausubstanz aus der Biedermeierzeit der Vöcklabrucker Architekt Christoph Gärtner.

Wie das Restaurant Wenger-Mühle zum Wohnhaus wurde

Als der Gastro-Betrieb Wenger-Mühle zur Wohnung für den Landesinnungsmeister Bau, Norbert Hartl, und seine Familie wurde, musste nicht viel geändert werden.

Im ersten Stock, wo die Personalwohnungen waren, sind Schlafraum, Bad, Wohnzimmer und Kinderzimmer. Der frühere Gastraum mit Galerie wurde zum Speisezimmer mit einem langen Tisch für viele Gäste plus einer freistehenden Küche. Auf der Galerie breitet sich der Hausherr mit Arbeits-Ecke, Bücherwand und Fitness-Station aus. Aus der Gastro-Zeit gibt es noch die Toiletten im Keller; fein säuberlich in Manderl und Weiberl getrennt.

Durchs ganze Haus zieht sich moderne Kunst; großflächige Bilder in Acryl, Radierungen, Fotokunst, etwa von Hartls Lieblingskünstler Michael Zitzler aus Vöcklabruck sowie Alois Nimmervoll und Paul Flora. Im Garten vor dem Haus steht eine bewusst edel-rostende Metallskulptur von Wolfgang Panuschka.

Dass Hartl ein Genussmensch ist, erkennt man nicht nur an der auch privat verwendeten italienischen Prosciutto-Schneidemaschine, die in der früheren (nun nicht mehr verwendeten) Bar steht. In der Diele steht ein Humidor mit so dicken Zigaretten, dass man mindestens zwei Stunden braucht, um sie genießen zu können.

Der absolute Lieblingsplatz ist die Terrasse über dem Mühlbach, einem Seitenarm der Ager. Daneben dreht sich das historische, noch erhaltene Mühlrad. „Es ist schön, in 500 Jahre alten, 1,20 Meter dicken Mauern mit Geschichte zu wohnen“, sagt Hartl.

Nachgefragt

Wie wohnen Sie?
In einer umgebauten Mühle in Lenzing, deren Wurzeln ins Jahr 1437 zurückreichen.

Wie schaut Ihr Wohntraum aus?
Es ist schön hier. Doch direkt am Attersee zu wohnen, wäre uns lieber.

Was ist Ihr Lieblingsplatz?
Die Terrasse mit dem sich drehenden Mühlenrad mit Blick auf das Wasser, ein Seitenarm der Ager.

Was ist immer im Kühlschrank?
Der ist immer voll.

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1  Kommentar
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Frantisek71 (66 Kommentare)
am 29.10.2011 11:45

Ob das auch beim damaligen Verkauf wirklich im Sinne der Gemeinde und von Hr. Bmst. Schmid war, dass da jetzt Hr. Hartl in der Wengermühle wohnt, bewzeifle ich stark.

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